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GK225 - Die Puppen mit den Todeskrallen

GK225 - Die Puppen mit den Todeskrallen

Titel: GK225 - Die Puppen mit den Todeskrallen
Autoren: A.F.Morland
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hoffte, daß er einen von Capones Männern getroffen hatte. Aber der erwartete Schmerzensschrei blieb aus.
    »Verdammt!« knirschte Ross – so leise, daß es normalerweise für kein Echo gereicht hätte.
    Aber die unsichtbaren Kerle hörten nicht auf, Ross zu reizen: »… dämmt! … dämmt! … dämmt! … dämmt! …« machten sie unermüdlich weiter.
    Na schön! dachte Ross, während heißer Zorn in ihm aufstieg. Sie wollten es nicht anders haben. Also werde ich ihnen ein paar Rehposten in ihr dickes Fell pusten. Sie wollten’s ja nicht anders.
    Mit finsterer Miene ging Ross auf den Wald zu.
    Er lud die Flinte neu, als er den ersten Baum erreichte.
    Da schwirrte ein langgezogenes, klagendes Wimmern durch den Wald. Doch einer getroffen? fragte sich Ross, und er konnte nicht verhehlen, daß er sich maßlos darüber freute. Das Wimmern schwoll an. Ross ging in die Richtung, aus der es kam.
    Die Flinte hielt er schußbereit in beiden Händen. Er war auf der Hut. Seine Nerven waren bis zum Zerreißen angespannt. Wenn ihm jetzt einer plötzlich in den Weg trat, gab es eine Katastrophe, denn im Augenblick konnte Norton Ross für nichts garantieren. Ein kleiner Schrecken nur, und sein Finger am Abzug krümmte sich schneller, als er denken konnte.
    Das Wimmern wurde leiser.
    Ross blieb für einen Moment stehen.
    Zum Geier, legte man es darauf an, ihn von seinem Haus wegzulocken? Beunruhigt drehte er sich um. Sollte er nicht lieber umkehren?
    Wer weiß, was die inzwischen mit deinem Blockhaus anstellen! dachte er besorgt. Vielleicht zünden sie’s heute an. Die Gelegenheit ist günstig. Du bist nicht da.
    Er wollte zu seinem Haus zurücklaufen. Da hörte er das Wimmern ganz nahe. Bestürzt zuckte er zusammen. Und dann sah er plötzlich etwas, das ihn an seinem Verstand zweifeln ließ…
    ***
    Puppen!
    Aus Holz geschnitzt. Etwa fünfzig Zentimeter groß, mit riesigen Köpfen und grauenerregenden Gesichtern, in denen rotglühende Augen leuchteten.
    Holzpuppen, die lebten. Das war unmöglich, und doch gab es keinen Zweifel daran, daß diese schrecklichen Puppen existierten.
    Sie stießen dieses furchtbare Wimmern aus.
    Norton Ross war von ihnen umringt. Sie starrten ihn feindselig an. Ihre hölzernen Kiefer mahlten knirschend.
    »O mein Gott!« stöhnte Norton Ross entsetzt.
    Er fuhr sich mit der linken Hand verstört über die Augen, als wollte er den schaurigen Anblick wegwischen. Sein Herz schlug wie verrückt gegen die Rippen. Die furchtbaren Puppen waren Realität.
    Was wollten sie von ihm?
    Woher kamen sie? Wie war es möglich, daß sie lebten? Was für eine unheimliche Kraft steckte in ihnen?
    Ross schoß es durch den Kopf, daß er Brian Capone unrecht getan hatte. Der Spuk, der sich seit sieben Tagen Nacht für Nacht wiederholte, war echt! Damit konnte Capone nichts zu tun haben. Verwirrt starrte Norton Ross die kleinen Schreckgestalten an. Es wurden immer mehr. Sie tauchten aus der undurchdringlichen Schwärze auf, gesellten sich zu den anderen. Der Ring um Ross wurde immer dichter.
    Die furchterregenden Glutaugen der kleinen Holzbestien fixierten den alten Sägewerksbesitzer. Ross rang um Fassung. Was tun? Er war so durcheinander, daß er nicht wußte, was er jetzt machen sollte. Diese ekelhaften Figuren wollten ihm Böses.
    Ihre dunklen Fratzen verzerrten sich zu einem höhnischen Grinsen.
    »Weg!« schrie Ross sie an.
    Da rissen sie ihre widerlichen Mäuler auf und schleuderten ihm ein grelles Gelächter entgegen. Eine rauhe Gänsehaut lief ihm über den Rücken.
    »Fort mit euch!« brüllte Norton Ross mit zugeschnürter Kehle.
    Wieder lachten ihn die kleinen Scheusale aus.
    »Weg! Oder…« Ross zielte auf die unheimlichen Holzpuppen. »Verdammt, ich schieße euch alle in Stücke!«
    Plötzlich ragten aus ihren schwarzen Mündern blitzweiße, dolchartige Raubtierzähne, und sie stießen ein gefährliches Wolfsknurren aus. Der Ring, der Ross umgab, wurde enger. Da drehte der Mann durch und feuerte. Die Schrotkörner knallten den Teufelspuppen mitten hinein in die häßlichen Fratzen.
    Doch nichts geschah.
    Keine einzige Puppe fiel um.
    Das Holz, aus dem sie geschnitzt waren, wies unzählige Löcher auf, die sich aber schon im nächsten Moment langsam zu schließen begannen. Verstört drückte Norton Ross ein zweites Mal ab, und hatte auch damit nicht den gewünschten Erfolg.
    Grinsend streckten ihm nun die kleinen Bestien ihre Hände entgegen. Ihre Finger wiesen dickhornige, braune, gebogene Krallen auf, die
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