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GK175 - Dämonenhochzeit

GK175 - Dämonenhochzeit

Titel: GK175 - Dämonenhochzeit
Autoren: A.F.Morland
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wäre.
    »Roy!« hatte Vilma darauf rügend geantwortet. »Ich muß doch zu diesen beiden Mädchen zurück.«
    »Ach ja. Die beiden.« Bancroft hatte gegrinst. »Die beiden hätte ich beinahe vergessen.«
    »Möchtest du noch duschen, Roy?«
    »Nein. Bin zu müde. Darf ich ausnahmsweise mal gleich unter die Decke kriechen? Ich verspreche dir, daß ich mir das nicht zur Regel machen werde.«
    »Na, meinetwegen«, hatte Vilma gesagt, und dann hatte sie ihm – nicht zum erstenmal – den Gürtel der Hose aufgehakt. Da hatte er, was Vilma nicht begreifen konnte, seine Hand fest auf die Ihre gelegt und sie seltsam angesehen.
    »Ich mach das schon sellbst, Vilma«, hatte er ernst gesagt. »Es reicht, wenn du mir den Pyjama aufs Bett legst.«
    »Wie du willst, Roy.«
    Vilma hatte kurz darauf das Schlafzimmer verlassen. Warum hatte sich Roy von ihr nicht entkleiden lassen? Warum hatte er mit dem Ausziehen gewartet, bis sie die Tür hinter sich geschlossen hatte? Was wollte er vor ihr verbergen?
    Er war zu Bett gegangen. Sein Blick war zur Decke gerichtet. Er hatte die Hände unter den Kopf geschoben, lag kerzengerade auf dem Rücken und war kein bißchen mehr betrunken. Ein Ausdruck stahl sich in seine Augen, vor dem sich Vilma gefürchtet hätte. Er hörte die Stimmen von Vicky, von Barbara und von seiner Frau.
    Plötzlich setzte er sich mit einem jähen Ruck auf. Mit einer unwilligen Bewegung warf er die Bettdecke zurück. Er sprang aus dem Bett und lief in das angrenzende Bad. Aufgeregt stand er vor dem Spiegel. Eine Frage quälte ihn. Er wollte jetzt die Antwort darauf haben.
    Hastig riß er das gestreifte Pyjamajackett auf. Was er sah, traf ihn wie ein Keulenschlag.
    »Nein!« stöhnte er. »O nein!«
    Gebannt starrte er auf seine Brust. Sein Körper hatte sich auf eine geheimnisvolle Weise verändert. Nun lag auch sein Herz unter einer transparenten Haut. Und es glühte genauso wie das Herz jenes Mannes, dem er am Strand begegnet war.
    Bestürzt beobachtete er die zuckenden Pumpbewegungen Seines Herzens. Und jeder Schlag ließ in ihm eine Stimme laut werden, die ihm ins Gewissen schrie: Du gehörst Ximbarro! Du bist ein Teil von ihm! Ximbarro lebt in dir! Du kommst nie mehr von ihm los!
    Verzweifelt schloß Roy Bancroft die Pyjamajacke vor seiner Brust. Von Furcht und Sorge benommen wandte er sich um. Und dann rannte er ins Schlafzimmer zurück. Er warf sich auf das Bett und weinte schluchzend in die Kissen.
    ***
    Gegen zwei Uhr kehrten Vicky und Barbara ins Hotel zurück. Auf der Terrasse saßen nur noch vereinzelt Gäste. In der Hotelhalle meinte Vicky: »Das sollte reichen. Wenn wir noch was von unserem Bett haben möchten, sollten wir uns jetzt zur Ruhe begeben.«
    »Kommt doch überhaupt nicht in die Tüte!« Orgelte da plötzlich jemand hinter Vicky. Sie schaute sich um. Der Mann hieß Gig Thinnes. Er war Verleger und brachte Horror-Comics heraus. Von den Einnahmen konnte er erstaunlich gut leben. Daß Vicky Bonney Bücher schrieb, die überall in der Welt gut ankamen, wußte er natürlich, und er bedauerte aufrichtig, Vickys Werke nicht in seinem Verlag herausbringen zu können. Thinnes war bekannt dafür, daß er die Nacht zum Tag machte. Er wohnte nun schon drei Wochen in diesem Hotel, aber er war noch nie vor dem Morgengrauen ins Bett gekommen. Seltsamerweise fand er immer wieder ein Opfer, das ihm bei seiner Nachtwache Gesellschaft leistete. Tags darauf war er dann zumindest bis mittag verschollen, ehe er sich in der Bar, auf der Terrasse oder am Strand sehen ließ.
    Thinnes grinste. »Ich hab’ vorhin wohl nicht richtig gehört, Miß Bonney. Sie können doch um diese Zeit noch nicht zu Bett gehen wollen. Was wird denn dann aus mir? Können Sie es verantworten, daß ich in der Hotelbar an akuter Einsamkeit zugrunde gehe?«
    Er hatte so gar nichts von einem Horror-Verleger an sich. Er war sympathisch, hatte ein offenes Wesen und trug so etwas wie eine Hippie-Religion in seinem. Herzen: aller Welt Blumen schenken liebe macht geil. Keinen Krieg.
    Gig Thinnes sah darüber hinaus blendend aus und war bestimmt der Schrecken so manchen Ehemannes. Er wirkte auf Frauen, wußte das und spielte diesen Trumpf gern mal aus. Seine Eleganz paßt genau hierher. Er trug einen weißen Maßanzug, weiße Schuhe und weiße Socketts. Auch das Hemd war weiß. Nur die Krawatte und das Stecktuch leuchteten dem Betrachter blutrot entgegen.
    Er wußte, daß Barbara; seit sie ein Auge auf diesen Millionär geworfen hatte, nichts mehr
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