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GK099 - Das Bildnis des Samurai

GK099 - Das Bildnis des Samurai

Titel: GK099 - Das Bildnis des Samurai
Autoren: A.F.Morland
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erwartungsvoll an.
    »Diese rätselhaften Selbstmorde hängen mit jenem Bild zusammen, das sich in Jacobs' Haus befindet. Michiko Yamato hat das Bildnis des Samurai gesehen. Noch am selben Tag nahm sie sich das Leben. Tucker Peckinpah beinahe auch, doch ihn konnten wir retten. Heute stand James Mey vor dem Bild. Und nun ist er tot.«
    »O Gott!«, rief Vicky plötzlich erschrocken aus.
    Ich fuhr nervös herum.
    »Was ist?«
    »Denkst du nicht an dich, Tony?«
    »Wieso an mich?«
    »Du hast doch ebenfalls vor dem Bild gestanden.«
    »Wenn Yorimoto Wara auf mich dieselbe Ausstrahlung gehabt hätte wie auf ihn, wäre ich vermutlich jetzt schon nicht mehr am Leben«, gab ich zurück. »Möglich, dass mein magischer Ring die böse Strahlung abgeschirmt hat.«
    »Was soll nun geschehen, Tony?«, fragte mich Mr. Silver.
    »Wir begeben uns unverzüglich in Jacobs Haus!«, knurrte ich. Zu Vicky sagte ich: »Du veranlasst alles Nötige hier. Informiere die Hotelleitung. Ruf Kommissar Nobunaga an. Silver und ich müssen dringend weg!«
    ***
    Zehn Minuten später saßen wir in dem dunkelblauen Mazda, den Akihito Togo nicht mehr brauchte.
    Ich kannte mich zwar noch nicht gut aus in Tokio, aber ich fand den Weg zu Abraham Jacobs' Haus auf Anhieb.
    »Wir müssen das Bildnis des Samurai zerstören!«, sagte ich.
    »Dazu müssen wir aber gewaltsam in das Haus eindringen«, erwiderte Mr. Silver.
    »Hast du etwa Skrupel?«
    »Ich doch nicht. Aber es ist ungesetzlich.«
    »Verdammt, dieses Bildnis ist ungesetzlich, Silver. Wir müssen es vernichten. Solange das Gemälde in diesem Haus hängt, wird es immer wieder zu Selbstmorden kommen. Yorimoto Wara zwingt die Menschen, die vor diesem Bild stehen, Harakiri zu verüben. Es sind seine Augen. Sie haben eine ungeheure Ausstrahlungskraft. Du wirst es sehen.«
    »Jacobs wird die Polizei anrufen, wenn wir gewaltsam in sein Haus eindringen.«
    »Soll er. Wenn erst mal das Bild zerstört ist, bin ich gern bereit, meine Tat zu verantworten.«
    »Es ist dir hoffentlich klar, dass du damit nur einen Teilerfolg erringst, Tony.«
    »Wieso?«
    »Erinnere dich daran, was du mir erzählt hast. Yorimoto Wara lebt noch. Er ist nicht dadurch zu töten, indem du sein Bild zerstörst. Du musst ihn selbst finden und ihm mit seinem Schwert den Kopf abschlagen.«
    »Lass uns erst mal das Bild zerstören«, knurrte ich. »Alles andere wird sich finden, Silver. Vielleicht weiß Jacobs, wo sich der Dämon versteckt hält. Wir werden ihn fragen. Nachher.«
    Ich hatte den Wagen an der hohen Mauer angehalten.
    Nun sprang ich nach draußen.
    Die Kühle der Nacht tat mir gut. Ich schwitzte ohnedies viel zu sehr.
    Silver half mir auf die Mauer.
    Sobald ich oben war, zog ich ihn nach.
    Dann sprangen wir auf der anderen Seite in den weichen Rasen.
    Eine fühlbare Stille umfing uns.
    »Hier wohnt ein Dämon!«, flüsterte Silver neben mir mit schmalen Augen.
    »Du meinst das Bild?«
    »Nein, Tony. Ich meine Jacobs.«
    »Ich hatte es im Gefühl, dass er nicht ganz in Ordnung ist!«, zischte ich zurück.
    »Er wird sich entsprechend abgesichert haben!«, warnte mich Silver. »Pass auf, dass du in keine magische Falle gerätst.«
    Ich nickte.
    Wir marschierten los.
    Knapp nebeneinander gingen wir.
    Das Haus war still und dunkel. Ein ehrwürdiges Gebäude, in das sich ein Dämon eingenistet hatte.
    Plötzlich stieß mich Mr. Silver mit dem Ellenbogen an.
    »Tony!«, flüsterte er aufgeregt. »Dort vorn!«
    »Was gibt's zu sehen?«, fragte ich nervös.
    »Siehst du diese leuchtenden Kugeln nicht?«
    »Doch.«
    »Damit wehrt Jacobs Eindringlinge ab.«
    »Mit diesen kleinen, lächerlichen Kügelchen?«, fragte ich spöttisch.
    »Abwarten!«, knurrte Silver.
    Ich blickte nach der Lichterkette. Sie erstreckte sich über das ganze Grundstück. Aufgefädelten Perlen gleich, die in Kopfhöhe quer gespannt waren.
    Die Kette flog nun auf uns zu.
    Kopfgroß wurden die Kugeln. Ihr Leuchten wurde schmerzhaft grell.
    Ich erkannte dämonische Fratzen im Lichterkern. Hässliche Mäuler, die sich nun öffneten, uns umringten, über uns herfielen, uns mit mörderischen Bissen vernichten wollten.
    Silver schlug mit der Faust nach einer solchen Kugel.
    Sie zerplatzte auf der Stelle.
    »Mit deinem Ring müsstest du denselben Effekt erzielen!«, rief er mir zu.
    Ich boxte sofort los.
    Die Lichter zerstoben, sobald sie mein Ring traf. Wir kämpften Rücken an Rücken gegen diese körperlosen Lichtbestien.
    Sie wurden immer weniger.
    Als Silver die
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