Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gluehende Dunkelheit

Gluehende Dunkelheit

Titel: Gluehende Dunkelheit
Autoren: Gail Carriger
Vom Netzwerk:
Stadt unterging.
    Lord Akeldama sah davon ab, sie darauf hinzuweisen, dass sie zu ihrer eigenen Hochzeit zu spät kommen würde.
    Miss Tarabotti sah davon ab, ihn darauf hinzuweisen, dass er weinte.
    Sie war der Meinung, dass es eine gute Art und Weise war, ihre Laufbahn als alte Jungfer zu beenden.
    Lord Akeldama weinte auch während der Zeremonie, die in Westminster Abbey stattfand. Nun ja, er war ein wenig nah am Wasser gebaut. Mrs Loontwill ebenfalls. Miss Tarabotti, eher dickhäutig, dachte sich, dass die Tränen ihrer Mama eher über den Verlust des Butlers als über den Verlust der Tochter vergossen wurden. Floote war an ebenjenem Morgen zusammen mit der gesamten Bibliothek von Alexias Vater nach Woolsey Castle gezogen, wo beide sich sehr gut einfügten.
    Die Hochzeit wurde als Meisterstück gesellschaftlicher Planung und zur Schau gestellter Pracht gepriesen. Und das Beste von allem: Als Alexias Brautjungfer war es Miss Hisselpenny nicht gestattet, sich ihren Hut selbst auszusuchen. Die Zeremonie verlief unerwartet reibungslos, und im Handumdrehen wurde aus Miss Tarabotti Lady Maccon.
    Später versammelten sich alle im Hydepark, was zugegebenermaßen ungewöhnlich war, doch wenn Werwölfe beteiligt waren, musste man nun mal Ausnahmen machen. Und es war zweifellos eine gehörige Anzahl von Werwölfen anwesend. Nicht nur Lord Maccons Rudel, sondern auch alle Einzelgänger, andere Rudel und Claviger aus der Umgebung waren angereist und wohnten der Feier bei.
    Zum Glück gab es genug Fleisch für alle. Der einzige Aspekt der Hochzeitsvorbereitung, in den Alexia aufrichtiges Engagement und Zeit investiert hatte, war das Essen. Als Resultat ächzten die Tische, die in ihrer Ecke des Parks aufgestellt worden waren, regelrecht unter ihrer Last. Es gab Sülze aus mit faschierter Zunge gefülltem Perlhuhn in Aspik, die mit Federn aus in Zitronensaft getränkter Apfelschale dekoriert war. Nicht weniger als acht Tauben mit Trüffelsoße in Teignestern wurden serviert und verzehrt. Es gab gedämpfte Austern, gebratenes Schellfischfilet in Sardellensoße und gegrillte Seezunge mit Pfirsichkompott. Da sich die Köchin der Loontwills Lord Maccons Vorliebe für Geflügel gemerkt hatte, präsentierte sie Waldschnepfenpastete, gebratenen Fasan in Buttersoße mit Erbsen und Sellerie und ein Paar Moorhühner. Zudem gab es Sirloin-Steak, mit Rotwein glasierte Hammelkeule, Lammkotelett mit frischer Minze und dicken Bohnen, alles eher roh serviert. Die Beilagengerichte bestanden aus Hummersalat, Spinat mit Ei, in Teig ausgebackenem Gemüse und gebackenen Kartoffeln. Zusätzlich zu der riesigen Hochzeitstorte und den Bergen von Nusskuchenstücken für die Gäste zum Mitnachhausenehmen gab es Rhabarbertörtchen, Kirschkompott, frische Erdbeeren und blaue Trauben, Saucieren voller Schlagsahne und Plumpudding. Das Essen wurde zum uneingeschränkten Erfolg erklärt, und so mancher fasste den Plan, Woolsey Castle zur Mittagsmahlzeit einen Besuch abzustatten, sobald Alexia dort die Aufsicht über die Küche übernommen hatte.
    Miss Hisselpenny nahm die ganze Veranstaltung zum Vorwand, mit allem zu flirten, was männlich war und zwei Beine hatte und manchmal sogar vier. Das schien völlig akzeptabel, bis Alexia sie dabei ertappte, wie sie mit großen Augen den abstoßenden Lord Ambrose anstarrte. Mit gebieterischem Finger winkte die frischgebackene Lady Maccon Professor Lyall herbei und sandte ihn aus, dem ein Ende zu machen.
    Professor Lyall, der etwas darüber murmelte, dass frischgebackene Bräute genug andere Sachen hätten, um die sie sich kümmern sollten, als sich in das Liebesleben anderer einzumischen, tat dennoch, wie ihm geheißen. Er flocht sich nahtlos in die Unterhaltung zwischen Lord Ambrose und Miss Hisselpenny ein und entführte Ivy dann zu einem Walzer, ohne dass irgendjemand eine militärähnliche Interventions-Strategie darin erkannte. Anschließend führte er Ivy zur anderen Seite des Rasens, der als Tanzfläche diente, und machte sie mit Lord Maccons rothaarigem Claviger Tunstell bekannt.
    Tunstell sah Ivy an.
    Ivy sah Tunstell an.
    Professor Lyall bemerkte mit Genugtuung, dass beide den Gesichtsausdruck eines betäubten Esels zeigten.
    »Tunstell«, wies der Beta den Claviger an, »fragen Sie Miss Hisselpenny doch, ob sie gern tanzen würde.«
    »Würden Sie … ähm, gern … ähm, tanzen, Miss Hisselpenny?«, stotterte der normalerweise recht redselige junge Mann.
    »Oh«, sagte Ivy. »O ja, bitte!«
    Der völlig
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher