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GK189 - Dämonen an Bord

GK189 - Dämonen an Bord

Titel: GK189 - Dämonen an Bord
Autoren: A.F.Morland
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nicht, Kookie?«
    »Es wird Sturm geben. Ein Unwetter. Sieht ganz danach aus.«
    Sally schaute Banks verwundert an. Der Himmel war so blau, wie man ihn zumeist nur auf Postkarten findet. Kein Lüftchen regte sich. Im Umkreis von vielen Meilen gab es nicht eine einzige Wolke. Kookie irrte sich. Es sah ganz und gar nicht nach Unwetter aus.
    »Wir müssen schnell machen!« sagte Banks. »In Seenot zu geraten ist eine scheußliche Sache.« Er drehte voll auf. Die Jacht schob sich durch das unbewegte Wasser. Immer wieder warf Banks einen kummervollen Blick zum Himmel. »Verdammt. Wenn sich das in diesem Tempo weiter so über uns zusammenballt, schaffen wir’s nicht mehr. Besser, ihr geht unter Deck.«
    Ina nickte mit grimmiger Miene. »Hast du jetzt noch irgendwelche Zweifel?« fragte Sally. »Er redet von einem Unwetter, von einer bevorstehenden Katastrophe. Dabei haben wir den friedlichsten Bilderbuchtag.«
    »Das geht vorbei«, sagte Sally gepreßt. »Ich bin ganz sicher.« Aber war sie wirklich so sicher? Wenn sie Kookie so anschaute, mußte sie sich eingestehen, daß sein Zustand Anlaß zu größter Besorgnis gab. »Das geht vorüber«, sagte sie, aber langsam konnte sie es selbst nicht mehr so recht glauben.
    Banks war aufgeregt. Er stand mit fest zusammengepreßten Lippen am Steuer, gab Vollgas und starrte nervös nach vorn. Ina setzte sich. Sollte der Verrückte ruhig mit Höchstgeschwindigkeit nach Hause brausen. Ihr war es recht. Je eher sie von dieser Jacht herunterkam, desto lieber war es ihr. Sie fühlte sich unbehaglich in Banks’ Nähe. Einem Verrückten können die entsetzlichsten Dinge in den Sinn kommen. Solange er bloß mit dem Wetter spinnte, war’s ja noch harmlos. Was aber, wenn sein Irrsinn plötzlich in Aggression umschlug?
    Sally legte ihre Hand auf Kookies Schulter. Er zuckte zusammen, starrte sie so feindselig an, daß sie erschrocken die Hand zurücknahm.
    »Es ist nicht nötig, so zu rasen«, sagte Sally sanft.
    »Du verstehst nichts von diesen Dingen!« knurrte Banks ärgerlich. »Wir sind verloren, wenn wir nicht schnellstens nach Hause zurückkehren. Ja, ja. Sieh mich nicht so ungläubig an. Verloren sind wir! Der Teufel holt uns! Dieses verdammte Unwetter sitzt uns gefährlich im Nacken. Ich weiß, daß es in wenigen Augenblicken losbrechen wird.«
    Sally holte tief Luft und schwieg. Armer Kerl, dachte sie. Es muß so etwas wie Verfolgungswahn sein.
    Die Küste kam in Sicht. Banks’ Jacht raste im rechten Winkel darauf zu. Ina erhob sich beunruhigt. »Warum läufst du nicht Los Angeles an?« fragte sie Kookie.
    Banks gab keine Antwort. Seine Miene war jetzt starr wie eine Maske. Nur hin und wieder zuckten die hart hervortretenden Backenmuskeln. Banks’ Augen waren schmal.
    »Das ist doch nicht der richtige Weg!« rief Ina nervös aus. »He, Sally, sag deinem Prinzen, daß er sich nicht auf dem richtigen Kurs befindet.«
    »Es ist der richtige Kurs!« schrie Banks plötzlich mit greller Stimme.
    »Mensch, wir rasen doch direkt auf die Klippen zu!« rief Ina bestürzt.
    »Es ist der einzig richtige Kurs!« brüllte Banks. Sein Gesicht wurde von einem eigenartigen Grinsen verzerrt. Die Jacht preschte mit Vollgas auf die langgezogene Steilküste zu. Banks dachte nicht daran, das Tempo zu drosseln, oder die Richtung zu ändern.
    »Mein Gott, er will uns umbringen!« schrie Ina entsetzt. Schnell und bedrohlich wuchsen die Klippen vor ihnen auf. Ina sprang zu Banks. Sie versuchte ihn beiseite zu stoßen, um das Steuer übernehmen zu können, doch Banks stand wie ein Felsen an seinem Platz. Ina krallte ihre Finger ins Steuerrad. Sie wollte es nach Backbord herumreißen. Aber Kookie Banks hielt das Rad so fest in seinen Händen, daß Ina es ihm nicht entreißen konnte.
    Da schlug Ina wütend auf Banks ein. Er lachte schaurig. Sie traf sein Gesicht. Das machte ihn rasend. Blitzschnell ließ er das Steuerrad los. Mit zornfunkelnden Augen wandte er sich Ina zu.
    »Kookie!« schrie Sally entsetzt.
    Banks holte wutentbrannt aus und setzte Ina die Faust ans Kinn. Das Mädchen wurde von der Wucht des Schlages zurückgerissen und auf die Planken geschleudert. Benommen blieb sie liegen.
    Sally stürzte sich auf das Steuerrad. Doch ehe sie es herumreißen konnte, packte Banks sie und warf sie zur Seite. Sally verlor die Balance. Ihr Kopf schlug gegen die Reling. Ihr wurde schwarz vor den Augen.
    Und Banks raste weiter.
    Direkt auf die schroffen Klippen zu.
    Ein seltsamer Triumph flackerte, in seinen
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