Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK225 - Die Puppen mit den Todeskrallen

GK225 - Die Puppen mit den Todeskrallen

Titel: GK225 - Die Puppen mit den Todeskrallen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Wolfslichtern des Hexers blitzte blanker Haß. Er fletschte die weißen Raubtierzähne. Mr. Silver hielt mir die Puppen vom Leib. Er wehrte jeden ihrer Angriffe in Gedankenschnelle ab.
    »Keine Bewegung!« knurrte ich, während ich langsam auf Mordio zuging. »Mein Revolver ist mit geweihten Silberkugeln geladen. Ich glaube nicht, daß du sie überleben würdest, Günstling der Hölle!«
    »Komm! Komm!« riefen die tanzenden Bestien.
    Ich richtete meinen Diamondback auf die Feuerstelle und schoß mitten hinein in die tiefe Schwärze. War das ein Geheul, Gejammer und Wehklagen! Meine Kugel zertrümmerte das Schwarz förmlich. Nichts blieb davon übrig, und die tanzenden Bestien waren von einer Sekunde zur anderen nicht mehr zu sehen.
    Mordio knirschte vor Wut.
    Ich hatte ihm seinen Fluchtweg zunichte gemacht. Und nun richtete ich meine Waffe genau auf seinen Kopf. Mir war längst aufgefallen, daß er etwas von einem Wolf in sich stecken hatte. Es war nicht ausgeschlossen, daß er sich in Vollmondnächten zum Werwolf verwandeln konnte. Solche Wesen haben Silber ganz besonders zu fürchten.
    Als nun mein Colt auf ihn gerichtet war, stieß er vor Schreck einen heiseren Schrei aus. Er fiel auf die Knie und rang entsetzt die Hände. »Nicht schießen, Ballard! Bitte nicht schießen!«
    »Du stehst mit dem Bösen im Bunde!«
    »Ja.«
    »Du hast diese Puppen geschaffen, damit sie Norton und Hector Ross peinigten!«
    »Ja. Ja!«
    »In wessen Auftrag hast du das getan, Mordio?«
    »In Capones Auftrag. Er will, daß es in dieser Gegend nur noch sein Sägewerk gibt!«
    »Hast du das gehört, Silver?«
    »Ja, Tony!« kam es von der Tür zurück. Wir hatten unser Geständnis.
    Aber dann überstürzten sich die Ereignisse. Mehrere Puppen sprangen zum Fenster herein. Durch das Glas, das klirrend barst. Mordio verschanzte sich sogleich hinter seinen hölzernen Schergen. »Tötet Ballard!« brüllte er wie am Spieß. »Bringt Ballard um!«
    Die Puppen mit den Todeskrallen stürmten sofort auf mich ein. Immer mehr sprangen durch das Fenster. Sie hatten erkannt, daß sie Mr. Silver nicht überrennen konnten. Also war die Tür für sie versperrt. Blieb das Fenster.
    Eine der verdammten Puppen erwischte mich mit ihren dolchartigen Zähnen am rechten Bein. Es war ein wahnsinniger Schmerz. Ich schüttelte das Biest wütend ab, verlor dabei jedoch die Balance und fiel.
    »Tony!« schrie in diesem Moment Mr. Silver entsetzt. Ich rollte über den Boden. Die verfluchten Puppen sprangen auf mich. Sie versuchten mir mit ihren gefährlichen Krallen die Halsschlagader aufzureißen.
    Und Mordio feuerte sie ununterbrochen brüllend an. »Tötet ihn! Macht ihn fertig! Bringt Ballard um!«
    Ich wehrte mich, so gut ich konnte, aber im Liegen war es mir nicht möglich, kräftig auszuholen und zuzuschlagen. Sie trampelten auf mir herum. Ich schüttelte sie zwar immer wieder ab, aber sie schienen sich von Sekunde zu Sekunde zu vermehren.
    In dieser furchtbaren Gefahr erwachten wieder Mr. Silvers übernatürliche Kräfte.
    Als er sah, daß mein Leben auf dem Spiel stand, überzog sich sein ganzer Körper mit einer silbrig glänzenden Schicht, und im nächsten Moment schossen heiße Feuerlanzen aus seinen Augen. Die grellen Flammen setzten sofort sämtliche Puppen in Brand. Ein neuerlicher Feuerblitz schoß auf Mordio zu. Der Hexer brachte sich mit einem verstörten Schrei und einem gewaltigen Sprung zur Seite in Sicherheit. Die Wand hinter ihm fing sofort zu brennen an, und innerhalb ganz kurzer Zeit stand die gesamte Hütte in Flammen. Brausend fraß sich das helle Feuer ins Holz. Eine Puppe nach der anderen verkohlte.
    Als es über uns knirschte, rief mir Mr. Silver zu: »Raus jetzt, Tony! Schnell raus!«
    Ich hastete auf die Tür zu. Hinter mir war ein fürchterliches Bersten und Krachen zu hören.
    Mordio verfluchte uns. Keuchend kam ich aus der brennenden Hütte. Ich wandte mich um. Nun kam Mr. Silver. Und dann sah ich Mordio durch die Flammen tanzen. In dem Moment, wo er die Tür fast erreichte, brach die Decke nieder und begrub den Hexer unter sich.
    Wir hörten ihn noch ein allerletztes Mal aufbrüllen. Dann war Stille.
    Mordio und seine gottverdammten gefährlichen Puppen gab es nicht mehr.
    ***
    Tags darauf öffnete Brian Capone die Tür. Inspektor Sam Gladstone und Sergeant Stevens standen davor. Ihre Mienen waren verschlossen.
    »Sie wünschen?« fragte Capone beunruhigt.
    »Wir müssen Sie bitten, mit uns zu kommen, Mr. Capone.«
    »Wohin denn,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher