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GK245 - Die Satansdragoner

GK245 - Die Satansdragoner

Titel: GK245 - Die Satansdragoner
Autoren: A.F.Morland
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sorgen!«
    »Ich fürchte deinen magischen Ring nicht«, bellte der Dämon.
    »Silver!« sagte ich eiskalt.
    »Ja, Tony?«
    »Pack ihn!«
    Der Ex-Dämon stürmte vorwärts. Ich hatte einen Moment lang den Eindruck, Mr. Silver würde wachsen. Es sah aus, als würden seine mächtigen Schultern breiter, sein Leibesumfang größer… Es geschah in der Tat etwas Verblüffendes mit ihm: sein Körper teilte, verdoppelte sich. Plötzlich existierten zwei Hünen mit gewaltigen Fäusten und silbernem Haar. Der einstige Dämon besann sich in dieser Ausnahmesituation wieder einmal seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten. Er wollte Sian Baker von vornherein nicht die geringste Chance lassen. Gegen die einfache Ausgabe von Mr. Silver hätte das neue Mitglied der Chicagoer Dämonenclique eventuell bestehen können, doch zwei von Mr. Silvers Sorte konnte er unmöglich schaffen.
    Die beiden Zweimetermänner ließen ihre Fäuste zu purem Silber erstarren. Mit diesen harten Hämmern droschen sie mit großer Wucht auf das Scheusal ein. Sian Baker wehrte sich verbissen gegen die Attacken der Angreifer. Seine Schnauze stieß nach vorn und fand die Kehle des einen Gegners, doch seine Reißzähne ratschten auch hier über pures Silber. Das gab ein Geräusch, das mir durch Mark und Bein ging.
    Baker heulte zornig auf.
    Seine Pranken schossen durch die Luft, verfehlten ihr Ziel.
    Die Hünen versetzten ihm erneut mehrere kraftvolle Faustschläge, und dann schlangen sie ihre dicken Arme um seinen sich wild aufbäumenden Körper. Wie große Schraubstockbacken drückten sie zu. Sian Baker konnte kaum noch atmen. Ich trat auf den von meinem Freund flankierten Dämon zu.
    »Ich hasse dich, Ballard!« brüllte die Bestie. Grüner Schaum tropfte aus ihrem häßlichen Maul. »Ich wünsche dir den Tod!«
    Ich betrachtete das Ungeheuer mit verächtlicher Miene. Das fluchende und wetternde Biest stieß mich ab. In diesem Moment brach mein im Unterbewußtsein schwelender Dämonenhaß auf.
    Ich wußte, wie ich den Unhold vernichten konnte.
    Es genügte, wenn ich ihm da, wo sein Herz schlug, mit meinem magischen Ring ein Pentagramm auf die Brust zeichnete. Das konnte Sian Baker nicht überleben.
    »Ich wünsche dir den Tod!« plärrte mir das Monster erneut ins granitharte Gesicht.
    »Dasselbe wünsche ich dir!« sagte ich eiskalt. Dann setzte ich ihm meinen magischen Ring an die Brust. Der Dämon schrie gellend auf. Er wollte sich zurückwerfen, doch die beiden Hünen ließen es nicht zu. Das Ungeheuer brüllte wie auf der Folter. Ich ließ mich nicht beeindrucken. Ich durfte diese Kreatur aus dem Schattenreich nicht am Leben lassen. Sie war eine schreckliche Gefahr für die Menschheit. Deshalb mußte sie sterben.
    Der Drudenfuß glühte auf Sian Bakers Brust.
    Die Glut fraß sich in seinen Leib hinein und verbrannte sein Herz. Sein Körper erschlaffte, wurde durchsichtig und löste sich innerhalb weniger Sekunden in gelblichen Rauch auf. Die dichten Schwaden zerfaserten und waren bald nicht mehr zu sehen.
    Ich sah Mr. Silver an. Es gab ihn nur noch einmal. Es funkelte in seinen perlmuttfarbenen Augen, als er sagte: »Und jetzt holen wir uns Vicky wieder.«
    ***
    0.30 Uhr.
    Seit zehn Minuten befanden wir uns auf dem Friedhof. Seit zehn Minuten suchten wir die schwarze Gruft, von der Sian Baker gesprochen hatte. Es vergingen Weitere fünf Minuten, dann hatten wir sie gefunden. Pechschwarz ragte sie vor uns auf. Ein unheimliches Bauwerk, über das der große Vollmond sein gespenstisches Licht goß.
    Ich zog sicherheitshalber meinen mit geweihten Silberkugeln geladenen Colt Diamondback, dann betrat ich mit Mr. Silver entschlossen die Gruft. Wir spürten kalte Ströme, die unsere Körper abtasteten. Spätestens jetzt wußte man dort drinnen, daß wir nicht hierhergehörten, daß wir in feindlicher Absicht gekommen waren.
    Wir mußten schnell handeln, wenn wir verhindern wollten, daß man sich in der Gruft in aller Eile noch an Vicky vergriff. Mein Freund und ich stürmten vorwärts. Eine riesige Steinplatte versperrte uns den Weg, doch Mr. Silver kannte eine Formel, die den Stein durchlässig machte.
    Pechschwarze Dunkelheit umfing uns.
    Ich konnte die Hand nicht vor den Augen sehen.
    Hastig riß ich meine Kugelschreiberlampe aus dem Jackett. Ich knipste sie an. Sie gab nur wenig Licht, aber ich hatte wenigstens nicht mehr das Gefühl, plötzlich blind geworden zu sein.
    »Tony!« flüsterte in diesem Moment Mr. Silver. Der Ex-Dämon wies auf einen großen
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