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GK206 - Der schwarze Golem

GK206 - Der schwarze Golem

Titel: GK206 - Der schwarze Golem
Autoren: A.F.Morland
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Ballard?«
    »Ja.«
    »Hört sich unheimlich an, was?«
    »Allerdings«, gab ich zurück.
    »Sind aber nicht gefährlich, diese Viecher. Sind verdammt feige. Kommen nur näher ran, wenn man sich nicht mehr rühren kann. In dieser riesigen Wüste gibt es im Grunde genommen nur eine einzige ernst zu nehmende Gefahr: das sind die räuberischen Beduinen. Diese Banditen können alles gebrauchen. Sie morden, plündern, entführen Menschen und erpressen von deren Angehörigen Lösegeld. Ist man nicht bereit, welches zu bezahlen, sind die Gekidnappten kurz darauf tot. Wie ein Wirbelsturm fallen sie über ihre Opfer her. Allah möge geben, daß wir von ihnen verschont bleiben.«
    Ich nickte.
    Omduran hatte vollkommen recht. Allah mochte so gnädig sein, uns diesen Ärger zu ersparen.
    Plötzlich fiepte es in Kufra Omdurans Satteltasche. Gleichzeitig war der nächtliche Horizont von einer rätselhaften Glut schwach erhellt. Mein Begleiter hielt das Kamel an. Er holte sein Funkgerät aus der Tasche und meldete sich. Nun hatten wir Kontakt mit Beta vier.
    Wir erfuhren, was das Mädchen in Bir el-Kubba angestellt hatte, und daß die Flucht gelungen war.
    Ich hatte Gelegenheit, mit Alec Messer einige wenige Worte zu wechseln. Er berichtete mir von Jenny Cobras Golem, und er war sicher, daß ihm das Mädchen dieses gefährliche Monster nachsenden würde.
    Nun wußte ich, woraus der Golem bestand: aus abgrundtiefem Haß! Er war somit das gefährlichste künstliche Wesen, das ein Mensch mittels Schwarzer Magie zu schaffen vermochte.
    Ich sprach dem Wissenschaftler Mut zu und versicherte ihm, daß ich ihm den schwarzen Golem vom Leib halten würde. Insgeheim hoffte ich, daß das schwarze Ungeheuer den Fliehenden nicht erreichte, ehe ich bei ihm war.
    Omduran und ich trieben die Kamele zu großer Eile an. »Hatt-hatt!« rief der Ägypter.
    »Hatt-hatt!« rief auch ich, und siehe da, es schien sich um ein Zauberwort zu handeln, denn plötzlich streckten unsere Kamele den Hals weit nach vorn und flogen wie der Teufel mit wirbelnden Hufen über den hellen Wüstensand…
    ***
    Immer noch brannten die Treibstofftanks. Immer noch setzten die Löschmannschaften alles ein, was sie aufzubieten hatten, um das Feuer niederzuringen. Fontänen von Chemikalien schossen auf die Flammensäule zu. Damit wollte man dem Feuer den Sauerstoff, der es nährte, entziehen. Teilweise gelang es, doch ein aufkommender Wind pustete die Flammen immer wieder aufs neue hoch.
    In General Karebs Arbeitszimmer schellte pausenlos das Telefon. Jaffir Kareb raufte sich die Haare. O Allah, wenn Kairo davon erfuhr, konnte er mit Schwierigkeiten rechnen. Und Kairo würde davon erfahren. Solch ein entsetzlicher Brand war einfach nicht geheimzuhalten. Kareb war sogar verpflichtet, seinen Vorgesetzten davon Meldung zu machen.
    Der Scheitan sollte den verfluchten Saboteur holen.
    Zähneknirschend dachte Jaffir Kareb an alles das, was er mit dem Kerl tun würde, wenn man ihn gefaßt hatte. Ein Exempel würde er statuieren, daß allen, die davon erfuhren, die Haare zu Berge stehen würden.
    Kareb wischte sich den Schweiß von der Stirn. Kairo würde ihm mangelnde Autorität vorwerfen. Sein Posten wackelte. Er würde vielleicht sogar in irgendeiner tiefen Versenkung verschwinden müssen. Sein Schicksal hing im Augenblick an einem seidenen Faden. Er hatte nicht nur Freunde in Kairo. Es gab auch Männer, die ihm seinen bisherigen Erfolg neideten. Wenn die geschickt gegen ihn Stimmung machten würde er sich auf diesem Posten wohl kaum mehr halten können.
    Zornig stürmte der General aus dem Haus.
    Er redete sich ein, daß das Feuer nicht mehr ganz so grell brannte, daß die Flammen nicht mehr ganz so hoch zum Nachthimmel hinaufschlugen. Wenigstens ein Erfolg: die anderen Tanks würden vom Feuer verschont bleiben.
    Zwei Männer kamen auf den General zugerannt.
    Er sah ihre verstörten Gesichter und wußte sofort, daß sie ihm eine Hiobsbotschaft überbringen würden. Die Männer bauten sich keuchend vor ihm auf. Sie warfen sich nervöse Blicke zu. Keiner hatte den Mut, es dem General zu sagen.
    »Was ist mit euch?« herrschte Kareb die beiden ungeduldig an. »Habt ihr die Sprache verloren?«
    »General… General …«, stotterte der eine herum.
    Und der andere platzte krächzend und mit großen, glasigen Augen heraus: »Der Engländer ist spurlos verschwunden!«
    Kareb traf diese Nachricht wie ein Keulenschlag. O nein! dachte er bestürzt. Allah, das darfst du mir nicht antun. Wenn
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