Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK187 - Der Geisterberg

GK187 - Der Geisterberg

Titel: GK187 - Der Geisterberg
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
raschen Schritt aus dem Zelt.
    Die Filmleute wichen verstört vor dem häßlichen Scheusal zurück. Jedem einzelnen wich das Blut aus den Wangen. Portland rappelte sich keuchend auf. Kendal Blake krümmte sich auf dem Boden vor Schmerzen. Seine Zähne waren gefletscht. Sein Gesicht war verzerrt. Er bekam kaum Luft.
    Das grelle Magnesiumlicht irritierte das Monster.
    Schritt um Schritt wichen die Filmleute vor dem lebenden Leichnam zurück. Furcht und Entsetzen spiegelten sich in aller Augen.
    Bud Haggins blieb wie angewurzelt stehen. Der grauenerregende Tote tappte auf ihn zu. Haggins rührte sich nicht von der Stelle, obwohl ihn die Angst fast erwürgte. An seinen Schläfen tickten die Nerven. Verbissen umklammerte er die Fackel. Der mumifizierte Leichnam machte mit den Armen unwillige Bewegungen. Es schien, als wäre ihm das grelle Licht lästig. Er versuchte danach zu schlagen. Der gleißende Schein ärgerte ihn.
    Haggins starrte das Monster mit schmalen Augen an.
    »Zurück, Haggins!« schrie jemand hinter ihm.
    »Bring dich in Sicherheit, Bud!« rief jemand anders. Sie alle meinten es gut mit dem Kameramann. Aber Bud Haggins verharrte auf der Stelle. Zwei Männer halfen dem Regisseur auf die Beine.
    »Vielen Dank«, ächzte Kendal Blake. Sein Gesicht war immer noch schmerzverzerrt, und er konnte nicht aufrecht stehen. In gekrümmter Haltung verfolgte er die schockierende Szene.
    Der Tote wollte Haggins niederschlagen.
    Die anderen hielten unwillkürlich den Atem an, als das Monster zum vernichtenden Schlag ausholte.
    Der Kameramann wartete bis zuletzt. Dann sprang er blitzschnell zur Seite und im nächsten Augenblick nach vorn. Einige Männer des Filmstabes schlugen die Hände vors Gesicht. Sie wollten nicht sehen, wie dieses schreckliche Scheusal den Kameramann tötete.
    Haggins stieß mit der Magnesiumfackel blitzschnell zu. Die grelle Flamme bohrte sich in die Augenhöhle des Monsters. Sofort stand der Schädel des lebenden Toten in Flammen. Haggins stieß wieder zu. Die Mumie drehte sich zuckend um die eigene Achse. Haggins setzte das grauenvolle Monster von allen Seiten in Brand.
    Dann erst sprang er zurück.
    Die anderen bewunderten neidlos seinen Mut. Keiner von ihnen hätte sich so weit an das Ungeheuer herangewagt.
    Der mumifizierte Unhold brannte lichterloh. Seine brennenden Arme wirbelten durch die Luft. Die von Flammen bedeckten Kiefer klapperten laut auf und zu. Gierig fraß sich das Feuer in den ausgetrockneten Leichnam hinein. Es zernagte ihn. Brennende Brocken fielen zu Boden. Nach wenigen Minuten brach das Monster in die Knie. Die Arme fielen von seinem Körper ab. Der Kopf krachte auf die Erde. Dann ging es unwahrscheinlich rasch mit dem nervenzerfetzenden Spuk zu Ende.
    Als die letzte Flamme erloschen war, lag nur noch schwarze Asche auf dem Boden.
    »Dorothy!« rief plötzlich Kendal Blake mit bestürzter Miene.
    Zwei Männer betraten das Zelt der Schauspielerin. Sie brachten die Diva hinaus. Sie war ohnmächtig.
    »Schafft sie sofort zu Dr. Woolds!« verlangte der Regisseur atemlos. Und er selbst lief mit schmerzverzerrtem Gesicht hinter den Männern her, denn auch er brauchte jetzt Dr. Woolds’ Hilfe.
    ***
    Eine halbe Stunde später hatte Blake keine Schmerzen mehr. Marvins Spritze wirkte Wunder. Der Regisseur hockte mit niedergeschlagener Miene in seinem Zelt. Er rauchte. Aber die Zigarette schmeckte ihm nicht. Jemand trat ein. Blake hob langsam den Kopf. Er fühlte sich an Leib und Seele gebrochen. Mit Schwung und Elan war er an die Dreharbeiten herangegangen. Heute fühlte sich Blake ausgebrannt, leer, erledigt…
    Und jetzt kam auch noch Angus Portland zu ihm.
    Der Gesichtsausdruck des Schauspielers verriet Blake sofort, daß Angus Portland die Absicht hatte, dem Ärger nun die Krone aufzusetzen.
    »Nimm Platz, Angus.«
    Der Filmstar schüttelte grimmig den Kopf. »Das zahlt sich nicht aus. Was ich dir zu sagen habe, wird nicht viel Zeit in Anspruch nehmen, Kendal!«
    »Schieß los«, seufzte Blake. Er ahnte, was kommen würde, und er war der Meinung, jetzt könne ihn nichts mehr erschüttern. Er war sowieso schon am Ende. Schlimmer konnte es nicht mehr kommen.
    Portland schob die Hände in die Taschen. »Ich werde meine Sachen packen und abreisen!« sagte er schneidend.
    »Soso.«
    »Niemand kann von mir verlangen, daß ich unter diesen Umständen auch nur einen Tag länger in dieser gottverdammten, unheimlichen, ja lebensgefährlichen Wildnis bleibe! Jack ist tot. Dorothy wäre es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher