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GK189 - Dämonen an Bord

GK189 - Dämonen an Bord

Titel: GK189 - Dämonen an Bord
Autoren: A.F.Morland
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wollte, ging Vicky Bonneys Colt Commander krachend los. Das Skelett war für einen winzigen Augenblick abgelenkt.
    Ich witterte meine allerletzte Chance und nützte sie, ehe sie vorüber war. Mit einer blitzschnellen Handbewegung fegte ich die blinkende Säbelklinge zur Seite.
    Ein Sprung.
    Ich war bei Achat. Meine Linke faßte nach dem Griff des prachtvollen Obsidiandolches. Ich riß die kostbare Waffe aus dem Gürtel des Kapitäns. Gleichzeitig ratschte der schwarze Stein meines magischen Ringes über die blitzende Dolchklinge. Ich hoffte, daß die magische Kraft meines Ringes den Obsidiandolch für Achat zur tödlichen Waffe verwandelte.
    Ehe Achat reagieren konnte, stieß ich zu.
    Der Dolch drang ihm bis ans Heft in die Skelettbrust. Ich spürte einen Widerstand, so als wäre sein Gerippe von unsichtbarem Fleisch umhüllt.
    Achat gurgelte.
    Ein heftiges Zittern durchlief ihn. Seine Hand vermochte den Säbel nicht mehr zu halten. Mein Herz frohlockte. Kapitän Achat war tödlich getroffen.
    Mühsam hielt er sich auf den Knochenbeinen.
    Ich wich gebannt zurück. Mit stockendem Atem beobachtete ich seinen Todeskampf. Die hellen Zahnreihen klappten auseinander. Ich traute meinen Augen nicht. Blut floß aus seinem Mund, rann über das bleiche Knochenkinn und tropfte auf die morschen Planken. Seufzend brach die tragische, todgeweihte Gestalt zusammen.
    Ich hatte kein Mitleid mit Achat.
    Er hatte geraubt, gemordet und geschändet. Dieses Ende stand ihm zu. Der Dolch in seiner Brust fing plötzlich zu glühen an. Achat stieß grauenvolle Schreie aus, und es ging mit ihm auf die schrecklichste Weise, die man sich denken kann, zu Ende.
    Als er tot war, zerfielen seine Gebeine.
    Ich dachte, nun könnte ich aufatmen, aber ich irrte mich, denn in diesem Augenblick rotteten sich Achats Piraten zusammen, um mich für das, was ich ihrem Kapitän angetan hatte, mit dem Tod zu bestrafen…
    ***
    Alaara war Mr. Silver kräftemäßig ebenbürtig. Unbarmherzig versuchte die heiße Feuerschlange dem Hünen die Kehle zuzudrücken. Der Ex-Dämon mußte allen Ernstes um sein Leben fürchten. Wütend mobilisierte er die allerletzten Kraftreserven.
    Atemlos schaffte er es, sich die brennende Schlange vom Hals zu zerren.
    Sofort wechselte Alaara das Aussehen. Nun sah sie jener kunstvollen Galionsfigur wieder ähnlich, die Byron Bolt und Ronny Morgan für Roscoe Mortimer aus der Tiefe des Meeres emporgeholt hatten.
    Aber sie war nicht aus Holz.
    Ihr schlanker Körper war biegsam und wendig. Mehrmals vermochte sie sich blitzschnell des Zugriffs von Mr. Silver zu entziehen. Aber dann erwischte der Ex-Dämon das magische Mädchen doch an den Schultern.
    Er riß sie sofort hoch und rannte mit ihr zum Fenster.
    »Nein!« schrie Roscoe Mortimer bestürzt, als er Silvers Absicht durchschaute. »Das dürfen Sie nicht tun!«
    Silver rang mit Alaara. Sie versuchte ihm mit ihren schlanken Fingern die Augen auszustechen. Er drosch mit seinen Silberhänden auf sie ein. Sie schrie und kreischte.
    Mr. Silver riß das Fenster auf.
    Roscoe Mortimer kam angerannt. Entsetzen verzerrte sein Gesicht zu einer häßlichen Fratze. Wut brannte in seinen Augen. Mit einem tollkühnen Sprung warf er sich auf den Hünen.
    Mr. Silver versuchte den zornigen Mann abzuschütteln.
    Doch Mortimer hing an ihm wie eine Klette. Silver preßte Alaara auf die Fensteröffnung zu. Er wollte die Gallionsfigur auf die Straße werfen. Alaara spreizte Arme und Beine. Kreischend stemmte sie sich gegen den Fensterrahmen. Sie hatte Angst vor dem Sturz. Also war sie damit zu vernichten.
    Mr. Silver schlug pausenlos auf sie ein.
    Ihre Beine glitten ab. Jetzt mußte der Hüne nur noch ihre Arme losbekommen. Wie ein schwerer Bulldozzer rammte der Ex-Dämon die magische Galionsfigur durch die Fensteröffnung.
    Roscoe Mortimer gebärdete sich wie toll.
    »Lassen Sie sie! Lassen Sie sie! Das dürfen Sie nicht tun!« kreischte der Gangster mit weit aus dem Hals tretenden Adern. Und er stürzte sich auf Alaaras Arme, um sie wieder in die Wohnung zu zerren. Doch Silver kannte keine Gnade. Alaaras Beine baumelten bereits an der Hauswand hinab. Das Mädchen schrie dem Hünen wüste Flüche und Verwünschungen entgegen.
    Mr. Silver setzte ihr blitzschnell seinen Fuß ins Gesicht.
    Ein gewaltiger Stoß – und Alaara fiel.
    Roscoe Mortimer hätte ihre Arme loslassen sollen. Er hatte es in seiner blinden Raserei nicht getan, und so stürzte der Gangster mit seiner Galionsfigur auf die Straße
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