GK370 - Das Mumien-Heer

eine der beiden grauen Fratzen. Sie stieß den Lauf gegen das schreckliche Gesicht.
    Ehe die Mumien es verhindern konnten, drückte Angie ab Grell flammte der Mündungsblitz auf.
    Die getroffene Mumie torkelte zwei Schritte zurück Aber sie kam sofort wieder. Ihre Erfolglosigkeit machte Angie konfus. Sie war darüber so sehr entsetzt, daß sie es auf ihrem Posten einfach nicht mehr länger aushielt. Sie wirbelte herum. Klauen erwischten ihren khakifarbenen Overall. Sie hing fest. In ihrer Panik warf sie sich nach vorn. Der Stoff zerriß mit einem häßlichen Geräusch.
    Angie war wieder frei.
    Sie nahm ihre Chance sofort wahr und startete.
    Ohne sich umzublicken, rannte sie in Richtung Missionsgebäude.
    Sie hörte Schmerzensschreie von Männern. Ringsherum wichen die Wachen schießend zurück. Sie alle hatten erkannt, daß die Mumien mit gewöhnlichen Gewehrkugeln nicht zu stoppen waren.
    Angie Malloy zog sich in eine der Blockhütten zurück.
    Sie eilte zum Fenster und beobachtete, was weiter geschah.
    Die Mumien waren auf dem Vormarsch.
    Überall tauchten sie auf. Sie hatten Breschen in die Abwehrkette geschlagen. Norman Rees und Lucas Geeson wurden von ihnen in die Zange genommen. Rücken an Rücken standen der Arzt und der Missionar. Verbissen kämpften sie gegen die unheimlichen Wesen.
    Als Onga das sah, griff er ein.
    Sein todesmutiger Einsatz sollte ihn das Leben kosten.
    Aber dafür rettete er Geeson und Rees.
    Er warf sich auf zwei Mumien. Links und rechts schlang er seine Arme um ihren Nacken. Er rang sie nieder, fiel mit ihnen zu Boden, vermochte sie jedoch nur wenige Augenblicke festzuhalten. Doch die Zeit reichte für Geeson und Rees, den gefährlichen Ring zu verlassen. Sie wollten Onga nun beistehen, doch dem mutigen Schwarzen war nicht mehr zu helfen. Die Mumien hatten ihn mit ihren Klauen getötet.
    Geeson und Rees brachten sich vor den Monstern in Sicherheit.
    Die Mumien legten an einem der Gebäude einen Brand.
    »Feuer!« schrie jemand. »Das Blockhaus brennt!«
    Geeson organisierte blitzschnell einen Löschtrupp, dem sich auch Angie Malloy hinzugesellte. Mit vereinten Kräften gelang es den Leuten, das Feuer zu löschen. Doch der Kampf tobte weiter. Eine Angriffswelle nach der anderen rollte gegen die Mission.
    »Verdammt!« rief Norman Rees keuchend. »Wie viele sind das denn? Es scheinen immer mehr zu werden!«
    »Wenn nicht noch ein Wunder geschieht, werden sie ihr Ziel erreichen«, sagte Lucas Geeson finster.
    »Das darf nicht geschehen!« knirschte Rees. »Diese Mission darf ihnen nicht auch noch zum Opfer fallen.«
    »Wie sollen wir es verhindern?«
    »Keine Ahnung. Ich weiß nur, daß ich die Mission bis zum letzten Atemzug verteidigen werde.«
    Einem der Schwarzen gingen die Nerven durch.
    Mehrere Mumien hatten ihn eingekreist. Er warf sich gegen sie, stieß zwei von ihnen auseinander und ergriff schreiend die Flucht. Er sprang in einen Jeep. Der Anlasser mahlte. Gleich darauf heulte der Motor. Lucas Geeson rief den Mann, doch dieser hörte den Missionar nicht. Sein Gesicht war furchtverzerrt. Er blutete aus mehreren Kratzwunden. Die Scheinwerfer des Jeeps flammten auf.
    Der Neger gab Gas.
    Das Fahrzeug machte einen wilden Sprung vorwärts.
    Vier Mumien bildeten eine Front.
    Auf sie raste der Jeep zu. Innerhalb weniger Augenblicke erreichte der allradgetriebene Wagen die Monster. Die Jeepschnauze prallte gegen die Schattenwesen.
    Die Mumien wurden zur Seite geschleudert. Zwei von ihnen wurden sogar hoch durch die Luft gewirbelt. Sie überschlugen sich mehrmals, ehe sie auf den Boden knallten. Es hatte den Anschein, als würde dem Neger die Flucht gelingen. Aber dann stellten sich ihm abermals mehrere Mumien in den Weg.
    Er hielt auf sie zu.
    Sie warteten reglos.
    Erst als er sie fast erreicht hatte, reagierten sie.
    Sie sprangen zur Seite. Mehrere Klauenhände packten zu, hoben den Jeep blitzschnell rechts hoch und warfen ihn um. Der Motor röhrte. Die Räder drehten sich wie Kreisel. Der Schwarze wurde aus dem offenen Fahrzeug geschleudert und landete vor den Beinen eines mumifizierten Scheusals.
    Norman Rees mußte wegsehen, als die Bestie dem Mann das Leben nahm.
    »Gott sei seiner armen Seele gnädig«, sagte der Missionar erschüttert.
    Und Rees preßte heiser hervor: »So wird es uns allen ergehen…«
    ***
    Es war lange schon dunkel. Die Lichtfinger unseres Rangerrovers bohrten sich in die Finsternis hinein. Jetzt fuhr wieder Frank, denn hier im Dschungel hätte ich ihn