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GK189 - Dämonen an Bord

GK189 - Dämonen an Bord

Titel: GK189 - Dämonen an Bord
Autoren: A.F.Morland
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Hand auf den Mund. »Gütiger Gott!« krächzte er, und er wies auf die beiden Mädchenleichen, die zwischen den von der Explosion zertrümmerten Jachtteilen im Wasser schwammen. »Zwei Mädchen. Noch sehr jung.«
    Lammond stoppte die Maschine. Er holte den Enterhaken. Gemeinsam mit Dimmy Alderman fischte er die Toten aus dem Wasser.
    »Ist das nicht entsetzlich?« stöhnte Alderman verstört. Er schüttelte immer wieder benommen den Kopf. »So blutjunge Dinger.«
    »Kannst du dir vorstellen, daß sich die beiden allein an Bord befunden haben?« fragte Lammond seinen Partner.
    Alderman hob die Brauen. »Vielleicht sind es die Töchter reicher Eltern. Kann aber auch sein, daß sie sich die Jacht bloß geliehen haben.«
    Lammond rümpfte die Nase. »So hübsche Mädchen auf einer schicken großen Jacht – allein! Nein, Dimmy. Das glaub’ ich nicht.«
    Alderman suchte das Wasser ab. »Kannst du noch jemand sehen?«
    »Ich geh’ mal an Land«, entschied Lammond. Hastig hakte er den Enterhaken in eine Riffnase. Unter seinem dünnen Hemd spannten sich die Muskeln. Als der Kutter nahe genug bei den Klippen war, jumpte Lammond hinüber. Er kam mit dem rechten Fuß auf einem wackeligen Stein auf, kippte um, fluchte und hüpfte weiter.
    Alderman sah den Kompagnon hinter einem Felsen verschwinden. Lammond sah zunächst nur zwei Beine. Sein Herz übersprang einen Schlag. »Da liegt noch einer!« rief er, um Alderman zu informieren. Lammond eilte auf den Mann in der Badehose zu. Außer einigen Hautabschürfungen wies der nackte, sonnengebräunte Körper keine nennenswerten äußeren Verletzungen auf.
    »Rufus!« rief Alderman.
    »Ja?«
    »Noch ein Toter?«
    »Weiß ich noch nicht.«
    »Soll ich rüberkommen?«
    »Ja!« rief Lammond. Er untersuchte den jungen Mann kurz. In diesem Moment schlug Kookie Banks die Augen auf. Alderman kam. »Er lebt«, sagte Lammond.
    Banks bewegte die Lippen.
    »Er will was sagen!« stieß Alderman aufgeregt hervor. Lammond beugte sich über Banks. »Kannst du hören, was er sagt?« fragt Alderman neugierig.
    »Pst!« machte Lammond ärgerlich. Alderman biß sich auf die Unterlippe. Lammond lauschte mit angehaltenem Atem. Dann richtete er sich auf und Blickte seinen Partner verwirrt an.
    »Hat er was gesagt?« fragte Alderman gespannt.
    Lammond nickte.
    »Was?« wollte Alderman wissen.
    »Er redet von einem Kapitän.«
    »Von was für einem Kapitän?«
    »Von Kapitän Achat«, sagte Rufus Lammond.
    »Hast du diesen Namen schon mal gehört?« erkundigte sich Dimmy Alderman.
    Lammond schüttelte den Kopf. »Nein. Du?«
    »Ich auch nicht. Was tun wir jetzt?«
    »Das, was unsere Pflicht ist: Den Jungen da auf unseren Kutter bringen und die Küstenwache verständigen.«
    ***
    Das Hausmädchen von Mabel York, ein durchsichtiges Persönchen mit flachen Brüsten und langweiliger Taille, trat zu der Klatschkolumnistin, die mit Vicky Bonney und Mr. Silver beisammen stand. »Entschuldigen Sie mich einen Augenblick«, sagte die Journalistin und wandte sich dem Mädchen zu. »Was gibt’s denn, Samantha?«
    »Ein Anruf für Sie«, sagte das Hausmädchen.
    »Wer ist dran?«
    »Das Baxter-Krankenhaus.«
    Mabel hob entschuldigend die Schultern und sagte zu Vicky: »Ich muß Sie leider für ein paar Minuten sich selbst überlassen.«
    Vicky lächelte. »Aber ich bitte Sie, das macht doch nichts.«
    »Ich komme bestimmt gleich wieder«, versprach Mabel und rauschte mit dem Hausmädchen ab.
    »Sie kann sehr nett sein, wenn sie einen mag«, sagte Vicky schmunzelnd.
    »Sei froh, daß sie dich mag«, bemerkte der Hüne mit den Silberhaaren.
    »Ich bin froh«, sagte Vicky. Sie streifte Mr. Silver mit einem neugierigen Blick. »Sag mir, was dich bedrückt!« verlangte sie.
    Der große Ex-Dämone hob die Schultern. In Krisensituationen vermochte er die unglaublichsten Dinge zu tun. So zum Beispiel konnte er seine Hände in pures Silber verwandeln. Er war schon mal auf einen Meter Größe zusammengeschrumpft. Und in ganz seltenen Fällen gelang es ihm sogar, mit einem Feuerblick Dinge in Brand zu setzen.
    »Ich weiß nicht recht«, sagte Mr. Silver. Unbehagen schwang in seiner kräftigen Stimme mit. »Irgend etwas scheint sich über unseren Köpfen zusammenzubrauen.«
    »Spürst du Unheil?« fragte Vicky beunruhigt.
    Der Mann, der – wenn er in Form war – jederzeit jedermanns Gedanken lesen konnte, nickte mit düsterer Miene.
    »Hängt es mit diesem Anruf zusammen?« fragte Vicky.
    »Ja«, sagte Mr. Silver, und es klang
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