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GK187 - Der Geisterberg

GK187 - Der Geisterberg

Titel: GK187 - Der Geisterberg
Autoren: A.F.Morland
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Amerikaner, denn sie haben mir meinen Vater genommen. Ich werde meine Strahlen in diesen Berg senden. Die Toten werden sich aus ihrem jahrzehntelangen Schlaf erheben. Da sie kräftiger als zu Lebzeiten sein werden, wird es ihnen gelingen, aus dem zugeschütteten Bergwerk auszubrechen und an jenen amerikanischen Filmleuten grausame Rache zu nehmen.«
    Mir gefror das Blut in den Adern.
    »Mein Gott, Zeno, Sie sind wahnsinnig!« schrie ich bestürzt.
    Einen Moment sah es so aus, als würde der Japaner mir diese Frechheit mit einem Faustschlag quittieren. Aber dann fing Kabajashi teuflisch zu lachen an, und mich überlief es erneut eiskalt.
    »Man sagt, zwischen Genie und Wahnsinn verläuft nur ein ganz schmaler Pfad, Ballard. Oft verwischen die Grenzen. Trotzdem können Sie nicht leugnen, daß ich mit diesem Apparat etwas Geniales geschaffen habe.«
    »Lassen Sie diesen Toten ihre Ruhe!« sagte ich eindringlich.
    »Sie wollen ihre Rache haben.«
    »Das ist nicht wahr.«
    »Doch. Sie werden es erleben!« schrie Kabajashi. Er drehte sich um. Wir schauten jetzt beide den Totenberg an. Dreißig Jahre hatten alle Spuren von damals verwischt. Der Dschungel hatte sich über die zugeschütteten Stolleneingänge gebreitet. Wild wucherten darauf Farne und Kräuter, Büsche und Bäume. »Geben Sie jetzt genau acht, Ballard!« rief Kabajashi begeistert aus.
    »Ich beschwöre Sie, tun Sie’s nicht.«
    »Halten sie den Mund, Ballard. Sehen Sie zu! Das ist ein Befehl!«
    Der Japaner hob seinen gottverdammten Apparat. Er drehte an den kleinen Knöpfen. Nichts war zu hören. Ein kleines rotes Lämpchen fing zu glühen an. Die Impulse schienen unterwegs zu sein. Ich zerrte wie verrückt an meinen Fesseln.
    »Zeno!« brüllte ich, so laut ich konnte. »Zeno, tun Sie das nicht!«
    »Still, Ballard!« fauchte der Japaner. Er lachte, ohne den Blick vom Totenberg zu wenden. »Sie haben ja nichts zu befürchten. Sie sind Engländer.«
    »Diese amerikanischen Filmleute können doch überhaupt nichts dafür, daß es 1945 zu diesem bedauerlichen Ereignis gekommen ist, Zeno!«
    »Egal. Es sind Amerikaner!«
    »Viele davon waren damals noch nicht einmal auf der Welt.«
    »Es sind Amerikaner!« brüllte Zeno Kabajashi wütend. »Das genügt!«
    Plötzlich erbebte die Erde unter meinen Füßen. Ich warf mich in den Stricken hin und her. Ich kämpfte verzweifelt gegen die Fesseln an. Das Beben wurde immer heftiger.
    Und dann geschah das Unfaßbare.
    Vor den zugeschütteten Stolleneingängen brach die Erde krachend auf. Ich wußte, daß mir kein Mensch glauben würde, wenn ich ihm davon erzählte. Es war einfach unvorstellbar. Es passierte etwas in dieser Nacht, das es nicht geben konnte, das unmöglich war, das es noch niemals gegeben hatte.
    1500 tote Japaner waren wieder auferstanden.
    Eine unheimliche Armee.
    Skelettierte Soldaten in den Uniformen von damals, mit den Waffen von damals – ein Heer des absoluten Grauens… Und es war unterwegs, um an einer Gruppe von ahnungslosen, unschuldigen Amerikanern grausame Rache zu nehmen …
    ***
    Kendal Blake empfing die Abordnung der Filmarbeiter mit einem apathischen Gesichtsausdruck. Er war sicher, daß Angus Portland sie alle aufgewiegelt hatte. Und er hatte damit gerechnet, daß auch sie in sein Zelt kommen würden, um ihm ihren Entschluß, hier alles hinzuschmeißen und die Heimreise anzutreten, kundzutun. Blake verschränkte die Arme vor der Brust. Er wartete geduldig, bis der Sprecher der Delegation ausgesprochen hatte. Dann nickte er.
    »Na schön, Leute. Wir brechen hier unsere Zelte ab und fliegen nach Hause. Zufrieden?«
    »Wann?« fragte der Sprecher.
    »Könnt ihr noch bis morgen früh warten?« fragte Blake bissig. »Oder wollt ihr mitten in der Nacht alles liegen und stehen lassen und einfach davonrennen?«
    Der Sprecher schaute seine Kollegen ernst an. »Gut«, sagte er dann. »Bis morgen früh. Aber versuchen Sie nicht, uns dann noch hinzuhalten.«
    Blake winkte seufzend ab. »Ich bin ja selber froh, wenn ich von diesem gottverfluchten Ort, den der Satan in seiner besten Laune erschaffen hat, wegkomme.«
    Die Männer rückten ab.
    Fünf Minuten später erschien Dr. Woolds. »Ich habe gehört, wir machen Schluß hier?«
    »Sehen Sie noch irgendeine Möglichkeit, wie ich diese Leute dazu bringe, zu bleiben?« erkundigte sich Blake mürrisch.
    Der Arzt schüttelte langsam den Kopf.
    »Wie geht es Dorothy?« wollte der Regisseur wissen.
    »Sie schläft jetzt. Ich habe ihr was
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