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GK255 - Die Geisterrocker

GK255 - Die Geisterrocker

Titel: GK255 - Die Geisterrocker
Autoren: A.F.Morland
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nach Schwefel… Etwas Unheimliches war in ihr… Sie breitete sich über meine Blumen und verwandelte diese in kleine Wolfsköpfe, die sofort nach mir schnappten. Deshalb muß ich geschrien haben. Meine Blumen wollten mich fressen. Sie haben mich angefallen.«
    John schluckte. Verdammt, die Frau war ja tatsächlich nicht ganz sauber im Oberstübchen.
    Ihre Blumen hatten sie angefallen!
    So etwas konnte doch wirklich nur einem kranken Gehirn entspringen!
    »Mit den Blumen ist alles okay«, sagte er sanft. »Sie müssen sich das alles eingebildet haben.«
    Die Frau schüttelte heftig den Kopf. »Nichts, gar nichts habe ich mir eingebildet, junger Mann! Das, wovon ich eben sprach, ist tatsächlich passiert.«
    John zuckte die Achseln.
    »Sie glauben mir nicht?« fragte die Blumenfrau.
    »Nun, wenn ich ehrlich sein soll - es fällt mir schwer, Ihnen zu glauben, Ma’am.«
    »Haben Sie sich meine Blumen angesehen?«
    »Ich sagte schon, daß damit alles okay ist.«
    Die Frau überzeugte sich selbst. Dann starrte sie Sandy und John fassungslos an. »Das verstehe ich nicht.« Sie schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. »Das geht einfach nicht in meinen Kopf rein!«
    »Wenn’s Ihnen wieder gutgeht, können meine Freundin und ich…«
    »Bitte bleiben Sie noch!« stieß die Blumenfrau furchtsam hervor. Sie blickte sich gehetzt um. »Ich habe Angst.«
    »Wovor?« fragte John geduldig.
    »Ich befürchte, daß diese schreckliche Wolke noch mal zurückkommt.«
    »Das tut sie bestimmt nicht«, sagte John mit einem aufmunternden Lächeln.
    »Ich bitte Sie, gehen Sie noch nicht.«
    John lachte jetzt gequält. »Wie stellen Sie sich das vor, Ma’am? Sollen wir Ihnen beim Blumenverkauf en helfen?«
    »Ich mach’ Schluß für heute. Ich flehe Sie an, bleiben Sie in meiner Nähe. Wenn diese Wolke noch mal kommt, trifft mich der Schlag. Wollen Sie das?«
    »Natürlich nicht, aber…«
    »Ich gebe Ihnen das Geld, das Sie für die Rosen bezahlt haben, zurück!«
    »Das ist nicht nötig«, sagte John und warf Sandy einen ernsten Blick zu. Wenn der alten Frau soviel daran lag, daß sie blieben, dann wollte er ihr den Gefallen in Gottes Namen tun. Er und Sandy hatten ohnedies nichts Besonderes vor. »Also gut«, sagte John, als er in Sandys Augen ihr Einverständnis zu seinem Entschluß erkannte. »Wenn Sie auf unsere Gesellschaft so großen Wert legen, dann bleiben wir eben.«
    »Der Himmel wird es Ihnen vergelten«, sagte die Blumenfrau erleichtert. Ein Stein fiel ihr vom Herzen.
    Sie versorgte schnellstens ihre Blumen und machte dann den Kiosk dicht.
    »Und was nun?« fragte John.
    »Ich wohne hier gleich um die Ecke. Würde es Ihnen etwas ausmachen, mich dorthin zu begleiten?«
    »Es macht uns nicht das geringste aus«, antwortete Sandy für John. Sie hakte sich bei der alten Blumenfrau unter. John schob auf der anderen Seite seine Hand unter den Arm der Frau.
    »Kommen Sie«, sagte er freundlich. »Jetzt brauchen Sie wirklich keine Angst mehr zu haben.«
    »Ich bin so froh«, seufzte die Frau erleichtert. »So froh…« Und sie war der Meinung, John und Sandy glaubten ihr nun, was sie ihnen von jener unheimlichen Wolke erzählt hatte, doch sie irrte sich. Der Junge und das Mädchen nahmen keine Sekunde an, die alte Frau könne die Wahrheit gesagt haben.
    ***
    Während das Pärchen die zitternde Blumenfrau nach Hause begleitete, bog das Böse in eine andere Straße ein. Ein gemeines Kichern war in der schmutziggrauen Wolke, die einen Moment lang die Form eines Teufelsschädels annahm, aber gleich wieder auseinanderwaberte.
    »War das ein Spaß!« zischte es in dem sich ständig bewegenden Nebel.
    »Ein königliches Vergnügen, die Alte zu erschrecken!« knurrte jemand anderer.
    »Wir hätten sie töten sollen, das wäre noch viel schöner gewesen!«
    »Wir werden töten!« fauchte das Böse. »Schon bald werden wir in dieser Stadt für Angst und Schrecken sorgen. Wir werden die übelsten Dinge tun, die sich die Hölle ausdenken kann, und niemand wird uns daran hindern können!«
    Die Schwade kroch über die Fahrbahn.
    Ein Wagen kam. Die Pneus rollten durch den Nebel, teilten ihn, aber er schloß sich hinter dem Fahrzeug sofort wieder, ohne daß dem Fahrer zum Bewußtsein gekommen war, durch was sein Wagen da eben gerollt war.
    Zwei Straßen weiter gab es ein halb verfallenes Abbruchhaus. Wie riesige Malzeichen klebten weiße Papierstreifen an den Fenstern. Das bedeutete, daß in diesem Gebäude keiner mehr wohnte, und daß das Haus
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