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GK0200 - Das Todeskarussell

GK0200 - Das Todeskarussell

Titel: GK0200 - Das Todeskarussell
Autoren: Jason Dark
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hell geworden. Eine fahle Wintersonne kroch über die Hausdächer im Osten und verdrängte die langen Schatten der Dämmerung.
    Fenton traute sich erst jetzt, einen Blick auf den Toten zu werfen, und mußte dem Doc noch im nächsten Atemzug recht geben. Der Tote war tatsächlich wieder erwacht.
    Er stand sogar auf.
    Langsam, ungelenk, stützte er sich mit der rechten Hand ab und kam schwankend auf die Füße.
    Deutlich waren noch die Würgemale an seinem Hals zu erkennen. Dort hatte sich der Strick in das Fleisch gegraben.
    Jetzt wandte Ken Kovac den beiden Männern sein Gesicht zu.
    Fenton und Doc Winter befanden sich allein auf dem Platz. Die anderen Mitglieder der Mordkommission waren unterwegs, um die Dorfbewohner zu befragen.
    »Mensch! Weg hier!« flüsterte der Arzt erregt. Er schluckte krampfhaft. Sein Adamsapfel hüpfte auf und nieder. Inspektor Fenton schüttelte stur den Kopf. Er hatte die Lippen zusammengepreßt und stierte Ken Kovac an, der seinen Mund öffnete und zwei spitze, raubtierhafte Zähne präsentierte.
    Vampirzähne!
    Ken Kovac war zu einem der untoten Blutsauger geworden. Und er gierte nach Nahrung.
    Inspektor Fenton sollte sein erstes Opfer sein. Weit riß Kovac den Mund auf. Widerliches häßliches Fauchen schlug dem jungen ehrgeizigen Inspektor entgegen.
    Wie festgenagelt stand er auf dem Fleck und konnte nur immer den Vampir anstarren.
    Der Doc war es, der schließlich handelte. »Weg hier!« keuchte er, riß Fenton an der Schulter herum und wollte ihn mit sich ziehen. Doch der Inspektor gab nicht auf.
    »Lassen Sie mich, verdammt!« brüllte er. »Mit dieser Bestie werde ich allein fertig. Es gibt keine Vampire. Es gibt sie nicht, zum Teufel!« Fenton trug keine Waffe, sah aber etwa drei Yards entfernt eine Holzlatte am Boden liegen. Sie machte einen ziemlich stabilen Eindruck.
    Fenton hechtete darauf zu und riß die Latte an sich.
    Der Arzt war zurückgewichen, jeden Moment darauf gefaßt, die Flucht zu ergreifen. Er zitterte am gesamten Körper. Die Beine wollten sein Gewicht schon nicht mehr tragen. Kalter Schweiß war ihm aus den Poren getreten. Atemlos sah er zu, wie Inspektor Fenton den unheimlichen Blutsauger angriff.
    Der Polizist schwang die Latte weit über den Kopf. Und ehe der Vampir noch die Hände als Deckung hochreißen konnte, schlug Fenton zu und traf.
    Ein normaler Mensch wäre auf der Stelle ins Reich der Bewußtlosigkeit hinübergeglitten.
    Nicht jedoch Ken Kovac. Er war kein Mensch mehr. Er gehörte ins Reich der Schatten. Er war nur mit ganz besonderen Waffen zu bekämpfen.
    Kovac nahm den Schlag hin. Sein Kopf wurde zwar zur Seite gerissen, und er selbst von dem Schwung von den Beinen gefegt, doch er fing sich schnell wieder, indem er sich mit der rechten Hand an einen der Karussellpfosten klammerte – und angriff.
    Wie ein Teufel stürmte er auf Fenton zu.
    Der Inspektor – noch gelähmt von dem Schrecken – reagierte nicht rechtzeitig genug. Der Kopf des Vampirs traf ihn in die Magengrube.
    Fenton wurde zurückgestoßen und krachte zu Boden. Mit einem Triumphschrei stürzte sich der Blutsauger auf ihn. Sein Gebiß hatte er gebleckt, die mörderischen Hauer befanden sich nur eine Handbreit von Fentons Hals entfernt.
    Der Inspektor kämpfte mit dem Mut der Verzweiflung. Er hatte seine rechte Hand unter das Kinn des Blutsaugers gestemmt und versuchte, den Kopf zurückzudrücken. Vor Anstrengung traten ihm die Schläfenadern dick hervor.
    Doch der Vampir besaß die Kraft der Hölle. Sein Gegendruck wurde stärker und stärker.
    Während Fenton versuchte sein rechtes Bein anzuwinkeln, um es dem Vampir in den Leib zu stoßen und ihn so von sich zu schleudern, fuhr Kovacs linke Hand in das Gesicht des Inspektors.
    Fenton brüllte auf.
    Und dieser Schrei weckte den Arzt aus seiner Erstarrung. Doc Winter hatte dem Kampf bisher atem- und tatenlos zugesehen, jetzt fiel ihm ein, daß er ja noch das kleine Kreuz besaß, das ihm sein Vater einmal geschenkt hatte. Es war eine Art Glücksbringer, angeblich sollte es aus Silber und sogar geweiht worden sein.
    Der Doc riß sich die obersten Hemdknöpfe ab. Dabei lief er schon auf die Kämpfenden zu.
    »Satan!« brüllte er. »Hinweg!«
    Dabei fingerte er das Kreuz hervor, riß den Verschluß der Kette kurzerhand entzwei und preßte das Kreuz gegen die linke Wange des Untoten.
    Der Vampir war völlig überrascht. Er hatte nicht mehr auf den Arzt geachtet.
    Schaurig brüllte er auf, warf sich zur anderen Seite und preßte seine
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