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GK175 - Dämonenhochzeit

GK175 - Dämonenhochzeit

Titel: GK175 - Dämonenhochzeit
Autoren: A.F.Morland
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von ihm wissen wollte, und es war ihm bekannt, daß Vicky Bonney in festen Händen war. Es störte ihn nicht. Manchmal akzeptierte er so etwas sogar. Im Fall von Vicky und Barbara ging es ihm in dieser Nacht lediglich um eine nette Gesellschaft, um ein angeregtes Gespräch.
    Da Thinnes sie nicht nach oben lassen wollte, ließen sie sich von ihm breitschlagen. Zu dritt begaben sie sich noch in die Bar. Thinnes fühlte sich zwischen den beiden Mädchen prächtig. »Wie singt man doch drüben in Old Germany? So ein Tag, so wunderschön wie heute…« grinste er. Dann bestellte er beim schläfrigen Mixer die Drinks, die die Girls haben wollten.
    Ganze zwei Stunden schenkten ihm die Mädchen. Um vier nützte Thinnes die ganze Überredungskunst nichts mehr. Vicky verabschiedete sich und verdrückte sich. Barbara blieb noch eine Viertelstunde. Nachdem Vicky geduscht hatte, kroch sie müde ins Bett. Aber sie konnte nicht einschlafen. Da waren verschiedene Dinge, an die sie denken mußte. Zuerst erinnerte sie sich an Tony, der so bald wie möglich auf die Bahamas nachkommen wollte. Sie freute sich auf ihn. Es war zwar ganz nett mit Barbara, Thinnes und all den anderen Leuten, die Vicky inzwischen kennengelernt hatte, aber sie alle konnten ihr Tony Ballard nicht ersetzen.
    Dann war da noch etwas, was Vicky ziemlich stark beschäftigte: Roy Bancroft. Vicky war ein äußerst gefühlsbetonter Mensch. Und dieses Gefühl ließ sie ahnen, daß mit Bancroft irgend etwas nicht stimmte. Aber sie konnte nicht sagen, wodurch dieses ungute Gefühl hervorgerufen wurde.
    Dieser Schrei, den Bancroft ausgestoßen hatte…
    Er gellte ihr jetzt noch in den Ohren.
    ***
    Die reizende Stewardeß verfügte über jenen unaufdringlichen Sex, den ich bei Mädchen mag. Ich ließ mir gern noch einen Whisky bringen, obwohl ich erst vor zwanzig Minuten einen konsumiert hatte. Während die hübsche Schwarzhaarige sich entfernte, warf mir mein Freund und Begleiter, Mr. Silver, einen rügenden Blick zu. Verständnislos – gleich in zweierlei Hinsicht – schüttelte er den Kopf.
    »Was hast du?« fragte ich ihn grinsend. »Was paßt dir nicht?«
    »Hör mal, du bist auf dem Weg zu den Bahamas«, sagte Mr. Silver brummig.
    »Bei Gott, ich hätte das nicht gemerkt, wenn du mich nicht darauf aufmerksam gemacht hättest«, feixte ich.
    »Ich meine, du bist auf dem Weg zu Vicky und flirtest hier mit der Stewardeß. Das finde ich nicht richtig, Tony.«
    »Gegen einen harmlosen Flirt hat Vicky bestimmt nichts einzuwenden. Hör auf, den Moralapostel zu spielen, Silver.«
    »Außerdem ist das innerhalb von zwanzig Minuten bereits dein zweiter Whisky!« stellte Silver mit gerümpfter Nase fest.
    Ich nickte. »Hervorragend beobachtet. Mal sehen, vielleicht kriege ich für dich auch noch mal eine Privatdetektivlizenz.«
    Mr. Silver warf mir einen vernichtenden Blick aus seinen perlmuttfarbenen Augen zu. Ich fragte mich, was er bloß immer an mir auszusetzen hatte. Schließlich war ich alt genug, um selbst zu wissen, was ich tun durfte, und was ich besser bleiben ließ. Ausgerechnet er fing in letzter Zeit immer häufiger an, an mir herumzunörgeln. Ausgerechnet Mr. Silver, ein ehemaliger Dämon, der weiß Gott, in seiner Vergangenheit genug Dinge getan hatte, mit denen ich bei aller Toleranz niemals einverstanden sein könnte. Deshalb schwieg er sich über damals auch recht gründlich aus. Was er erzählte, war fast immer dasselbe: Er war in ein Stadium geraten, wo er mehrmals gute statt böser Taten verrichtet hatte. Daraufhin hatten ihn die wahrhaftigen Bösewichter kurzerhand aus ihrem Kreis verbannt, und so nach und nach hatte er seine zahlreichen dämonischen Fähigkeiten eingebüßt. Heute war Mr. Silver so unsicher wie nie in seinem langen Leben. Er wußte nicht mehr, was er sich zutrauen konnte und was die Grenzen seiner Fähigkeiten überschritt. Und es bedurfte oft gefährlicher Krisensituationen, damit er sich an eine Kraft von einst erinnerte, die noch tief in seinem Inneren schlummerte.
    Es hatte mich einmal für ein paar Tage ins 12. Jahrhundert verschlagen. Da war ich Mr. Silver zum erstenmal begegnet und ich hatte ihn mit in das 20. Jahrhundert herübergenommen. Seither bestritten wir viele Kämpfe gegen Geister und Dämonen Seite an Seite. Der Tag, an dem Silver zum Ex-Dämon geworden war, hatte meinen Freund zum erklärten Dämonenhasser gemacht.
    Silver war eine nicht zu übersehende, in jeder Beziehung außergewöhnliche Erscheinung. Er war mehr als
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