Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0188 - Der Hexer mit der Flammenpeitsche

GK0188 - Der Hexer mit der Flammenpeitsche

Titel: GK0188 - Der Hexer mit der Flammenpeitsche
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Gefahren dieses Haus in sich barg. Überdies hatte er als Spezialist des Yard gewisse Sondervollmachten, für die er sich natürlich jederzeit verantworten mußte.
    Das Schloß gab ein schnackendes Geräusch von sich, und dann war die Tür offen.
    John drehte sich halb um und winkte Suko zu. Die beiden drangen hinter Sinclair in die Schule ein.
    Dunkelheit umring sie. John mußte wieder die Lampe einschalten. Er sah vor sich eine kleine Treppe, die in einen hohen kahlen Flur führte, dessen Wände mit grüner Ölfarbe gestrichen waren. Der Boden war aus Stein, jeder Schritt hallte an den Wänden nach.
    John Sinclair drehte sich zu dem Vampir um und riß ihm die Knoblauchknolle aus dem Mund. Sofort setzte ihm Suko die Spitze eines geweihten Silberdolches in Höhe des Herzens an den Rücken.
    George Tanner wußte Bescheid. Er rührte sich nicht.
    John leuchtete ihn mit der Punktlampe an. Das Licht spiegelte sich in seinen weit aufgerissenen Pupillen. Die beiden Vampirzähne schauten als spitze Hauer aus dem Mund. John Sinclair hätte sie ihm am liebsten abgeschlagen.
    Statt dessen sagte er: »Okay, Freund, wie geht es jetzt weiter? Wo befinden sich deine Freunde?«
    »Im Tempel!«
    »Und wo ist der?«
    »In der ersten Etage.«
    »Okay, dann gehen wir.«
    »Halt! Noch nicht.«
    John drehte sich wieder um. »Was ist denn noch?«
    »Wir müssen Elisa retten.«
    »Wer ist Elisa?« fragte der Geisterjäger lauernd.
    »Eine Frau. Sie wird gefangengehalten. Unten im Keller. Kommen Sie mit, bitte.«
    John lachte hart. »Sie ist eine Vampirin, wie?«
    »Nein, sie…«
    »Still!« raunte John Sinclair plötzlich.
    George Tanner verstummte.
    Der Geisterjäger ging ein paar Schritte vor, blieb stehen und lauschte. Selbstverständlich hatte er die Lampe ausgeknipst.
    Er hörte Schritte.
    Schnell, leichtfüßig, trippelnd.
    Eine Frau? Etwa die, von der George Tanner erzählt hatte?
    John Sinclair wagte nicht zu atmen. Er hatte sich eng gegen eine Wand gepreßt. Verschwommen nur konnte er Umrisse wahrnehmen. Dort, wo der Flur jedoch weiter ins Haus hineinführte, konnte John nichts mehr sehen. Er hatte das Gefihl, vor dem Eingang eines langen Tunnels zu stehen.
    Die Schritte waren lauter geworden. Kahle Wände warfen die Echos zurück.
    Und dann sah John die Gestalt. Kaum hob sie sich von der Dunkelheit ab.
    Längst hatte der Oberinspektor seine Pistole gezogen. Kühl lag das Metall der Beretta in seiner Hand.
    Nur noch wenige Yards, dann mußte die Person mit John Sinclair auf gleicher Höhe sein.
    Da sprang der Geisterjäger vor. Gleichzeitig ließ er den fingerdicken Lampenstrahl aufleuchten.
    John traf ins Ziel.
    Der Lichtschein klebte im Antlitz einer verteufelt rassigen Frau, deren untere Gesichtshälfte jedoch durch die beiden Vampirzähne entstellt wurde.
    John wollte schießen.
    Da überstürzten sich die Ereignisse.
    George Tanner hatte die Gefahr erkannt, in der Elisa schwebte. Mit einem plötzlichen, auch für Suko völlig überraschenden Ruck befreite er sich und taumelte auf die Frau zu.
    Sein Schrei gellte durch das Treppenhaus, wurde vielfach gebrochen und hallte schaurig nach.
    George Tanner hatte die Lichtbahn der Taschenlampe gekreuzt.
    Für Sekundenbruchteile konnte John die Frau nicht mehr sehen.
    »Suko!« brüllte der Geisterjäger.
    Der Chinese reagierte traumhaft schnell.
    Plötzlich flirrte etwas Blitzendes, Silbernes durch die Luft und bohrte sich mit einem dumpfen Laut in George Tanners Rücken.
    Der Vampir zuckte unter dem Einschlag des silbernen Dolches zusammen, wurde ein Stück vorgestoßen und brach dann ächzend in die Knie. John konnte sehen, daß das Messer in Höhe des Herzens in seinem Rücken steckte.
    Suko hatte genau getroffen.
    Aber er hatte durch seine Attacke der Vampirin auch den nötigen Spielraum verschafft. Die Frau hatte die kostbare Zeit genutzt, sich auf der Stelle herumgeworfen und war auf die Treppe zugerannt, die in die obere Etage führte.
    John hetzte hinterher. Aus den Augenwinkeln nahm er noch wahr, wie George Tanner langsam zu Staub verfiel.
    Vampirschicksal.
    Dann flog John Sinclair die Stufen hoch. In der linken Hand hielt er die Lampe, in der rechten seine schußbereite Beretta.
    Er wußte nicht, ob Suko ihm folgte, darum konnte er sich auch jetzt nicht kümmern. Er durfte den weiblichen Vampir einfach nicht entwischen lassen.
    Wenn sie die anderen warnte, war das Spiel unter Umständen verloren.
    Mit einem Riesensatz flog John Sinclair die letzten vier Treppenstufen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher