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GK245 - Die Satansdragoner

GK245 - Die Satansdragoner

Titel: GK245 - Die Satansdragoner
Autoren: A.F.Morland
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bitte nehmen Sie sich zusammen«, sagte ich drängend. »Was ist passiert? Wo sind Sie? Von wo rufen Sie an? Hat Baker Ihnen etwas zuleide getan?«
    »Er wollte mich… Er ist ein … Mr. Ballard, mit Sian ist etwas Schreckliches, etwas Unvorstellbares geschehen …«
    »Was denn? Was?«
    »Sie werden mich für verrückt halten.«
    »Ganz bestimmt nicht, Jane. Sagen Sie’s mir. Was ist mit Sian Baker los?«
    »Er ist ein… ein Unge … heuer.«
    »Er ist ein was ?«
    »Ein Monster!« stöhnte das Mädchen. »Er wollte mich umbringen.« Sie erzählte mir stockend, was in Bakers Zwölfzimmerapartment vorgefallen war. Ich fragte Jane Onslow noch einmal, wo sie sich im Augenblick befand. Sie nannte den Namen einer Bar. Ich sagte ihr, sie solle sich nicht von der Stelle rühren. Eigentlich eine überflüssige Aufforderung, denn Jane Onslow wußte ohnedies nicht, wohin sie gehen sollte.
    Mr. Silver und ich trafen zehn Minuten nach dem Anruf bei der Bar ein.
    Jane Onslow war verheult. Die Schminke war verwischt, die Wimperntusche war verschmiert. Sie trank den vierten Bourbon und war so fertig, wie ein Mensch nur fertig sein kann. Ich hatte dem Taxifahrer wohlweislich gesagt, er solle vor der Bar warten.
    »Hören Sie zu, Jane«, sagte ich jetzt, jedes Wort betonend, damit das Mädchen auch alles mitbekam, was ich sprach. »Draußen wartet ein Taxi auf Sie. Es wird Sie zum Wellington bringen. Lassen Sie sich meinen Zimmerschlüssel geben, schließen Sie sich ein, und öffnen Sie niemandem außer mir, haben Sie verstanden?«
    »Ja«, hauchte das erledigte Mädchen. Ich bezahlte ihre Drinks. Mr. Silver half ihr auf die weichen Beine und führte sie aus dem Lokal. Bevor sie sich in den Wagen setzte, blickte sie mich mit flatternden Augen verständnislos an. »Wie… ist das alles möglich, Mr. Ballard.«
    »Das erkläre ich Ihnen ein andermal, okay? Besitzen Sie einen Schlüssel zu Sian Bakers Apartment?«
    »Ja.«
    »Geben Sie ihn mir.«
    Jane Onslow öffnete mit zitternden Fingern ihre Handtasche. Ich nahm den Schlüssel in Empfang, steckte dem Cab Driver ein paar Scheine zu und bat ihn, sich um das Mädchen zu kümmern. Konkret bedeutete das, daß der Mann Jane Onslow nicht einfach vor dem Wellington absetzen, sondern hineinführen und zu meinem Zimmer hinaufbringen sollte. Der Fahrer sah nicht so aus, als würde er nur das Geld nehmen und nichts dafür tun.
    Als das Taxi wegfuhr, blickte ich ihm nach und murmelte: »Eine Sorge weniger.«
    ***
    Als wir das Apartment des Schrottmillionärs betraten, war jede Muskelfaser in meinem Körper so hart angespannt wie eine Klaviersaite. Mr. Silver und ich waren bestens aufeinander eingespielt. Zwischen uns bedurfte es in solchen Situationen nicht vieler Worte. Kurze Blicke genügten, und wir verstanden einander.
    Wir hörten Sian Baker hinter der Livingroom-Tür verdrossen knurren und fluchen. Ich öffnete die Tür vorsichtig. Kein Laut verriet meinen Freund und mich. Wir sahen Baker. Er saß in menschlicher Gestalt in einem tiefen Sessel und trank Schnaps aus der Flasche.
    »Na warte, du Luder!« sagte er soeben haßerfüllt. »Du bist mir heute entwischt, aber das macht nichts. Dann kriege ich dich eben morgen. Dein Schicksal ist besiegelt, Jane Onslow! Dein Tod ist eine beschlossene Sache! Wo du dich auch verkriechst, ich werde dich finden und töten!«
    Baker lachte, und während dieses Lachens wurde er zum Monster.
    Mr. Silver und ich traten blitzschnell in den Raum. »Irrtum, Sian Baker!« rief ich mit schneidender Stimme. »Nicht Jane Onslow wird sterben, sondern du!«
    Das Ungeheuer schnellte mit einem röhrenden Wutschrei hoch. Es starrte uns mit blutunterlaufenen Augen an.
    »Ballard und Silver!« schrie Sian Baker haßerfüllt. »Die erbittertsten Feinde der Unterwelt! Verdammt, es freut mich, daß ihr hierherkommt. Damit gebt ihr mir die Gelegenheit, mich um die Hölle verdient zu machen. Wer euch beide zur Strecke bringt, erringt in den Dimensionen des Grauens Ansehen und Würde!«
    Ich ging langsam auf den Dämon zu. Ich ließ ihn keine Sekunde aus den Augen. »Wo ist Vicky Bonney?« fragte ich scharf.
    »Ihr werdet krepieren!« zischte der Unhold.
    »Wo ist Vicky?«
    Sian Baker lachte gemein. »Dein Mädchen ist gut aufgehoben, Ballard.«
    »Wo? Bei wem?«
    »Auf dem Montrose Cemetery. In der schwarzen Gruft. Bei guten Freunden! Auch sie wird sterben.«
    Ich ballte meine rechte Hand zur Faust. »Du wirst niemandem mehr gefährlich werden, Baker, dafür werde ich
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