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GK189 - Dämonen an Bord

GK189 - Dämonen an Bord

Titel: GK189 - Dämonen an Bord
Autoren: A.F.Morland
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Augen, als die Jacht den Klippen so nahe gekommen war, daß kein Ausweichmanöver mehr gefruchtet hätte.
    Ina richtete sich mit verstörtem Blick auf. Kookie Banks riß die Arme mit einemmal hoch, und es klang wie ein freudiger Schlachtruf, als er mit dröhnender Stimme brüllte: »Alaara! Alaara! Alaara!«
    Und dann kam der Aufprall. Ein donnernder Knall zitterte über die Klippen. Eine grelle Stichflamme schoß zum wolkenlosen Himmel empor. Die gewaltige Explosion zerfetzte mit vernichtender Kraft die große, teure Jacht…
    ***
    Rufus Lammond spuckte den braunen Saft des Kautabaks in hohem Bogen ins Meer. Gelangweilt steuerte er den Fischkutter an der wild zerklüfteten Steilküste entlang. Der Kahn gehörte ihm gemeinsam mit Dimmy Alderman. Sie hatten das Boot von Noel Schwartz gründlich überholen lassen und befanden sich jetzt auf der Probefahrt, um festzustellen, ob Schwartz, der gerissene Gauner, sie nicht angeschmiert hatte.
    Alderman steckte den Kopf aus der Öffnung, durch die man in den Maschinenraum gelangte. Sein fleischiges Gesicht war überall mit schwarzem Öl beschmiert.
    Lammond grinste. »Beinahe wäre es dir gelungen, mich zu erschrecken. Junge, mach das nicht noch mal. Ich könnte in meiner Angst vergessen, wen ich vor mir habe. Und wenn ich dann wieder bei mir wäre, hätte ich keinen Partner mehr.«
    Alderman schwang einen klobigen Schraubenschlüssel. »Mit ‘nem eingeschlagenen Schädel ist noch keiner wieder zu sich gekommen.«
    Lammond lachte. »Das ist wahre Freundschaft. Wie sieht’s dort unten aus? Haut es hin mit dem Austauschmotor? Oder hat Schwartz, die Kanaille, bloß unseren alten Motor ‘n bißchen saubergeschmirgelt?«
    Dimmy Alderman schüttelte schmunzelnd den Kopf. »Nein, nein. Mit dem Motor ist alles bestens.«
    »Dann hat es also doch genützt, was ich Noel gesagt habe.«
    »Was hast du ihm denn gesagt?« fragte Alderman neugierig.
    »Ich sagte: ›Hör zu, du abgebrühtes Schlitzohr, wenn ich Grund zu irgendeiner Reklamation habe, werde ich dich höchstpersönlich gleich nach der Jungfernfahrt kielholen!‹«
    Die Männer lachten schallend.
    »Hat er auch alle undichten Stellen geflickt?« fragte Rufus Lammond.
    Alderman nickte. »Es ist da unten so trocken wie in ‘ner Wüste.«
    Lammond bleckte die Zähne. »Ich hab’s ja immer schon gewußt, man kann sich auf Noel Schwartz hundertprozentig verlassen.«
    Alderman kletterte an Deck und schloß den Deckel. »Ich denke, wir sind weit genug gefahren, Rufus. Laß uns jetzt umkehren.«
    »Aye, aye, Sir«, sagte Lammond. Er war groß, hager, hatte sehnige Arme und einen kantigen Schädel mit zwei hellgrauen, recht lebendigen Augen. Er wollte das Steuerrad nach Backbord drehen, hielt aber plötzlich mitten in der Bewegung inne.
    Alderman schaute ihn an und fragte: »Was ist, Rufus? – Ist was?«
    »Sieh mal da vorn!« sagte Lammond. Er ließ den Kutter die Küste weiter entlangtuckern. Alderman machte den Hals lang.
    »Strandgut.«
    »Da muß was passiert sein«, sagte Lammond. Ein Großteil der Inneneinrichtung von Kookie Banks’ Jacht – sofern es sich um Holz oder Kunststoff handelte – schwamm vor den Klippen. Blechteile hingen bis hoch hinaus an den Felsen.
    Alderman warf seinem Partner einen verwirrten Blick zu. »Mensch, die Jacht muß mit voller Geschwindigkeit gegen die Klippen gedonnert sein.«
    »Sieht so aus«, sagte Rufus Lammond gepreßt. Er wandte die Augen nicht mehr von den Trümmern.
    »Wenn so was im Nebel passiert…«
    »Wir hatten seit Wochen keinen Nebel mehr.«
    »Ich meine ja nur. Im Nebel könnte man so was noch verstehen«, sagte Dimmy Alderman nervös.
    »Im Nebel fährt keiner mit Höchstgeschwindigkeit. Nicht mal ein Verrückter.«
    »Muß irgendeinen Defekt in der Steuerung gehabt haben«, sagte Alderman.
    Sie erreichten die ersten Trümmer. »Scheint sich um eine ziemlich neue Jacht gehandelt zu haben«, bemerkte Lammond.
    Alderman schüttelte den Kopf, »’ne neue Jacht, und ‘n Fehler in der Steuerung.«
    Lammond sah seinen Partner an und meinte: »Ich würde auf dem Fehler in der Steuerung nicht allzusehr herumreiten, Dimmy.«
    »So was kann’s doch geben.«
    »Sicher. Aber rast einer, der ‘ne kaputte Steuerung hat, mit Vollgas auf die Steilküste zu? Komm mir jetzt bloß nicht damit, daß zufällig auch das Gasseil hängengeblieben sein könnte.«
    Alderman hob die Schultern. »Hast du eine bessere Erklärung?«
    »Im Moment nicht«, sagte Lammond.
    Da schlug Alderman sich die
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