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GK189 - Dämonen an Bord

GK189 - Dämonen an Bord

Titel: GK189 - Dämonen an Bord
Autoren: A.F.Morland
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vergangenen Nacht geschehen war. Die Leute, die sich auf der SALAMANDER befunden hatten, waren diesen knöchernen Teufeln begegnet. Meiner Meinung nach hatte diese Begegnung nur einen tödlichen Ausgang nehmen können. Etwas anderes war mir nach den Radiomeldungen unvorstellbar.
    Trotzig hob ich den Kopf. Ich fühlte mich gegen Achat und seine Leute besser gewappnet als die Partygäste von Larry Galdani. Ich trug ein Amulett, einen Gürtel mit Dämonenbanner und einen magischen Ring. Und mein Revolver war mit Silberkugeln geladen. Konnte Achat diesem Rüstzeug gewachsen sein?
    Vicky drängte sich noch fester an mich, als das Geisterschiff in einer Entfernung von vier Metern an unserem Motorboot vorbeiglitt. Ein dumpfer Modergeruch schwebte, zu uns herüber. Er legte sich schwer auf unsere Lungen.
    Ich wartete mit bis zum Zerreißen angespannten Nerven darauf, daß etwas passieren würde. Ich rechnete in jeder Sekunde mit einem Angriff der knöchernen Piraten.
    Jedoch der Angriff blieb aus.
    Ich konnte das nicht verstehen. War es nicht Achats Ehrgeiz, jeden zu vernichten, der ihm begegnete? Was führte dieser verfluchte Teufel im Schilde? Übersehen konnte er uns unmöglich haben. Nicht auf diese Entfernung.
    Die Tatsache, daß die erwartete Attacke ausblieb, regte mich noch wesentlich mehr auf als der Anblick jener schrecklichen Skelette. Fast lautlos zog Achats Schiff an uns vorüber. So, als gäbe es uns überhaupt nicht.
    »Verdammt!« preßte ich wütend hervor. Jetzt war nur noch das Heck des Geisterschiffes zu sehen.
    »Hast du eine Erklärung dafür?« fragte mich Vicky verwirrt. »Warum haben sie uns verschont? Warum haben sie nicht einmal den Versuch unternommen, uns anzugreifen, Tony?«
    Ich knirschte zornig mit den Zähnen. »Ich glaube, ich kann es dir sagen: Wir sind ihnen zu wenig. Wir haben nur ein kleines Boot. Sie sind Piraten. Bei uns gibt es für sie kaum was zu holen. Es lohnt sich die Mühe nicht, uns anzugreifen, verstehst du? Wir sind es nicht wert, von diesen gottverfluchten Dieben und Mördern attackiert zu werden!«
    Mir platzte beinahe der Kragen. Diese schäbigen Monster konnten mir alles antun, nur das nicht. Sie hatten mich einfach nicht ernstgenommen.
    Denen wollte ich es zeigen. Ich wollte ihnen beweisen, daß sie Tony Ballard ernstnehmen mußten. Ich hatte keine Angst vor ihnen, und meine namenlose Wut ließ mich jede Hemmung vergessen. Blitzschnell warf ich den Motor an. Und dann brauste ich hinter dem Geisterschiff mit zornfunkelnden Augen her.
    ***
    Steif und unbeweglich stand Kapitän Achat auf der Kommandobrücke. Das Geisterschiff wurde von einer übernatürlichen Kraft vorwärtsbewegt. Der Wind fegte durch Achats Gerippe. Seine Knochenfinger berührten kurz den Griff des Obsidiandolches, der in seinem Gürtel steckte.
    Torrez trat zu ihm. Seine Gelenke knarrten bei jeder Bewegung. Torrez hob den Arm. »Steuerbord voraus«, sagte er mit hohler Stimme.
    Achat wandte ihm sein grinsendes Totengesicht zu. »Eine Nußschale. Unbedeutend.«
    Das Totenschiff schob sich näher an das kleine Motorboot heran.
    »Ein Mädchen und ein junger Mann«, stellte Torrez fest. Er faßte nach dem blanken Griff seines Säbels.
    »Laß das«, knurrte Kapitän Achat unwillig.
    »Greifen wir sie denn nicht an?« fragte Torrez verwundert.
    »Wozu? Reichtümer haben die beiden bestimmt nicht an Bord. Es wäre Zeitverschwendung, sich mit ihnen zu befassen.«
    »Aber…«
    »Vergiß sie, Torrez!« schnarrte Achat.
    »Aber die beiden sehen uns, Kapitän.«
    »Na und?«
    »Halten wir es nicht mehr so, daß wir jeden töten, der uns begegnet?«
    »Bei diesen beiden machen wir eine Ausnahme«, sagte Achat mit fester Stimme, die keinen weiteren Widerspruch mehr duldete. »Dieser Mann und sein Mädchen werden noch in dieser Nacht von ihrem Erlebnis berichten, Torrez. Morgen wird es jedermann wissen: Kapitän Achat und seine Männer sind keine Legende mehr, und sie sind auch kein Spuk, sondern todernste Realität!«
    ***
    Schon als Mr. Silver das Haus betrat, fühlte er, was ihn in Roscoe Mortimers Wohnung erwartete. Seine Haut begann silbrig zu schimmern. Ein Zeichen, daß er erregt war. Mit festem Schritt stieg der Ex-Dämon die Treppen hoch. Seine Miene war finster. Die Kiefer waren fest aufeinandergepreßt.
    Erster Stock.
    Silvers Erregung wuchs. Seine Sensoren – die sich in letzter Zeit mehr und mehr abgeschliffen hatten – waren plötzlich mit voller Leistungsfähigkeit wieder da. Er spürte Alaaras
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