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GK170 - Die mordenden Bilder

GK170 - Die mordenden Bilder

Titel: GK170 - Die mordenden Bilder
Autoren: A.F.Morland
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seltsamen Ereignisse hielt.
    Jetzt, nachdem Nora tot war, wusste ich auch, dass ich mit dem Motiv völlig richtig lag. Brian Black wollte die Milliarden für sich allein haben.
    Zwei Erbberechtigte hatte er bereits mit Hilfe seines dämonischen Verbündeten beseitigt. Blieb nur noch Elma Black.
    Es fiel mir schwer, Frank mit dieser Kombination vertraut zu machen, aber ich musste es ihm sagen. Es war wichtig, dass er Bescheid wusste.
    Der Schrecken fuhr ihm bis ins Knochenmark. »Elma?«, rief er bestürzt aus. »Teufel noch mal, du weißt, wer für den Tod von Gibbson und Nora verantwortlich ist, Tony. Warum gehen wir nicht zu Black und prügeln ein Geständnis aus ihm heraus?«
    »Was hättest du von Brians Geständnis, Frank?«
    »Wir könnten ihn der Polizei übergeben. Er würde ins Gefängnis geworfen.«
    »Okay. Man würde ihn vielleicht einsperren…«
    »Was heißt, vielleicht?«, fragte Frank erregt.
    »Immerhin müssten wir die Existenz übernatürlicher Kräfte nachweisen können.«
    »Nicht, wenn wir Brians Geständnis hätten.«
    »Doch, Frank. Auch dann. Aber gesetzt den Fall, Brian würde ins Kittchen wandern. Was wäre damit gewonnen?«
    »Alles«, sagte Frank heiser. »Der Spuk würde ein Ende haben.«
    »Siehst du, und genau da liegt dein Fehler. Man kann Brian Black einsperren, nicht aber das Werkzeug, mit dem er tötet beziehungsweise töten lässt. Die Mordserie würde sich auch dann fortsetzen, wenn sich Brian nicht mehr auf freiem Fuß befände.«
    »Dann muss er eben seinen unsichtbaren Höllenhund zurückpfeifen!«
    »Angenommen, er weigert sich«, sagte ich.
    Frank ballte die Fäuste. »Ich kann ihn so lange verprügeln, bis er heulend aufgibt, Tony.«
    »Bleibt immer noch die Frage offen, ob es ihm überhaupt noch möglich ist, den Geist, den er rief, dorthin zurückzuschicken, woher er ihn geholt hat. Diese Dämonen entwickeln verblüffend rasch ein gefährliches Eigenleben. Manchmal wenden sie sich sogar gegen denjenigen, der sie beschworen hat, um vollends frei zu sein.«
    »Herrgott noch mal, wir können doch nicht einfach zusehen, wie Brian dieses verdammte Mörderspiel weitertreibt. Sagt man nicht, man muss das Übel an der Wurzel packen?«
    »Das ist richtig, Frank.«
    »Na eben. Und Brian Black ist die Wurzel.«
    »Er ist bestenfalls ein Steigbügelhalter des Bösen«, entgegnete ich.
    »Wenn er uns sagt, wie er die Teufelei angepackt hat, könnt ihr beide vielleicht eher die Stelle finden, wo ihr euren Hebel ansetzen müsst«, stieß der Arzt aufgeregt hervor. »Ist das nicht richtig, was ich denke, Tony?«
    »Wir müssen immer damit rechnen, dass sich Brian lieber umbringen lässt, als zu reden.«
    »Unsinn. Der Bursche hängt genauso an seinem Leben wie wir alle, Tony.«
    »Du versuchst immer alles auf einen einfachen Nenner zu bringen, Frank.«
    »Was ist verkehrt daran?«
    »Nehmen wir mal an, Brian Black hat gute Kontakte zur Unterwelt. Dann hat man ihm von da schon bestimmt versprochen, ihn nach seinem Tod zum Dämon zu machen, weil er sich auf Erden bereits eifrig um die Hölle verdient gemacht hat. Solche Seelen werden im Schattenreich sozusagen mit offenen Armen aufgenommen. Möglicherweise freut sich Brian Black auf seinen Tod…«
    »Warum entleibt er sich denn dann nicht selbst?«
    »Weil er einen heldenhaften Abgang braucht. Ein Ende, das einem künftigen Dämon würdig ist, verstehst du?«
    Frank schüttelte den Kopf. »Nein!«, sagte er ehrlich. »Aber verflucht noch mal, was sollen wir denn jetzt bloß tun, Tony?«
    »Besitzt Elma eine Dia-Sammlung?«, fragte ich.
    Esslin nickte. »Natürlich.«
    »Sie darf sich die Bilder unter gar keinen Umständen ansehen, verstanden?«
    »Okay. Ich werde es ihr eintrichtern«, knurrte Frank. Enttäuscht fügte er hinzu: »Ist das alles, was du an guten Ratschlägen anzubieten hast, Tony?«
    Ich kniff die Augen zusammen. »Lass mich mal überlegen, Frank… Silver!«
    »Ja, Tony?«
    »Was der Vorführapparat auf die Leinwand strahlt, können lediglich die Opfer sehen. Richtig?«
    »Beziehungsweise die Angehörigen von M. G. Black«, meinte Mr. Silver. Damit hatte er nicht Unrecht. Gibbson und Nora waren beides gewesen: Familienangehörige und Opfer.
    »Mit anderen Worten«, schaltete sich Frank Esslin in unsere Überlegungen ein, »die Todesbilder können nur von Elma, Brian und M. G. Black gesehen werden.«
    »Das nehme ich an«, sagte ich nickend.
    »Dann können wir niemals sehen, was sich während einer solchen Vorführung
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