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Glücksboten

Glücksboten

Titel: Glücksboten
Autoren: Katie Fforde
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ihn vergiftet.«
    »Was!«
    »Nicht schlimm, nur gerade genug, um ihm zu einem schrecklichen Durchfall zu verhelfen. Der Beikoch war betrunken - das hatte ich ebenfalls eingefädelt -, und so hatte ich das Restaurant für den Abend für mich allein, abgesehen von den anderen Knechten natürlich.«
    Lucas warf ihr einen Blick zu, der sie an den Abend erinnerte, an dem sie für ihn gearbeitet hatte, und an das, was anschließend beinahe passiert wäre. Perdita seufzte und bedauerte ihre Zurückhaltung.
    »Also, was ist passiert?«
    »Nun, der Besitzer ist zum Essen gekommen. Das hatte ich nicht eingefädelt und hätte es auch nicht getan. Aber meine Arbeit gefiel ihm, und er bot mir einen besseren Job in seinem Restaurant in Paris an.«
    »Also bist du dort Chefkoch geworden?«
    »Oh, nein, aber ich stand eine Spur höher in der Nahrungsmittelkette. Der Chefkoch, für den ich gearbeitet hatte, war fuchsteufelswild, als er es herausfand. Ich musste auf meine letzten Wochenlöhne verzichten und nach Paris gehen.«
    »Und der Rest ist Geschichte?«
    »Mehr oder weniger. Und jetzt iss auf, du weißt ja, wie gekränkt Chefköche sind, wenn die Gäste ihre Speisen kalt werden lassen.«
    »Mir ist gerade ein furchtbarer Gedanke gekommen«, bemerkte Perdita, als sie zu Toast und Marmelade übergegangen waren. »Was werden meine Eltern sagen, wenn ich ihnen erzähle, dass wir wieder heiraten werden?«
    Er balancierte ein großes Stück kandierte Orangenschale auf seiner Toastscheibe. »Ich glaube nicht, dass das ein Problem darstellen dürfte.«
    »Lucas, du hast doch meinen Vater nicht etwa um meine Hand gebeten, oder? Wenn ja, werde ich nie wieder ein Wort mit dir sprechen, geschweige denn, dich heiraten!«
    »Nein! Natürlich habe ich das nicht getan. Aber bevor sie abgereist sind, haben sie mich gebeten, ein Auge auf dich zu halten. Und deine Mutter hat ... angedeutet, dass sie froh sein würde, wenn wir wieder heiraten. Ich glaube, sie möchte dich vom Hals haben. Jetzt, da Kitty tot ist, denkt sie, sie würde womöglich selbst eine Mutter für dich sein müssen.«
    »Das ist sehr unfair. Sie hat ihr Bestes getan. Ich habe mich doch ganz gut rausgemacht?«
    Er seufzte. »Mehr als ganz gut. Also, hast du genug gefrühstückt? Haben wir genug geredet? Oder können wir uns wieder dem widmen, wofür wir auf die Welt gekommen sind?« Er kam um den Tisch herum und zog sie auf die Füße. Sein Kuss schmeckte angenehm nach Eiern und Schinken mit einem Anflug von Marmelade.
    »Du hast mir noch nichts darüber erzählt, dass ich jetzt eine Erbin bin.«
    »Später.«
    »... also hat Kitty gefragt, ob es mir etwas ausmachen würde, mir ihr Testament anzusehen, auch wenn ich kein Testamentsvollstrecker werden will.«
    Perdita konnte sie beinahe hören: »Werfen Sie doch einmal einen Blick auf dieses Ding, mein Lieber, nicht dass ich am Ende ein Schräubchen locker habe und alles einem Katzenheim vermacht habe.«
    »Ich habe ihr erklärt, dass es mich nichts anginge, selbst wenn sie es getan hätte, aber sie hat darauf bestanden.« Er seufzte. »Ihr Mann hat sie gut versorgt zurückgelassen, sie hatte hervorragende Finanzberater, und sie hat den größten Teil ihres Lebens sehr sparsam gelebt. Du wirst ein unbelastetes Haus erben, wenn du von ein paar größeren Reparaturen absiehst, ein hervorragendes Portefeuille von Aktien sowie einige wertvolle Juwelen und Gemälde, die seit Jahren ihr Dasein auf der Bank fristen.«
    »Aber wann war das? Wenn es nicht in der allerletzten Zeit gewesen ist, hatte Kitty immer noch die Gelegenheit, es zu ändern.«
    »Das war vor dem ersten TIA.«
    »Dann könnte sich alles geändert haben. Vielleicht ist Roger der Erbe.« Sie lächelte, um ihre Sorge zu verbergen.
    Er schüttelte den Kopf. »Das hätte sie nicht getan. Sie hat sich von Roger genauso wenig blenden lassen wie ich. Ich schätze, sie hat ihm etwas hinterlassen, aus schlechtem Gewissen, aber sie hätte dich niemals enterbt.«
    »Das hoffe ich sehr - nicht wegen des Geldes, sondern ...«
    »Wegen des Landes. Du hast es mir erzählt. Und Kitty wollte dich gut versorgt wissen. Ich habe sie gefragt, warum sie das Haus nicht in einem besseren Zustand erhalten hat, und sie antwortete, wenn du es verkaufen wolltest, sei es töricht, Geld auszugeben, das du vielleicht nicht zurückbekommen würdest.« Er lächelte. »Wenn es zum Schlimmsten kommt und sie alles Roger hinterlassen hat, wirst du dich einfach aushalten lassen und von deinem Mann leben
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