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GK099 - Das Bildnis des Samurai

GK099 - Das Bildnis des Samurai

Titel: GK099 - Das Bildnis des Samurai
Autoren: A.F.Morland
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bekommen hatte, wusste Silver, was der Kerl vorhatte.
    Er wollte sich auf diese Weise aus dem Staub machen. Wie schon einmal, in seinem Haus.
    »Diesmal gelingt dir das nicht, Togo!«, brüllte Mr. Silver hasserfüllt.
    Ehe Akihito Togo vollends zur Puppe geworden war, fasste er nach dessen Kopf.
    Der Japaner stieß einen markerschütternden Entsetzensschrei aus.
    Silver kannte keine Gnade.
    Mit einem wilden Ruck riss er den Kopf des Dämons herum.
    Silver drehte dem Puppenmacher das Gesicht auf den Rücken, dass man das Genick laut knacken hörte.
    Dann riss Silver den Kopf ab!
    Schwarzes Blut sprudelte aus dem Halsstumpf.
    Arme und Beine fielen von dem Körper ab. Der Rest verfaulte zu einer breiigen Masse.
    Nur Puppenhände und Puppenfüße blieben von dem Monster übrig.
    Mr. Silver beförderte sie mit einem verächtlichen Tritt in die Gosse.
    Als Togo tot war, flatterten Vicky Bonneys Augen. Sie schaute sich verwirrt um.
    Mr. Silver kam auf sie zu.
    »Was habe ich denn in diesem Wagen verloren?«, fragte sie erstaunt.
    »Sie wollten wegfahren«, erwiderte Silver grinsend.
    »Machen Sie keine Witze. Mit wem denn?«
    »Mit Akihito Togo.«
    Vicky erschrak. »Mit dem Puppenmacher?«
    »Mit dem«, nickte Mr. Silver.
    »Das ist doch ein… ein… Dämon!«
    »Das war einer!«, knurrte Silver, während er die silbernen Brauen zusammenzog.
    »Haben Sie ihn…?«
    »Ja. Ich habe ihn getötet, Vicky. Er wollte Sie entführen. Vermutlich wollte er mit Ihnen Tony in eine Falle locken. Ein Glück, dass ich rechtzeitig mitbekam, was er vorhatte.«
    Vicky kletterte mit weichen Knien aus dem dunkelblauen Mazda.
    Sie schüttelte fassungslos den Kopf.
    »Ist man denn vor diesen Bestien nirgends sicher?«
    Mr. Silver legte ihr freundschaftlich seinen starken Arm um die Schulter.
    »In meiner Nähe kann Ihnen kaum etwas passieren, Vicky. Ich passe schon auf Sie auf.«
    ***
    Als ich am Abend davon erfuhr, war mir mulmig zumute. Ich freute mich zwar, dass Togos Vorhaben gescheitert war, dachte aber gleichzeitig daran, was alles hätte passieren können, wenn Silver nicht so schnell geschaltet hätte.
    Und noch etwas machte mir Sorgen: Togo war bei weitem nicht der einzige Dämon hier in Tokio. Es gab noch eine Menge solcher Teufel.
    Togo hatte sein Spiel verspielt.
    Aber wie war es mit den anderen?
    Würden nun sie das Spiel weiter spielen?
    Mir fröstelte bei dem Gedanken, dass es einem von ihnen doch noch gelingen könnte, Vicky zu kidnappen.
    Ich begegnete jedem mit Misstrauen. Sogar dem Hotelkellner im Hilton-Restaurant, obwohl ich ihn seit Tagen kannte und auch Mr. Silver nichts gegen ihn einzuwenden hatte.
    Nach dem Abendessen zogen wir uns auf die Zimmer zurück.
    Ich hatte Mr. Silver von meinem Besuch bei Jacobs erzählt. Ich hatte ihm minutiös geschildert, wie es im Haus des Amerikaners gewesen war und welche Eindrücke ich da von ihm und von dem Gebäude gewonnen hatte.
    Mr. Silver war sofort neugierig geworden.
    Er wollte sich den Mann mal ansehen. Vielleicht schon morgen.
    Ich hoffte, dass Peckinpah noch mal etwas für uns arrangieren konnte.
    Diesmal würde aber Mey zu Hause bleiben müssen.
    Es war elf, als Vicky und ich zu Bett gingen. Zehn Minuten später klopfte jemand an unsere Tür.
    »Wer kann das sein?«, fragte mich Vicky.
    Ich zuckte die Achseln.
    »Silver vielleicht. Kann sein, dass er nicht einschlafen kann.«
    Es klopfte wieder.
    Ich rutschte aus dem Bett. Schnell zog ich mir den Morgenmantel über, eilte zur Tür.
    Ich öffnete sie - und erstarrte!
    Vor mir kniete James Mey.
    Leichenblass war sein Gesicht. Seine Augen starrten mich an. Seine Hand umklammerte einen Harakiri-Dolch. Mochte der Teufel wissen, woher er ihn hatte.
    Ehe ich es verhindern konnte, rammte er sich den Dolch in den Bauch, schlitzte sich den Leib vor meinen Augen auf.
    Er keuchte, röchelte. Dick lief das Blut aus seinem aufgeschlitzten Körper.
    Der Blick seiner geweiteten Augen brach.
    Vicky stieß einen krächzenden Schrei aus, als sie Mey umkippen sah.
    Mr. Silver kam aus seinem Zimmer gestürzt. Entsetzt blickte er auf den Toten in der größer werdenden Blutlache.
    »Wie konnte das passieren, Tony?«, fragte er mich erschüttert.
    »Verflucht, ich konnte es nicht verhindern. Er war so verdammt schnell mit dem Dolch.«
    Der süßliche Geruch von Blut stieg mir in die Nase.
    »Wieso hat er das getan?«, fragte Vicky mit zittriger Stimme hinter mir.
    »Ich weiß Bescheid, Silver!«, fauchte ich zornig.
    Der Hüne schaute mich
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