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GK255 - Die Geisterrocker

GK255 - Die Geisterrocker

Titel: GK255 - Die Geisterrocker
Autoren: A.F.Morland
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demnächst der Abbruchkugel zum Opfer fallen würde.
    In dieses Gebäude sickerte das Böse ein.
    Durch alle Ritzen und Öffnungen schwebte es in das Innere des Hauses, machte sich in allen Räumen breit, auch im Treppenhaus und im Keller, nistete sich darin ein und wartete auf die Menschenseelen, die es im Sinne der Hölle wert waren, sich mit ihnen zu verbünden…
    ***
    Nach einem kräfteraubenden, erbitterten Kampf war es uns endlich gelungen, die Chicagoer Dämonenclique auszurotten. Es war dazu erforderlich gewesen, den Wald der tausend Ängste zu finden und die Lebensbäume der Dämonen zu vernichten. Die Wesen aus dem Schattenreich hatten sich eine Menge Gemeinheiten einfallen lassen, um uns von diesem Vorhaben abzuhalten, doch es war uns unter Aufbietung all unserer Energie gelungen, den wichtigen Erfolg schließlich doch auf unsere Seite zu holen.
    Hinterher war ich erschöpft wie schon lange nicht mehr.
    Erschöpft, aber auch glücklich, denn wir hatten die Metropole am Michigansee von den Dämonen befreit.
    Das ist schon etwas, das einen Mann wie mich aufzubauen vermag.
    Übrigens, mein Name ist Tony Ballard. Man nennt mich den Dämonenhasser, und ich finde, daß keine Bezeichnung besser zu mir paßt als diese. Ich kann ihn nicht ausstehen, diesen Abschaum aus der Hölle, der immer wieder aufs neue unsere Welt heimsucht, für Seuchen, Horror und Tod sorgt - als gäbe es ohne ihn nicht schon genug Elend auf dieser Erde.
    Ich bekämpfe das Böse auf allen fünf Erdteilen.
    Zu Hause bin ich in London - aber wie lange war ich schon nicht mehr da…
    Mr. Silver, ein Ex-Dämon, der seine übernatürlichen Fähigkeiten nun für das Gute einsetzt, trübte meinen Siegestaumel gleich, nachdem wir den Wald der tausend Ängste verlassen hatten.
    Ich war der Meinung, es wäre uns gelungen, auch Rufus, den Anführer der Chicagoer Dämonenclique, zur Strecke zu bringen, doch mein Freund und Kampfgefährte belehrte mich eines Besseren.
    Rufus hatte telepathischen Kontakt mit ihm aufgenommen und ihn wissen lassen, daß er uns alles, was wir ihm und seinen Dämonen angetan hatten, irgendwann zurückzahlen würde.
    Und zwar zu einem Zeitpunkt, wo wir an diese Drohung nicht mehr dachten und unvorbereitet waren.
    Das war eine äußerst gefährliche Zeitbombe, die uns Rufus da gelegt hatte, denn nichts ermüdet so schnell wie ständige Wachsamkeit.
    Mr. Silver und ich befanden uns im Hotel.
    Ich trank einen Pernod und träumte von zu Hause. Ich hatte Vicky Bonney, meine Freundin, nach London vorausgeschickt, um hier in Chicago freie Bahn zu haben. Es genügte, daß die Dämonen Vicky einmal in ihre verdammten Fänge gekriegt hatten. Wenn es ihnen ein zweitesmal gelungen wäre, wären die daraus resultierenden Folgen bestimmt nicht abzusehen gewesen. Deshalb bat ich meine Freundin, das Feld rechtzeitig zu räumen. Sie murrte zwar, aber sie ließ sich schließlich doch von mir in eine der nächsten Maschinen setzen, die von Chicago direkt nach London abflogen.
    Nun wartete sie daheim in unserem Haus auf mich, und ich hatte nicht die Absicht, sie länger als unbedingt nötig warten zu lassen.
    »Woran denkst du?« fragte mich Mr. Silver.
    Er ist ein Herkules mit perlmuttfarbenen Augen, mehr als zwei Meter groß, gutaussehend, mit Haaren und Augenbrauen aus purem Silber. In Streßsituationen vermag er Dinge tun, die sogar mich, der ich ihn nun schon eine ganze Weile kenne, immer wieder aufs neue verblüffen.
    »An London«, antwortete ich. »An Vicky. An unseren Nachbarn Lance Selby… Es gibt so vieles, woran man denken kann, wenn man mit seinen Gedanken in seiner Heimatstadt weilt.«
    Ich erhob mich und ging zum Telefon.
    Ich ließ mich mit dem O’Hare Airport verbinden und fragte das Mädchen mit der sympathischen Stimme, das ich gleich darauf an der Strippe hatte, wann der nächste Vogel nach London flog.
    Der eine ging in einer halben Stunde ab.
    Den schafften wir nicht mehr.
    Aber den anderen, den würden wir sicher kriegen, denn der startete erst am nächsten Morgen, um neun.
    Das bedeutete für mich, daß wir uns vor dem Heimflug noch gut ausschlafen konnten.
    Ich bat das Mädchen, für Mr. Silver und mich zwei Plätze zu reservieren und legte dann auf. Breit grinsend blickte ich meinen Freund an. »Morgen«, sagte ich begeistert. »Morgen geht es endlich ab in die Heimat, mein Junge.« Aber ich irrte mich.
    Es sollte - wie schon so oft - etwas ganz anderes auf uns zukommen…
    ***
    Pascale Pleaver wußte es selbst nicht,
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