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GK245 - Die Satansdragoner

GK245 - Die Satansdragoner

Titel: GK245 - Die Satansdragoner
Autoren: A.F.Morland
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Vampir sich wieder sammeln konnte, zuckte Tony Ballards rechte Faust vor. Sein magischer Ring traf das Jochbein des tobenden Mädchens. Das Wesen heulte fürchterlich auf, faßte sich mit entsetztem Blick an die Wange, an der eine tiefe Wunde aufklaffte, aus der kein Tropfen Blut floß. Zähneknirschend wollte die Bestie aus den Dimensionen des Schreckens das Blatt wenden. Fauchend federte sie nach vorn. Tonys Messerhand flog ihr mit ungeheurer Rasanz entgegen.
    Vicky Bonney sah das, was nun passierte, wie in Zeitlupe.
    Sie sah jede einzelne Phase des Geschehens ganz genau.
    Das blitzende Messer sauste auf die Brust des Vampirs zu und drang in seinen Körper.
    Ein kabbalistisches Zeichen nach dem anderen senkte sich in den Leib des Blutsaugers und verrichtete dort drinnen sein zerstörerisches Werk. Der Vampir erstarrte für einen Moment.
    Das Mädchen sah fassungslos auf die Messerfaust, die ihre Brust berührte. Die Kraft des magischen Stahls wütete schrecklich in ihrem Inneren, sandte tödliche Impulse aus, gegen die sie machtlos war.
    Ihr Gesicht überzog sich mit einem dunkelgrauen Film. Ihre Wangen fielen ein und wurden faltig. Ein heftiges Zittern durchlief ihren Körper. Ihre Augen trockneten ein, verloren schnell ihren Glanz, wurden stumpf, ausdruckslos, lösten sich schon in der nächsten Sekunde in schwarzen Rauch auf.
    Und dann schritt der Verfall unglaublich rapide fort.
    Vickys Ebenbild löste sich selbst von innen her auf. Die wenigen Bewegungen, die es noch machte, wirkten linkisch und hölzern. Tony Ballard zog sein Messer nicht vorzeitig aus der Brust des Schattenwesens. Er mußte warten, bis der Verfall abgeschlossen war, sonst konnte es passieren, daß sich das Scheusal noch einmal regenerierte.
    Grauenerregende Laute drangen aus der dürren Kehle des Blutsaugers.
    Der Vampir wankte, versuchte sich verzweifelt auf den Beinen zu halten, schaffte es jedoch trotz Aufbietung aller Kräfte nicht. Wie die Asche von verbranntem Papier brachen die Beine ab.
    Der Körper des Höllenwesens fiel zu Boden, zerbarst da und löste sich innerhalb weniger Herzschläge vollends auf.
    Vicky Bonney war in Schweiß gebadet.
    Für einen Moment vergaß sie ihre trostlose Situation und war glücklich über Tony Ballards Sieg.
    Als sie dann aber Rufus grauenerregend fluchen hörte, kam ihr wieder zu Bewußtsein, daß dieser Sieg im Grunde genommen kaum von Bedeutung war, denn Rufus hatte nach wie vor die besseren Trümpfe in seiner Knochenhand…
    ***
    Rufus hatte ihn nach Hause geschickt, und er war wie all die anderen Mitglieder der Dämonenclique gegangen. Bevor er den Friedhof verließ, hatte er wieder menschliche Gestalt angenommen, doch er fühlte sich in der Haut von Sian Baker nicht mehr wohl. Viel lieber wäre er jenes grauenerregende Monster geblieben, zu dem ihn Rufus gemacht hatte. Eine schreckliche Unruhe quälte ihn. Er saß in seinem Rolls-Royce und fuhr die nächtliche Straße entlang. Er wußte nicht, was mit ihm los war. Irgend etwas stimmte nicht mit ihm. Er verspürte Hunger, doch all die Hamburger-Buden und Restaurants, an denen er vorbeikam, übten keinerlei Anziehungskraft auf ihn aus. Es war ein anderer Hunger, der ihn peinigte.
    Erst als er ein Mädchen allein den Gehsteig entlangschlendern sah, wußte er, was er haben wollte.
    Blutgier war es, die ihn quälte.
    Sie machte ihn fast wahnsinnig. Seine Gedanken kreisten bald nur noch darum.
    Das Böse in ihm drängte ihn, einen neuen Mord zu begehen. Er trat hart auf die Bremse. Der Rolls-Royce stand auf kurze Distanz. Sian Baker schaute sich um. Das Mädchen trippelte langsam heran. Sie war brünett, hatte große Augen, ein niedliches Puppengesicht und konnte nicht älter als achtzehn sein. Sian Baker leckte sich gierig die Lippen. Sie war kein billiges Mädchen, das man kaufen konnte. Vermutlich war ihr das Geld ausgegangen, und nun mußte sie zu Fuß nach Hause gehen. Kein Taxifahrer läßt sich von schönen Augen beeindrucken.
    Baker suchte hastig die Straße ab. Außer dem Mädchen war niemand unterwegs. Sein Herz schlug heftig gegen die Rippen. Sofort reifte ein Plan in ihm. Er würde der Kleinen anbieten, sie nach Hause zu bringen.
    Die Fahrt würde für das Mädchen ein grauenvolles Ende nehmen. Ha, würde das ein Spaß werden!
    Sollte sie sein Angebot nicht annehmen, dann würde er sie gleich hier… Warum nicht? Er konnte sie auch hypnotisieren.
    Zehn Meter war sie noch vom Rolls-Royce entfernt.
    Sian Bakers Unruhe wuchs ins
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