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GK429 - Im Niemandsland des Bösen

GK429 - Im Niemandsland des Bösen

Titel: GK429 - Im Niemandsland des Bösen
Autoren: A.F.Morland
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Frage aus der undurchdringlichen Schwärze.
    »Ich möchte den Stein der schwarzen Sprüche sehen.«
    »Warum?«
    »Ein Freund von mir ist durch einen Zauberspruch unsichtbar geworden. Er möchte wieder sichtbar werden.«
    »Weißt du nicht, daß es verboten ist, das Niemandsland des Bösen zu betreten?«
    »Doch, es ist mir bekannt.«
    »Dann hast du bewußt gegen die Gesetze unseres Planeten verstoßen.«
    »Ja«, antwortete Roxane.
    »Weißt du, welche Strafe darauf steht?«
    »Der Tod«, sagte Roxane heiser.
    Einer der schwarzen Priester nickte. »Richtig. Der Tod!« Er wandte sich an seine beiden Begleiter. »Bringt sie zu den Steinen der tausend Qualen, und bereitet alles für das Blutritual vor!«
    Roxane wurde gepackt und hochgerissen. Der Flugdrachen stieß sich vom Boden ab, erhob sich in die Lüfte und verließ den Todesbezirk. Seine Aufgabe war erfüllt.
    Die schwarzen Priester - es gab mehrere und einen Oberpriester -führten die Hexe aus dem Jenseits zu zwei zylinderförmigen Steinen, die senkrecht - wie Hörner - aus dem schwarzen Boden ragten.
    Sie stießen das Mädchen vorwärts.
    Ein starkes magisches Kraftfeld befand sich zwischen den Steinen der tausend Qualen. Es leuchtete hell auf, als Roxanes Körper eindrang, nahm das Mädchen gefangen und gab es nicht mehr frei.
    Die schwarzen Priester kümmerten sich nicht weiter um die Hexe. Ohne Hilfe konnte sie das Kraftfeld nicht verlassen, und es gab niemanden im Todesbezirk, der bereit gewesen wäre, ihr zu helfen.
    Im Gegenteil, jedermann hier wollte ihren Tod. Je qualvoller er sein würde, desto lieber war es den Bewohnern des Todesbezirks.
    ***
    Mr. Silver gab sich nicht geschlagen. Er war bereit, bis zu seinem letzten Atemzug zu kämpfen, wobei dies nicht wörtlich zu nehmen war, denn der Ex-Dämon konnte auch existieren, ohne zu atmen.
    Verbissen kämpfte er sich durch die feindselige Umwelt, die voll von Tücken und Fallen war. Es gelang ihm, bis zur Grenze des schwarzen Todesbezirks vorzudringen.
    Auf einer kleinen Anhöhe blieb er stehen, die erbeutete Waffe in seiner Rechten. Er überblickte von hier oben einen Großteil des Todesbezirks, und er entdeckte auch Roxane wieder.
    Sein Herz schlug sofort schneller.
    Er atmete erleichtert auf. Die Hexe lebte noch. Sie stand zwischen zwei zylindrischen Steinen, wurde nicht bewacht, floh aber nicht. Der Hüne konnte sich denken, warum sich das Mädchen nicht von der Stelle rührte. Sie konnte nicht fortlaufen, weil magische Gewalten sie daran hinderten.
    Der Ex-Dämon hörte das Klappern von Steinen. Er ging sofort hinter einem Felsblock in Deckung und bemerkte einen schwarzen Priester, der unweit von ihm in einer düsteren Felsenhöhle verschwand.
    Entschlossen überschritt der Hüne mit den Silberhaaren die Grenze. Sobald er sich im Bezirk des Todes befand, merkte er, daß feindliche Kräfte ihn schwächten, aber er vertraute auf seine magische Waffe, mit deren Hilfe er versuchen wollte, den schwarzen Priester, den er vorhin gesehen hatte, auszuschalten.
    Vorsichtig pirschte sich der Ex-Dämon an die Höhle heran. Er war aufgeregt. Das kam bei ihm selten vor. Aber es war ja auch selten, daß für ihn so viel auf dem Spiel stand.
    Es stand bestimmt schon fest, daß Roxane während eines grausamen Blutrituals ihr Leben verlieren sollte, und Mr. Silver wußte noch nicht, wie er das verhindern konnte. Wenn auch er den schwarzen Priestern in die Hände fiel, waren sie beide verloren -er und Roxane.
    Dann konnten sie nicht mehr zur Erde zurückkehren. Tony Ballard würde unsichtbar bleiben. Mago, der Schwarzmagier, und seine Schergen würden sich am Dämonenhasser und seinen Freunden vergreifen… Nein, nein, nein! Verdammt, dazu durfte es nicht kommen!
    Mr. Silver huschte in die Höhle.
    Trotz der Dunkelheit, die hier drinnen herrschte, konnte der Ex-Dämon den schwarzen Priester deutlich sehen. Der Kuttenträger wandte ihm den Rücken zu. Mr. Silver schlich näher an ihn heran, den Dreschschlegel zum kraftvollen, tödlichen Schlag erhoben.
    Der schwarze Priester schien über einen sechsten Sinn für Gefahren zu verfügen. Als Mr. Silver hinter ihm auftauchte, drehte er sein schwarzes Gesicht auf den Rücken, ohne sich umzuwenden.
    Aus der Kapuzenöffnung sauste, von einem fauchenden Geräusch begleitet, eine schwarze Wolke, die garantiert in der Lage gewesen wäre, den Ex-Dämon zu töten.
    Doch ehe die Wolke das Gesicht des Hünen erreichte, schlug er mit ganzer Kraft zu. Der Schlegel traf die
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