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GK429 - Im Niemandsland des Bösen

GK429 - Im Niemandsland des Bösen

Titel: GK429 - Im Niemandsland des Bösen
Autoren: A.F.Morland
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stiegen die steile Treppe hoch. Ich bewaffnete mich sicherheitshalber mit meinem magischen Flammenwerfer. Das war eine lautlose und doch äußerst wirksame Waffe.
    Dabei sah sie ganz harmlos aus.
    Ein silbernes Feuerzeug war es nur, in das kabbalistische Zeichen und Symbole der Weißen Magie eingraviert waren. Bannsprüche von großer Wirkung umschlossen diese Zeichen und Symbole.
    Lance Selby hatte es zusammen mit einem rumänischen Kollegen entwickelt, und es hatte mir schon aus so mancher Klemme geholfen. Vor allem gegen Ghouls erzielte ich damit schon beachtliche Erfolge, und da Magos Schergen ghoulähnliche Wesen waren, erhoffte ich mir gegen sie den gleichen Erfolg zu erzielen.
    Es gab zwei Knöpfe am Feuerzeug.
    Drückte ich auf den einen, dann konnte ich mit einer kleinen Flamme jedermanns Zigarette anzünden. Ich selbst bin Nichtraucher. Drückte ich aber auf den anderen Knopf, dann schoß aus der Düse eine meterlange Feuerlohe, in der sich geballte weiße Kräfte befanden, die auf alles Böse zerstörend wirkten.
    Wir erreichten das obere Ende der Treppe.
    »Weißt du, was mich brennend interessieren würde?« raunte hinter mir Lance Selby.
    »Was?« fragte ich leise.
    »Wo wir uns eigentlich befinden.«
    »Das wüßte ich auch gern. Wir werden es herausfinden.«
    »Hoffentlich bald.«.
    »Ja. Hoffentlich.«
    Ich blieb vor einer Tür stehen. Mit dem Ring tastete ich sie ab. Sie war nicht magisch gesichert. Ich lauschte. Nichts war zu hören. Befand sich Mago zur Zeit etwa nicht in unserer Nähe? Das wäre zu schön gewesen, um wahr zu sein.
    Wenn er nur seine Schergen hiergelassen hätte, hätte ich mir große Chancen ausgerechnet, denn mit ihnen konnte man fertigwerden. Mago selbst zu bekämpfen, war schon eine haarigere Angelegenheit, die sehr leicht ins Auge gehen konnte.
    Vicky hatte recht. Der Schwarzmagier war mächtig.
    Auf jeden Fall wesentlich mächtiger als seine Gehilfen.
    Ich öffnete die Tür. Wir traten in einen großen leeren Saal. Durch Fenster mit kaputten Scheiben wehte ein kühler Wind. Die Stille, die uns umgab, war mir unheimlich. Sie schien trügerisch zu sein. Wir durften auf diesen Frieden nicht hereinfallen.
    Wie recht ich damit hatte, mißtrauisch zu sein, erwies sich schon in der nächsten Sekunde. Buchstäblich aus dem Nichts tauchte plötzlich einer von Magos Schergen auf.
    Er stellte sich Vicky Bonney und Lance Selby in den Weg und griff sofort nach seiner verdammten Peitsche. Bevor er damit zuschlagen konnte, versetzte ich ihm einen Tritt, der ihn zurückbeförderte. Da er mich nicht sehen konnte, reagierte er darauf verwirrt.
    Wütend bleckte er die gelben Rattenzähne und wandte sich gegen die unsichtbare Gefahr. Blitzschnell holte er mit der schwarzmagischen Peitsche aus. Sie pfiff durch die Luft und hätte mich getroffen, wenn ich nicht in Gedankenschnelle zur Seite gesprungen wäre.
    Das Peitschenende schnalzte daneben.
    Jetzt ging ich zum Angriff über.
    Ich machte drei rasche Schritte, streckte die Hand aus, die das Feuerzeug hielt und drückte auf den entsprechenden Knopf. Die gelbrote Feuerzunge leckte über das ghoulähnliche Wesen.
    Das weiße Feuer breitete sich unvorstellbar schnell über den gesamten Körper des Dämons aus. Es hüllte ihn ein. Er schlug entsetzt um sich, riß sein widerliches Maul auf, und die Flammen stürzten sich sofort in seinen Rachen. Nun brannte er außen und innen.
    Er konnte sich nicht mehr länger aufrecht halten, fiel um und ging in dicken schwarzen Rauch auf. Auch seine Peitsche wurde vom weißmagischen Feuer zerstört. Die Flammen leisteten ganze Arbeit.
    Unsere Chancen waren schon wieder gestiegen!
    Aber dann begann unsere Pechsträhne Zuerst tauchte der dritte Scherge auf. Der letzte. Ich wollte auch ihn mit dem magischen Flammenwerfer erledigen, doch er roch den Braten. Obwohl er mich nicht sehen konnte, ging er mir aus dem Weg. Er schien mich zu wittern. Mit haßverzerrtem Gesicht starrte er Vicky Bonney und Lance Selby an.
    Er wollte sie ins Verlies zurücktreiben und hakte seine Peitsche los.
    Lance und das Mädchen wichen vor ihm zurück.
    Ich sprang zwischen sie und das ghoulähnliche Wesen. Noch befand sich Magos Gehilfe außerhalb der Reichweite meiner weißen Flamme. Deshalb wartete ich. Ich war ziemlich zuversichtlich, auch mit ihm fertigzuwerden.
    Doch manchmal kommt es anders als man denkt…
    Der Scherge ließ die Peitsche durch die Luft pfeifen. Ich duckte mich. Das Leder wischte über mich drüber, ohne mich zu
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