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GK187 - Der Geisterberg

GK187 - Der Geisterberg

Titel: GK187 - Der Geisterberg
Autoren: A.F.Morland
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Brust.
    Mit hölzernen Schritten kam der Tote auf mich zu. Ich war entschlossen, nicht von der Stelle zu weichen. Mit geballten Fäusten erwartete ich ihn. Ich hoffte, ihn mit meinem magischen Ring niederstrecken zu können.
    Als er auf Armeslänge heran war, sprang ich ihn an. Sein Körper war hart wie Granit. Ich schmetterte ihm meine Fäuste an den Schädel. Er zeigte nicht die geringste Wirkung. Fassungslosigkeit weitete meine Augen. Von magischen oder dämonischen Kräften keine Spur. Deshalb vermochte ich mit meinem Ring gegen dieses Monster nicht das Geringste auszurichten.
    Der dürre Kerl schlug ächzend nach mir.
    Ich hatte Mühe, zurückzuspringen. Der Arm der Mumie verfehlte mich um Haaresbreite. Ich warf mich erneut nach vorn. Ich umklammerte ihn blitzschnell mit beiden Händen und versuchte das Monster zu Fall zu bringen, aber ich hatte nicht genügend Kraft dazu. Seine Finger umschlossen meinen linken Oberarm. Ein heiserer Schmerzensschrei drang aus meiner zugeschnürten Kehle. Mir schien, mein unheimlicher Gegner wollte meinen Arm zermalmen.
    Atemlos riß ich mich von ihm los.
    In mir stieg die Wut hoch.
    Ich fischte den Colt Diamondback aus dem Hosenbund und richtete die Waffe blitzschnell auf den lebenden Leichnam. Doch ehe ich den Finger krümmen konnte, hackte seine Hand nach meinem Unterarm. Ein glühender Schmerz raste bis in meine Schulter hinauf. Meine Finger waren wie gelähmt. Sie schnappten auf. Der Revolver klapperte zu Boden, und als ich ihn mit der linken Hand aufnehmen wollte, fegte die dunkelgraue Mumienfaust waagerecht durch die Luft. Ich bemerkte sie nicht schnell genug. Als ich sie sah, ließ ich mich fallen. Aber zu spät. Es war, als hätte mir jemand eine Steinkeule an den Kopf geknallt. Es war mir unmöglich, den Treffer zu verkraften. Ich verlor auf der Stelle das Bewußtsein.
    ***
    Diese Nacht war schwüler als die vorangegangenen. Dorothy Fosse hatte sich schwitzend auf dem Feldbett herumgerollt, ohne einschlafen zu können. Wütend war sie aufgestanden. Sie haßte dieses Land mit einemmal. Warum um alles in der Welt hatte sie diesen verrückten Vertrag nur unterzeichnet? Warum hatte sie sich bereiterklärt, hier zu drehen, in diesem Glutofen, der nicht einmal nachts abkühlte. Hier, auf Papua-Neuguinea, fühlte sich bestimmt nicht einmal der Teufel wohl. Gereizt zündete sich Dorothy eine Zigarette an. Ein Glück, daß die meisten Aufnahmen bereits im Kasten waren. So lange, wie es schon dauerte, würde es nun nicht mehr dauern. Ein schwacher Trost. Dorothy trank Orangensaft. Er schmeckte ihr nicht. Also goß sie Wodka dazu. Jetzt war er etwas besser. Aber der Alkohol trieb ihr den Schweiß noch stärker aus den Poren. Wütend zog sich die Schauspielerin aus. Sie stellte sich unter die Dusche. Das Wasser perlte angenehm prickelnd über ihre sonnengebräunte, samtweiche Haut. Andere Schauspielerinnen brauchten ein Double, wenn Nacktszenen gedreht wurden. Dorothy hatte das nicht nötig. Kein Double war besser gebaut als sie.
    Solange sie unter der Dusche stand, fühlte sie sich etwas wohler. Aber verdammt noch mal, sie konnte doch nicht die ganze Nacht unter der Brause stehen. Sie brauchte ihren Schlaf. Morgen wollte Blake mit ihr einige Nahaufnahmen drehen. Bud Haggins’ Kamera konnte sehr gehässig sein. Sie deckte jede Falte schonungslos auf. Dagegen kam nicht einmal die Kunst des Maskenbildners an.
    Dorothy versuchte weder an Jack Lambeth noch an Angus Portland zu denken, denn wenn sich ihr Geist erst einmal mit ihnen befaßte, war an Schlaf nicht mehr zu denken.
    Die Diva drehte die Dusche ab.
    Plötzlich hatte sie das Gefühl, nicht allein im Zelt zu sein. Nervös schlüpfte sie in ihren Bademantel.
    Da wurde der Duschvorhang mit einem wilden Ruck zur Seite gerissen. Dorothys Augen weiteten sich vor namenlosem Grauen. Sie starrte in ein abscheulich mumifiziertes Gesicht…
    ***
    Der Wahnsinnsschrei der Schauspielerin riß erneut die gesamte Filmcrew aus den Betten. Kendal Blake kam mit verstörtem Blick gelaufen. »Verdammt, was ist denn schon wieder los?«
    Von überallher kamen die Filmleute. Bud Haggins hielt eine grell leuchtende Magnesiumfackel in der Hand. Der Regisseur wollte in Dorothy Fosses Zelt stürmen. Als er die Plane zur Seite fegte, traf ihn ein knallharter Schlag vor der Brust. Es war ihm, als würden seine Lungenflügel zerplatzen. Der Treffer schleuderte ihn gegen Angus Portland. Sie fielen beide um.
    Und dann trat das mumifizierte Monster mit einem
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