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GK170 - Die mordenden Bilder

GK170 - Die mordenden Bilder

Titel: GK170 - Die mordenden Bilder
Autoren: A.F.Morland
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»Er wird alles Weitere veranlassen.«
    Terence nickte und eilte zum Telefon. Während er dem Doktor stammelnd mitzuteilen versuchte, was geschehen war, dachte ich an Leo Kullmans Worte. Der Jockey hatte den Eindruck gehabt, Gibbson wäre der Hals waagrecht durchgeschnitten worden.
    Ich fragte mich, ob wir bei Nora Black so etwas ebenfalls hätten sehen können, wenn wir zwei Minuten früher gekommen wären.
    ***
    Die feierliche Beisetzung der Toten fand auf dem St. Marys Cemetery statt. Der Friedhof grenzt mit seiner Südfront an den Long Island Expressway. Ganz New York schien gekommen zu sein. Aber die Leute hatten sich nicht eingefunden, um Nora das letzte Geleit zu geben, sondern um M. G. Black zu zeigen, dass er ihr Mitgefühl hatte.
    Es war ein grauer Tag. Ein kühler Wind fegte über die Grüften und Grabsteine. Es schien, als würde auch der Himmel Abschied von Nora nehmen.
    Nach der feierlichen Einsegnung durch den Priester sank der schwere Eichensarg langsam in die düstere Tiefe des Grabes. M. G.
    Black stand mit unbeweglicher Miene da. Es war erstaunlich, wie tapfer er diesen schmerzlichen Verlust hinnahm.
    Seine Lippen waren fast zusammengepresst. Seine Miene war unbewegt und verschlossen. Mit gesenktem Haupt trauerte er um seine junge Frau.
    Nur einmal, als Frank Esslin ihm die Hand drückte und ihm sein Beileid aussprach, hob er den Blick. Er schaute meinen Freund fest an und murmelte: »Sie war gewiss keine Heilige, Frank, und ich weiß, dass sie mich nur wegen meines Geldes geheiratet hat. Aber ich… ich habe sie geliebt!«
    Auch ich gab Black die Hand.
    Er nickte stumm.
    Ich beobachtete Brian Black unauffällig. Der junge Mann war ein hervorragender Schauspieler. Er gab sich zerknirscht, schien darunter zu leiden, dass Nora nicht mehr unter uns weilte. Nur einmal bemerkte ich ein winziges schadenfrohes, ja beinahe triumphierendes Glitzern in seinen bösen, verschlagenen Augen.
    Ich wäre jederzeit bereit gewesen, um meinen rechten Arm zu wetten, dass dieser Junge jene mysteriösen Dramen der jüngsten Vergangenheit inszeniert hatte.
    Aber wie konnte ich ihm das nachweisen?
    Wie konnte ich Brian Black überführen und diesem mörderischen Treiben ein Ende bereiten?
    Einmal begegneten sich unsere Blicke. Das schlechte Gewissen zwang den Mann, sich sogleich von mir abzuwenden.
    Er wusste, weshalb ich nach New York gekommen war, aber er dachte, mich nicht fürchten zu müssen. Ich musste zugeben, im Moment hatte er noch die bessere Position inne. Ich konnte nur hoffen, dass dies nicht so blieb.
    Nach der Beerdigung brachten Brian und Elma ihren Vater zum Wagen. Der Chauffeur war Black beim Einsteigen behilflich. M. G.
    bewegte sich wie eine Puppe. Man konnte alles mit ihm machen.
    Sein Geist war nicht hier, sondern woanders. Wahrscheinlich bei Nora, die er nie vergessen würde.
    Eine Stunde danach befand ich mich mit Mr. Silver in Franks Haus.
    »Zwei mysteriöse Todesfälle und noch immer keine Erklärung dafür«, sagte Frank grimmig. Er schüttelte den Kopf, schaute mich dann an und fuhr fort: »Das sollte kein Vorwurf sein, Tony.«
    Ich nickte. »Schon gut, Frank. Ich denke genauso.«
    »Was ist es, Tony?«, fragte mich Frank mit gekräuselter Stirn.
    »Was brachte diese beiden Menschen um?«
    »Es handelt sich um ein Geschöpf aus dem Schattenreich. Soviel steht fest«, antwortete ich.
    »Und die Diapositive spielen eine ausschlaggebende Rolle in diesem Fall«, erklärte Mr. Silver.
    »Inwiefern?«, wollte Frank wissen.
    Ich sagte: »Barry Gibbson starb während einer Dia-Vorführung: Nora Black ebenfalls.«
    »Kann das kein Zufall sein?«
    Ich schüttelte fest den Kopf. »Silver hat zweifelsfrei die Existenz von bösen Kräften festgestellt. In beiden Fällen. Und beide Male war auf einem der Diapositive ein Siegel der schwarzen Magie. Silver gelang es zwar, das Siegel zu brechen, aber dadurch zerstörte sich das unsichtbare Bild selbsttätig.«
    »Barry Gibbson und Nora Black haben etwas gesehen, nicht wahr?«
    Ich nickte. »Etwas, das niemand sonst sehen konnte.«
    »Ist so etwas denn überhaupt möglich?«
    »Das ist einer der simpelsten Tricks, über die die Mächte der Finsternis verfügen«, klärte ich meinen Freund auf.
    Frank lief unruhig auf und ab. Vor dem Fenster blieb er kurz stehen. »Was für ein Bild hast du dir inzwischen von diesem gottverdammten Fall gemacht, Tony?«
    Darauf antwortete ich wahrheitsgetreu. Ich sagte Esslin, dass ich Brian Black für den Urheber all dieser
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