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GK175 - Dämonenhochzeit

GK175 - Dämonenhochzeit

Titel: GK175 - Dämonenhochzeit
Autoren: A.F.Morland
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das Kinn des Unheimlichen. Und im selben Moment, hob die Schlagwirkung Roy Bancroft mit enormem Schwung von den Füßen.
    Der Kassierer warf die Arme hoch und kippte nach hinten weg. Er landete verstört auf dem Sand und brauchte eine Weile, bis er diesen Treffer, den er sich auf eine ihm unverständliche Weise selbst zugefügt hatte, verdaut hatte.
    Mit zitternden Knien kam er hoch. Jetzt wußte er, daß er diesen Unheimlichen fürchten mußte. Hier ging es nicht mit rechten Dingen zu. Der Mann hinterließ keine Spuren im Sand. Und wer ihn zu schlagen versuchte, der schlug sich selbst.
    »Wer sind Sie?« preßte Bancroft nervös hervor.
    »Mein Name ist Ximbarro!« antwortetet der Unheimliche. Seine Stimme klang dumpf und hohl. Roy überlief es kalt.
    »Was wollen Sie von mir?«
    »Ich werde dich zu meinem Diener machen, Roy Bancroft.«
    Der Kassierer zückte wie unter einem Peitschenhieb zusammen. Woher kannte der Unheimliche seinen Namen?
    »Sind Sie sicher, daß Sie wissen, was Sie da sagen?« fragte Bancroft mühsam.
    »Ich habe beschlossen, mich hier niederzulassen, und ich brauche Männer, die mir dienen. Du wirst einer meiner Diener sein!«
    »Ich bin Bankangestellter!«
    »Das stört mich nicht.«
    »Wie stellen Sie sich das vor? Was heißt, ich werde Ihnen dienen? Wollen Sie einen Sklaven aus mir machen?«
    »Ja!« kam es hart über die bleichen Lippen des Unheimlichen. Bancrofts Mund wurde trocken.
    »Und… und wenn ich mich weigere?«
    »Du kannst dich nicht weigern!« kam es hohl zurück.
    Bancroft bäumte sich innerlich auf. »Das wollen wir doch sehen!« keuchte er wütend.
    In diesem Moment bellte ihm der Unheimliche ein unwilliges »Genug!« entgegen. Bancroft verstummte auf der Stelle. Er stellte fest, daß dieser Mann anscheinend wirklich über eine gewisse Befehlsgewalt über ihn verfügte. Das ärgerte ihn maßlos. In gleichem Maße beunruhigte es ihn aber auch. Verzweiflung kroch in seine Glieder. Wie konnte er sich dieses Bannes entledigen? Daß er nichts dagegen tun konnte, befürchtete er zwar, aber er wollte es nicht wahrhaben.
    Plötzlich öffnete der Fremde den Mund.
    Dem Kassierer standen die Haare zu Berge. So viel Unwahrscheinliches durfte es nicht geben! Es war beinahe zuviel. Gebannt starrte Roy Bancroft auf den weit geöffneten Mund. Der Unheimliche schien innerlich zu glühen. Sein Rachen leuchtete blutrot. Und hellgraue Dämpfe stiegen in diesem Augenblick aus seiner Kehle. Dämpfe, die sich zu einer Wolke formten.
    Und diese Wolke verfügte bereits in der nächsten Sekunde über ein geisterhaftes Eigenleben. Bancroft sah die Wolke auf sich zuschweben. Zwei Lidschläge später war er von ihr vollkommen umhüllt. Sie war jedoch nicht heiß, sondern entsetzlich kalt. Bancroft hatte den Eindruck, eine dicke Eisschicht hätte sich auf seinen Körper gelegt. Seine Muskeln erstarrten. Er konnte sich nicht mehr bewegen, war gelähmt.
    Zum erstenmal lächelte der Unheimliche. Es war ein Lächeln, das jedem Menschen Angst machen mußte. Tod und ewige Verdammnis sprühten aus den tiefliegenden Augen des Mannes.
    Mit seiner hohlen Stimme sagte er: »Von heute an gehörst du Ximbarro! Du wirst meine Befehle widerspruchslos ausführen! Wirst mein Diener sein! Wirst dich eher in Stücke reißen lassen, als mich zu verraten!«
    Bancroft verfügte über keinen eigenen Willen mehr. Er hörte Ximbarros Worte und akzeptierte sie, ohne sich darüber Gedanken zu machen, ob sie gut oder schlecht für ihn waren.
    Ximbarro begann langsam sein Hemd zu öffnen. »Es wird dir niemals gelingen, zu einem Abtrünnigen zu werden, Roy Bancroft, denn du wirst jetzt eins mit mir werden. Derselbe Herzschlag wird uns für alle Zeiten miteinander verbinden. Du wirst mein Diener und ein Teil von mir sein!«
    Mit einem jähen Ruck riß Ximbarro sein Hemd auf. Bancroft schaute auf die nackte Brust des Dämons. Und da war wieder etwas, das sein Geist nicht hätte begreifen können: Unter der transparenten Haut lag das glühende Herz des Dämons. Bancroft konnte die Glutkugel zucken sehen. Jeder einzelne Herzschlag faszinierte ihn.
    Reglos beobachtete Bancroft, was weiter geschah. Ein erbsengroßes Stück löste sich von Ximbarros Herz. Es verließ die Brust des Dämons und schwebte langsam auf den Kassierer zu. Das winzige Glutkügelchen flog dorthin, wo sich Bancrofts Herz befand. Es war nur noch wenige Zentimeter von Roys Brust entfernt. Mit starren Augen verfolgte er den Flug der kleinen glühenden Kugel.
    Nun
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