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GK189 - Dämonen an Bord

GK189 - Dämonen an Bord

Titel: GK189 - Dämonen an Bord
Autoren: A.F.Morland
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hübschen Augen, und ich ärgerte mich darüber, daß ich wieder einmal schwach geworden war.
    Das Boot brummte in mäßiger Geschwindigkeit dahin. Wir hatten es nicht eilig.
    Ich hatte den Pazifik in Planquadrate eingeteilt, und diese fuhr ich nun der Reihe nach ab. Wir hatten Vollmond. Die Nacht war klar. Die See war ruhig und glatt wie ein Spiegel. Vicky und ich hatten alle erdenklichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen.
    Wir trugen beide ein ledernes Amulett um den Hals, das von Mr. Silver für uns angefertigt worden war.
    Mein Colt Diamondback und die Colt Commander, die ich Vicky gegeben hatte, waren mit Silberkugeln geladen. Sowohl meine Freundin als auch ich trugen einen Gürtel, in den ein Dämonenbanner eingearbeitet war, und wir hofften, damit genug für unsere Sicherheit getan zu haben. Darüber hinaus trug ich auch noch meinen magischen Ring, von dem ich mich niemals trenne.
    Zwei Stunden vergingen.
    Es passierte nichts. Da ich Vicky Bonney bei mir hatte, war ich einigermaßen froh darüber. Anderseits dachte ich aber, daß es wohl keinen Sinn hatte, die Konfrontation mit Kapitän Achat zuerst zu suchen und sich dann darüber zu freuen, daß sie nicht zustande kam.
    Ich drosselte die Geschwindigkeit so sehr, daß der Motor nur noch ganz sanft schnurrte. Vicky erwähnte die Luxusjacht SALAMANDER. Während des Tages waren Suchtruppen in der Luft und zu Wasser unterwegs gewesen. Kein Mensch konnte die SALAMANDER wiederfinden.
    »Sie muß Achats Schiff begegnet sein«, sagte Vicky gepreßt.
    »Du denkst an Mabel York, nicht wahr?«
    »Ja. Sie war ein patenter Kerl.« Vicky erschrak. Sie fuhr sich an die Wangen. »O mein Gott, jetzt spreche ich schon in der Vergangenheit von ihr.«
    Ich nickte bedächtig. »Ich fürchte, wir müssen uns allmählich mit dem Gedanken vertraut machen, daß sie nicht mehr nach Hause zurückkehren wird.«
    Da war plötzlich ein Klatschen und Plätschern. Ich verstummte augenblicklich. Vicky schaute mich gebannt an. Ich nickte kaum wahrnehmbar. Dann blickten wir beide in dieselbe Richtung. Ich stellte den Motor ab. Unser Boot strich lautlos durch die schwarzen Fluten.
    Mit angestrengten Augen starrte ich in die Nacht hinein. Das Meer trug uns ein leises Seufzen zu. Etwas knarrte. Vicky erschauerte. Ich zog meinen Diamondback. Vicky preßte sich an mich. Ich spürte, wie sie zitterte. Sie war ein tapferes Mädchen, aber ich war nicht sicher, ob sie nun nicht lieber in unserem Hotel in Hollywood gewesen wäre, als hier draußen.
    Wir lauschten beide angestrengt. Wir waren beide nicht sicher, ob da Stimmen an unser Ohr drangen. Mein Herz schlug hastig. Ich vermeinte, einen riesigen dunklen Schatten durch die Nacht ziehen zu sehen.
    Vicky stieß mich aufgeregt an. Sie hatte dieselbe Wahrnehmung gemacht. »Das Geisterschiff!« flüsterte sie dünn. Ich sah sie kurz an. Ihre Augen flatterten.
    »Angst?« fragte ich dicht an ihrem Ohr.
    »Ein bißchen«, gab sie zu.
    Der Schatten wurde größer, wuchs zu einer bedrohlichen Höhe an. Vorhin hätten wir ihn vielleicht noch als Trugbild, als Sinnestäuschung abtun können. Jetzt nicht mehr. Langsam wischte er auf uns zu. Dürre Gestalten bewegten sich an Deck. Das fahle Mondlicht umspielte das Geisterschiff mit unheimlichen Reflexen. Das Klatschen und Plätschern war nun nicht mehr zu überhören. Es wurde von den kleinen Wellen hervorgerufen, die gegen den morschen Schiffsrumpf schlugen.
    Mein Puls raste.
    Achat! Da kam Kapitän Achat! Der Mann, der den Teufel im Leib hatte. Der Pirat, der auf diesem Meer vor dreihundert Jahren sein Unwesen getrieben hatte und nun im Begriff war, die ganzen Schrecknisse von einst Wiederaufleben zu lassen.
    Mir war nur klar, daß ich das verhindern mußte. Aber ich hatte keine Ahnung, wie ich dieses Kunststück fertigbringen sollte.
    Das unheimliche Geisterschiff war nun schon so nahe, daß wir Einzelheiten erkennen konnten. Wir sahen die Korallen und Muscheln, mit denen das Piratenschiff bedeckt war. Wir konnten die dunkelgrünen Bärte des Seetangs sehen, in denen sich kantige Steine verfangen hatten.
    Aus den Lecks entwichen Wasser und Luft. Das rief ein gespenstisches Seufzen und Gurgeln hervor. Die Aufregung packte mich mit eisigen Krallen fest im Genick.
    Vicky hielt neben mir die Luft an, als sie die Skelette erblickte, die mit blinkenden Säbeln das Deck des furchterregenden Geisterschiffes bevölkerten.
    Jetzt brauste das Blut in meinen Schläfen. Ich konnte mir vorstellen, was hier draußen in der
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