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GK255 - Die Geisterrocker

GK255 - Die Geisterrocker

Titel: GK255 - Die Geisterrocker
Autoren: A.F.Morland
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kam die 116. Straße Ost entlanggejault.
    Baccala stieß hinter dem Visier seines Fiberglashelms einen wütenden Fluch aus. »Da sind sie schon, die gottverdammten Jagdhunde«, knurrte er. Aus der Gegenrichtung schoß ein dritter Patrolcar heran.
    Jetzt wurde die Situation kritisch.
    Don Baccala versuchte trotz allem die Nerven zu bewahren. Noch war nichts verloren. Solange er noch seine Münch unterm Hintern hatte, waren die Chancen, zu entkommen, nicht so schlecht.
    Er gab noch mehr Gas.
    Jack Baffin fuhr hinter ihm. Der Junge war bereits mächtig nervös. Baffin war das schwache Glied in der Rocker-Crew. Er machte zwar überall mit, weil er Angst vor Don Baccalas Zorn hatte, aber wenn eine Sache brenzlig wurde, dann kippte er als erster um.
    Baffin blickte sich immer wieder gehetzt um.
    Er peitschte seine Norton hinter Baccala her, denn in der Nähe des Anführers erhoffte er sich in solchen Situationen noch den meisten Schutz. Für ihn war Baccala in solchen Augenblicken eine Stütze, an der er sich seelisch aufrichten konnte.
    Ein vierter Patrolcar tauchte auf.
    Baffin begann unter seinem Sturzhelm zu schwitzen.
    Diesmal kriegen sie uns! hämmerte es in seinem erhitzten Kopf. Diesmal haben wir’s zu toll getrieben. Es ist immer schlecht, wenn man den Bogen überspannt. So etwas kann leicht ins Auge gehen.
    Ein weiterer Streifenwagen stellte sich quer über die Fahrbahn. Die Besatzung sprang mit gezogenen Waffen aus den Fahrzeug.
    Don Baccala zog seine Münch in eine Einbahnausfahrt, wodurch die Polizisten das Nachsehen hatten.
    Der Rockerboß lachte. »Damit habt ihr nicht gerechnet, ihr dämlichen Hunde, was?«
    Ein Kastenwagen kam den Rockern entgegen.
    Der Fahrer trat mit schreckgeweiteten Augen auf die Bremse. Die schwarz gekleideten Jugendlichen brausten auf den Gehsteig und fuhren dort weiter. Der Mann steckte entrüstet den Kopf zum Seitenfenster hinaus und brüllte ihnen nach: »Verdammt noch mal, ihr denkt wohl, euch alles erlauben zu können! Man sollte euch mitsamt euren verfluchten Maschinen verbrennen!«
    Baccala führte seine Bande durch schmale Straßen.
    Die gesamte Rocker-Crew schlängelte sich zwischen den Blocks der East Side hindurch.
    Kurze Zeit sah es so aus, als hätten die Bullen ihre Spur verloren, doch dann tauchte einer der Streifenwagen wieder auf und gab die Meldung sofort an die anderen Patrolcars weiter.
    Baffin fragte sich fiebernd, wohin sie unterwegs waren. Er hätte das Motorrad am liebsten hingeschmissen und wäre gern im nächsten Kanalschacht verschwunden, aber solange Don kein anderes Kommando gab, hieß es, bei der Stange zu bleiben.
    Gleich drei Streifenwagen auf den Fersen, erreichten die Rocker ihr Ziel. Ein schäbiges Abbruchhaus war seit geraumer Zeit ihr Stützpunkt. Hier hatten sie erbeutete Waffen versteckt. Hier waren kleine Mengen Rauschgift verborgen. Es gab Schnaps, Wein und Likör - und Matratzen, auf denen sich Baccala und seine Freunde mit Mädchen wälzten, die entweder freiwillig oder gezwungenermaßen hierher kamen.
    Don Baccala sprang von seiner Münch TTS. Mit langen Sätzen jagte er auf das Tor des Abbruchhauses zu.
    Jack Baffin folgte ihm, so schnell er konnte. Die Kehle des dünnen Jungens war zugeschnürt. Er hatte Angst. Es war ihnen nicht gelungen, die Bullen abzuhängen. Was würde weiter geschehen? Wozu würde sich Don entschließen?
    Wenn sie Widerstand leisteten, würde alles noch viel schlimmer werden.
    Es sah aber nicht so aus, als hätte Don Baccala die Absicht, sich kampflos zu ergeben.
    Er rannte in den Keller.
    Unten angekommen, öffnete er eine quietschende, morsche Truhe.
    Er gab an seine Freunde ölig glänzende Revolver und Pistolen aus. Das Visier seines Helms war hochgeklappt. Baffin sah das haßverzerrte Gesicht Baccalas und wußte augenblicklich, was es geschlagen, hatte. Sie würden bis zur letzten Kugel kämpfen.
    »Los!« schrie Baccala mit heiserer Stimme. »Wir zeigen es den verdammten Bullen!«
    »Don, glaubst du, daß wir richtig handeln?« fragte Jack Baffin bibbernd.
    Baccala grinste ihn eisig an. »Du hast natürlich schon wieder mal die Hosen voll, nicht wahr?«
    »Ich kann mir nur nicht vorstellen, daß wir eine Auseinandersetzung mit den Bullen schaffen können.«
    »Du wirst bald eines Besseren belehrt werden.«
    »Die Cops schießen doch viel besser als wir, Don.«
    »Blödsinn. Wir machen sie fertig!« blaffte Baccala. »Los, rauf mit euch, Freunde! Besetzt die Fenster! Und wenn einer der Bullen näher als fünf
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