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GK206 - Der schwarze Golem

GK206 - Der schwarze Golem

Titel: GK206 - Der schwarze Golem
Autoren: A.F.Morland
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Agenten recht gut. Dann wirbelte er herum und stürmte mit weiten Sätzen aus seinem Haus. Die Ägypter folgten ihm und stellten ihn noch auf seinem Grundstück.
    Messer wich Schritt um Schritt vor den beiden Kerlen zurück. »Ich brülle die Nachbarschaft zusammen, wenn Sie nicht schleunigst machen, daß Sie von hier verschwinden!« keuchte der Wissenschaftler.
    Die Agenten grinsten. »Im Augenblick sind alle Ihre Nachbarn verreist, Mr. Messer. Wir haben uns erkundigt. Sie müßten so laut schreien, daß man Sie bei Scotland Yard hört, und das würden Sie wohl kaum schaffen!«
    Noch einmal versuchte Alec Messer sein Glück mit den Fäusten. Doch diesmal gingen seine Schläge daneben. Der Mann mit der Pistole drückte daraufhin eiskalt ab.
    Messer schloß unwillkürlich die Augen. Er wartete auf den tödlichen Knall, der ihm die Kugel mitten ins Gesicht schleudern mußte, denn die Mündung der Waffe zeigte genau zwischen seine Augen.
    Doch der Knall blieb aus. Statt dessen vernahm Messer ein leises Zischen. Etwas Kaltes legte sich auf sein Gesicht. Verwirrt riß er die Augen auf. Im nächsten Moment zerflossen die Visagen der beiden Ägypter, wurden trübe und mit der Umwelt eins. Als Messer fiel, arbeitete sein wertvoller Geist nicht mehr. Und als er auf dem Rasen aufschlug, wußte er schon nichts mehr von sich.
    Sie mußten ihn sofort außer Landes geschafft haben. Wie das genau zugegangen war, konnte Messer heute nicht mehr rekonstruieren. Er konnte sich nur noch dunkel daran erinnern, aus der tiefen Ohnmacht erwacht zu sein, doch ehe er voll da war, sprühten sie ihm wieder etwas von diesem ekeligen Zeug ins Gesicht.
    Und so kam er ohne Bewußtsein bis hierher nach Bir el-Kubba, dieser künstlich angelegten Oasenstadt mitten in der Wüste, von der kaum jemand wußte, daß es sie gab. Bir el-Kubba lag teilweise unter der Erde, und Alec Messer hatte erst kürzlich behauptet, dies hier wäre das bestgesichertste Gefängnis der Welt.
    Da war er nun – seit einem Jahr. Anfangs hatte er sich geweigert, auch nur einen Handgriff für die Ägypter zu tun. Doch sie hatten ihn sehr schnell weichgekriegt. Kein Essen. Nichts zu trinken. Sie hatten die Klimaanlage abgeschaltet, und er hatte in seinem Haus geschmort wie das Spanferkel auf dem Grill.
    Tag für Tag war er von General Jaffir Kareb, dem Leiter des Forschungszentrums, besucht worden. Kareb war fünfzig, eine dunkle, lederartige Haut spannte sich über seine Wangenknochen, er trug einen schwarzen Kinnbart und seine Blicke wirkten wie Dolche.
    »Geben Sie auf«, sagte Kareb immer wieder eindringlich. »Es hat ja doch keinen Zweck. Niemand kann gegen den Strom schwimmen. Machen Sie das Beste aus Ihrer Situation. Sie können von uns haben, was immer Sie wollen.«
    Messer starrte den General gereizt an. »Was ich will? Ich will meine Freiheit zurück haben.«
    »Sie haben Ihre Freiheit nicht verloren. Innerhalb der Grenzen von Bir el-Kubba sind Sie so frei wie ein Vogel.«
    »Doch wenn dieser Vogel über die Grenzen von Bir el-Kubba hinausfliegt wird er von Ihrer Artillerie abgeschossen, nicht wahr?«
    Kareb lächelte falsch. »Irgendwo haben wir alle Grenzen, die wir nicht überschreiten dürfen, Mr. Messer. Tun Sie uns den Gefallen. Arbeiten Sie mit uns zusammen. Wenn Sie dafür ein Leben wie im Paradies haben wollen – wir können es Ihnen bieten. Kaviar aus Rußland. Französischen Champagner. Die hübschesten Mädchen aus aller Herren Länder. Alles würden wir Ihnen zu Füßen legen.«
    Messer knetete seine Finger. »Angenommen, ich würde zum Schein darauf eingehen. Was hätten Sie davon? Nichts weiter als hohe Kosten. Sie können meinen Geist nicht zu Höchstleistungen zwingen!«
    Karebs Gesicht versteinerte. »Mein lieber Mr. Messer, wir wissen, wozu Sie fähig sind, und wir würden es merken, wenn Sie – sozusagen im Schongang für uns arbeiten…«
    An diesem Tag hatte Alec Messer den General aus seinem Haus hinausgeworfen.
    Jaffir Kareb hätte den Engländer dafür streng bestrafen lassen können, doch er tat es nicht, sondern kam tags darauf wieder – kam so lange, bis Alec Messer weich geworden war…
    Seither hatte Messer den Antrieb der ägyptischen Raketen verbessert, und er war gerade dabei, nach einer neuen Treibstoffformel zu suchen, wodurch die Raketen leichter und wendiger werden sollten.
    Ein Jahr in Bir el-Kubba.
    Ein Jahr im Herzen der Hölle. Ringsherum nichts als glühender Sand, endlose, tödliche Weiten, in denen jedes Lebewesen das
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