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Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Glasscherbenviertel - Franken Krimi

Titel: Glasscherbenviertel - Franken Krimi
Autoren: Stefanie Mohr
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Kriminalbeamten, rund einhundertsiebzig Finanzagenten zu ermitteln, die sich bei fiktiven Firmen beworben hatten, die von den Hauptverantwortlichen betrieben wurden. Gegen die Handlanger wurden Strafverfahren wegen des Verdachts der Geldwäsche eingeleitet.
    Bülent Alkan war einer dieser Finanzagenten gewesen – Sobolew hatte ihn aufgrund seiner räumlichen Nähe ausgewählt. Als der junge Mann an jenem Mittag im November von der Sparkasse zurückgekommen war, um sein und Rojins Gepäck zu holen, hatten Arnold Schweinsberger und der Freund seiner Schwester Linda, Brian O’Connor, bereits auf ihn gewartet. Schweinsberger hatte zunächst versucht, Bülent Alkan mittels Drohungen einzuschüchtern. Als der jedoch das Versteck des Geldes nicht preisgeben wollte, hatte er ihn erstochen und sodann die Wohnung durchsucht.
    Aber nicht nur Detlef Schuster, sondern auch Lisbet Belzl bekam Hilfe aus Nordrhein-Westfalen. Dirk Glauner, Hackenholts Kollege aus Münster, der seinerzeit ebenfalls an den Ermittlungen im Mordfall Anton Schweinsberger beteiligt gewesen war, brachte ihr persönlich die alten Akten vorbei. Er wollte den Beweis dafür, dass Anton Schweinsberger nicht von Frau und Sohn getötet worden war, mit eigenen Augen sehen.
    Im Rahmen von Belzls Recherche kristallisierte sich heraus, dass es der Vater selbst gewesen war, der die Ermordung vorgetäuscht hatte, weil er seine russischen Geschäftspartner nach Strich und Faden betrogen hatte und mit Sicherheit Böses von ihnen zu erwarten gehabt hätte. Mit seinem Plan, den eigenen Tod zu inszenieren, war er ihnen quasi zuvorgekommen. Die Zobelzucht hatte ganz offenbar lediglich als Deckmantel für seine wahren Geschäfte gedient.
    Als die Familie den Entschluss fasste, vorzugeben, den Vater getötet zu haben, weil er sich an der Tochter vergangen hätte, hatten sie allerdings zwei Dinge nicht bedacht. Zum einen hatten sie nicht damit gerechnet, dass die Geschäftspartner anonym bei der Polizei anrufen und dadurch Ermittlungen in die Wege leiten würden, da sie selbst den untergetauchten Anton Schweinsberger nicht finden konnten, aber wissen wollten, ob wirklich ein Verbrechen vorlag. Belzl ging davon aus, dass die Geschäftspartner Grund zu der Annahme gehabt hatten, der Vater könnte sehr wohl noch am Leben sein, und sich durch die Einschaltung der deutschen Behörden an der Familie rächen wollten.
    Zum anderen war nicht geplant gewesen, dass Mutter und Sohn Schweinsberger fast anderthalb Jahre lang in U-Haft sitzen würden. In dieser Zeit hatte Linda die Zobelzucht mehr schlecht als recht allein weitergeführt und dabei Brian O’Connor kennengelernt. Der Vater war komplett von der Bildfläche verschwunden und wie aus dem Nichts als Toscha Sobolew in Süddeutschland wieder aufgetaucht. Nachdem Mutter und Sohn aus dem Gefängnis entlassen worden waren, waren sie ihm gefolgt und gemeinsam mit der Tochter und deren Freund ins Rother Hinterland gezogen, während Sobolew seine Stadtwohnung als Arbeitsplatz behielt.
    Dass Peter Renner von Arnold Schweinsberger und Brian O’Connor umgebracht worden war, ließ sich aufgrund der sichergestellten Fremdspuren nachweisen. Als Motiv vermuteten die Kriminalisten, ähnlich wie bei Hackenholt, das vermeintliche Wiedererkennen des zwei Tage lang um den Appelhof schleichenden Beamten.
    Mehr Kopfzerbrechen bereitete Belzl allerdings die Frage, wie der Kollege dahintergekommen war, dass der Kopf der Onlinebanking-Hacker eigentlich Anton Schweinsberger war. Schließlich hatte Renner das seinem Chef gegenüber angedeutet. Allein die Tatsache, dass Anton Schweinsberger in der Zeit, in der er in Russland gelebt hatte, in einer der führenden IT -Firmen angestellt gewesen war, konnte nicht der entscheidende Hinweis gewesen sein.
    Wahrscheinlich wäre Belzl nie darauf gekommen, wäre ihr nicht eines Tages eine handschriftliche Notiz am Rand von Renners Ermittlungsakte, die ihr das LKA überlassen hatte, ins Auge gesprungen: Renner hatte notiert, dass das russische Wort »Sobolew« vom Tiernamen »Zobel« abstammte. Zudem fand sie heraus, dass »Toscha« im Russischen die Abkürzung von »Anton« war. Angaben darüber, wie Renner überhaupt auf Toscha Sobolew gestoßen war, hatte der Kriminaler allerdings unwiderruflich mit ins Grab genommen.
    Stellfeld, Wünnenberg und Baumann widmeten sich hingegen ganz den Ermittlungen rund um Hackenholts Entführung, sobald Bülent Alkans Tod aufgeklärt worden war. Auch wenn die Beschuldigten
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