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GK370 - Das Mumien-Heer

GK370 - Das Mumien-Heer

Titel: GK370 - Das Mumien-Heer
Autoren: A.F.Morland
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Mr. Silver.
    »Das Ganze gleich noch mal von vorn!« sagte ich.
    »Diesmal aber ohne Netz, wenn’s möglich ist.«
    »Es sollte möglich sein«, erwiderte ich.
    Auf einmal war da ein Ausdruck in Mr. Silvers Gesicht, der mir nicht gefiel. Seine Mine verhieß nichts Gutes. Ich wandte mich um und schaute in die Richtung, in die er blickte, und ich sah viele bekannte Gesichter. Zum Beispiel das von Angie Malloy, Lucas Geeson, und auch das von Dr. Norman Rees…
    »Liebe Güte, was wollen die hier?« stieß ich beunruhigt hervor.
    Ich wollte auf sie zugehen, doch Mr. Silver hielt mich zurück. »Bleib hier, Tony.«
    »Stimmt was nicht mit ihnen?«
    »Das kannst du laut sagen.«
    »Was ist los, Silver?«
    »Sie sind nicht mehr unsere Freunde, Tony. Sie sind vom Bösen besessen, sind gekommen, um uns zu töten!«
    »Sie alle?« fragte ich ungläubig.
    »Alle«, sagte Mr. Silver.
    »Auch das Mädchen?«
    Der Ex-Dämon nickte.
    Sie bildeten eine Front, die langsam näherrückte. Lucas Geesons Gesicht war haßverzerrt, und als er die Hände hob, sah ich, daß seine Handflächen glühten. Auch die anderen hatten diese glühenden Handflächen. Ein deutlicheres Zeichen dafür, daß sie zu Höllenmarionetten geworden waren, gab es nicht.
    »Wie ist es dazu gekommen?« Es war eine rhetorische Frage, denn ich wußte, daß mir Mr. Silver darauf keine Antwort geben konnte.
    Die Besessenen kamen immer näher. Mordlust funkelte in ihren Augen. Jeder wollte derjenige sein, der Tony Ballard und Mr. Silver - oder wenigstens einen der beiden - getötet hatte.
    Wir wichen zurück.
    Die Lage, in die wir geraten waren, gefiel mir nicht. Wenn ich zu kämpfen gezwungen bin, habe ich gern den Rücken frei, doch diesmal war das nicht möglich, denn wir hatten die Besessenen vor uns und den schwarzen Salamander und seine gefährlichen Mumien hinter uns.
    Irgendwie hatte ich das Gefühl, zwischen zwei Mühlsteine geraten zu sein, die meinen Freund und mich zermalmen wollten.
    ***
    Frank Esslin rechnete nicht damit, gerettet zu werden. Er schloß mit seinem Leben ab und fand sich mit seinem grausamen Schicksal ab. Er hatte getan, was möglich gewesen war. Es hatte nicht gereicht, um den Mumien zu entkommen, also wollte er sein Ende wie ein Mann hinnehmen und nicht heulend um sein Leben betteln. Nein, diesen Gefallen wollte er den Monstern nicht tun. Egal, was sie mit ihm anzustellen beabsichtigten, er nahm sich vor, keinen Laut über seine Lippen kommen zu lassen.
    »Legt ihn in die Blutrinne!« befahl eine der Mumien.
    Frank erblickte eine steinerne Rinne, die links tiefer war als rechts und in die ein noch viel größerer Mann als er gepaßt hätte.
    Harte Mumienfäuste hoben ihn hoch. Sie ließen ihn in die Steinrinne fallen. Sofort kroch etwas in seinen Körper.
    Etwas Eiskaltes, das seine Glieder lähmte.
    Er konnte sich nicht mehr bewegen. Aber er konnte weiterhin denken, sehen und empfinden.
    Teuflisch war das, was die Diener des schwarzen Salamanders mit ihm vorhatten.
    Der Anführer der Mumien murmelte etwas. Kaum hatte er ausgesprochen, da flimmerte über Frank Esslin die Luft, und im nächsten Moment hing ein blitzendes Sichelrad über dem WHO-Arzt. Rassiermesserscharf waren die einzelnen Klingen die im Kreis angeordnet waren und sich auf einer unsichtbaren Welle langsam drehten.
    Franks Herz hämmmerte aufgeregt gegen die Rippen.
    Das Sichelrad rotierte allmählich schneller.
    Bald drehte es sich mit der Geschwindigkeit einer Fräse.
    Frank Esslin brach der Schweiß aus allen Poren, als er sah wie sich das Sichelrad leise surrend auf ihn herabsenkte. Durch die Körper der Mumien ging plötzlich ein Ruck. Sie wichen zurück, nahmen eine demütige Haltung ein, denn am Ende der Blutrinne war aus dem Nichts der schwarze Salamander erschienen, in dessen dämonisches Maul Frank Esslins Lebenssaft fließen sollte.
    Der schwarze Salamander bewegte das Sichelrad mit seinem Willen.
    Frank Esslins Augen waren starr darauf gerichtet.
    Er versuchte sich aufzubäumen, doch es gelang ihm nicht.
    Wehrlos war er dem blitzenden Mordwerkzeug ausgeliefert. Es schwebte nur noch eine Handspanne hoch über ihm. Nur noch wenige Augenblicke, dann würden die krummen Klingen ihn berühren.
    Der schwarze Salamander weidete sich an der Todesangst seines Opfers. Er riß sein großes Maul auf und fauchte.
    Fünf Zentimeter nur noch.
    Frank Esslin schloß die Augen.
    Er hörte das Surren.
    Es fraß sich bis in seine Seele hinein.
    Ein schreckliches Ende stànd ihm
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