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Glückskekse

Titel: Glückskekse
Autoren: A. Bauer
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wir eh nicht jedes Wochenende da wären. Aber wenn er gerne möchte, dann gehen wir eben hin. Irgendwie habe ich das ungute Gefühl, dass er diesen besonderen Tag vergessen hat. Bis jetzt hat er es noch mit keiner Silbe erwähnt. Ich habe allerdings auch noch nichts gesagt.
    Mein Geschenk für ihn habe ich schon vor einigen Tagen vom Goldschmied geholt. Eine silberne Kette mit einem Drachen als Anhänger. Als Auge schimmert ein brauner Edelstein. Auf der Rückseite des magischen Tieres sind in geschwungener Schrift unsere beiden Anfangsbuchstaben eingraviert.
    Das Gegenstück dazu hängt seit fünf Minuten an meinem Hals. Identisch mit dem für Gabriel, nur das bei meinem das Auge in einem leuchtenden Blau strahlt. Wie seine Augen.
     
    Das laute Zuschlagen unserer Wohnungstür verrät mir, dass mein Liebster nicht so gut drauf ist. Seufzend stehe ich auf und gehe ihm entgegen. Auch sein Gesicht sagt mir, dass irgendetwas vorgefallen sein muss. Schade, ich hatte mich so auf einen schönen Abend mit ihm gefreut.
    „Hallo, Schatz. Na, welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?“, frage ich vorsichtig und hauche ihm einen Willkommenskuss auf die Lippen. Als ich mich von ihm trenne, sieht er mich verwundert an.
    „Was war das denn?“
    „Ein Kuss?“
    „Leo, Schatz, wenn ich nach einem langen Arbeitstag, einer stressigen Bahnfahrt und einer absolut unfähigen Verkäuferin zu dir nach Hause komme, dann verlange ich schon ein bisschen mehr, als solch ein gehauchtes Ding. Nicht dass ich das nicht auch lieben würde, aber jetzt steht mir der Sinn nach etwas anderem.“
    Ich liebe es, wenn mein Engel so gar kein Engel ist!
    „So, und wonach steht dir der Sinn?“, frage ich gespielt schüchtern.
    Leise knurrt er und zieht mich hart in seine Arme, presst seine Lippen hart auf meine. Hart und verlangend ist der Kuss, den er von mir verlangt und …
    „Scheiße, Gabriel“, keuche ich atemlos, als wir uns trennen. Mit festem Druck streicht er über meine Mitte. Stöhnend lehne ich mich mit meiner Stirn gegen seine Schulter.
    „Du bist hart, Schatz“, säuselt er mir leise ins Ohr, „mach ich dich so scharf?“
    „Du bist der reinste Teufel. Du weißt ganz genau, wo die Knöpfe sind, die du drücken musst, um mich zu kriegen.“
    Zärtlich blickt er mich an. „Ich liebe dich, Leo, und ich wünsch dir alles Liebe zum Jahrestag. Es tut mir echt leid, aber dein Geschenk muss ich nachliefern. Ich sag nur „unfähige Verkäuferin“. Aber ich schenk dir meine ganze Liebe!“
    „Danke“, hauche ich gerührt und streiche über seine Wange. „Ich will gar nichts von dir. Wenn du bei mir bist, das ist für mich Geschenk genug.“
    Ich trete einen Schritt zurück, um die Kette aus meiner Hosentasche zu holen. „Ich wünsch dir auch alles Liebe Und die hier soll dich immer an mich erinnern.“
    Staunend betrachtet er die Kette. „Die ist wunderschön, Leo. Und der Drache hat die gleiche Augenfarbe wie du. Legst du sie mir an?“, bittet Gabriel ganz gerührt. Ich gehe um ihn herum und verschließe das Geschmeide. Nebenbei hauche ich viele kleine Küsse auf seinen Nacken.
    „Meiner hat übrigens deine Augenfarbe. War gar nicht so einfach, solch ein strahlendes Blau zu finden“, flüstere ich und nehme ihn in den Arm. Aneinandergekuschelt stehen wir immer noch im Flur und ich kann merken, wie die Anspannung langsam von ihm abfällt.
    „Alles wieder gut?“; frage ich und erhalte ein Nicken und einen Kuss.
    „Alles bestens, Schatz. Du schaffst es immer, mich wieder runter zu bringen.“
    „Na, ich hoffe doch, dass ich ihn auch wieder rauf bringe“, zwinkere ich keck.
    „Oh ja, auch da bist du der Einzige, der das hinkriegt. Ich werde es dir heute Nacht beweisen, Schatz!“
    „Da freu ich mich jetzt schon drauf. Was meinst du, wollen wir uns was zu essen bestellen und noch ein bisschen rumschlunzen, bevor wir ins „Fake“ fahren? Ich hab keinen Bock auf kochen und essen gehen mag ich heute auch nicht.“
    „Können wir gerne machen. Ruf du schnell an und ich springe in meinen Jogger.“
     
    Es dauert nicht lange und wir liegen gemütlich auf dem Sofa und lassen uns unsere Pizza schmecken. Nebenbei lassen wir uns von David berieseln.
    „Wann wollen wir denn nachher los?“
    „Nicht so spät. Ich will eigentlich auch nicht so lange bleiben. Schließlich habe ich noch so einiges mit meinem süßen, kleinen Leo vor“, grinst Gabriel anzüglich.
    Als ich das sehe, wäre ich nicht abgeneigt, das „Fake“
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