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GK0183 - Das Hochhaus der Dämonen

GK0183 - Das Hochhaus der Dämonen

Titel: GK0183 - Das Hochhaus der Dämonen
Autoren: Jason Dark
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der Decke eine Klappe zur Seite.
    Der Ausstieg!
    John fiel eine Zentnerlast vom Herzen.
    Er blickte auf seine Uhr.
    Noch fünf Minuten.
    Das untere Ende der Leiter berührte den Boden, stand fest. Die Klappe war jetzt bis zur Grenze hin aufgeschoben worden. Der Wind pfiff und heulte durch das entstandene Loch, wirbelte Johns Haare durcheinander, und der Geister-Jäger bekam einen Vorgeschmack dessen, was ihn außer Florence Barkley noch erwartete.
    Eine fast unlösbare Aufgabe.
    Der Oberinspektor stieg die Leiter hoch.
    Stufe für Stufe.
    Die Heftigkeit des Windes nahm zu. Schneidend kalt pfiff er durch Johns Jackett, das mehr angesengte Stellen besaß als heile. Der Oberinspektor war noch nicht dazu gekommen, seine Kleidung zu wechseln.
    Genau zwei Minuten vor Mitternacht streckte der Geister-Jäger seinen Kopf aus der Öffnung.
    Da traf ihn die Wucht des Sturmes mit aller Macht.
    John hatte das Gefühl, der Kopf würde ihm von den Schultern gerissen. Der Geister-Jäger mobilisierte alle Kräfte, stemmte sich kraftvoll gegen den Wind an.
    Auf allen vieren kroch er auf das Dach, weg von der Luke. Erst beim zweiten Mal schaffte er es, aufzustehen. Normalerweise hätte er den phantastischen Ausblick genossen, den ihm dieser Platz bot, aber jetzt hatte er große Mühe, sich überhaupt auf den Beinen zu halten.
    Der Wind kam aus allen vier Himmelsrichtungen, machte John Sinclair zu seinem Spielball.
    Doch der Geister-Jäger war nicht der Mann, der so leicht aufgab. Er schaffte es, sich auf den Beinen zu halten.
    Hastig warf er einen Blick auf die Uhr.
    Mitternacht!
    Jetzt müßte Florence Barkley kommen.
    »Ich sehe, Sie sind pünktlich, Mister Sinclair«, hörte er plötzlich dicht vor sich eine Frauenstimme.
    John riß den Kopf hoch, hielt die Hand schützend gegen die tränenden Augen.
    Und da stand sie.
    Höchstens zwei Yards von ihm entfernt.
    Florence Barkley, die Geisterfrau.
    Sie war gekommen, um ihren erbittersten Feind zu vernichten…
    ***
    Eine plötzliche Sturmbö packte John Sinclair und warf ihn zur Seite. Nur mit Mühe konnte sich John auf den Beinen halten. In seinen Ohren gellte das schadenfrohe Gelächter der Alten. Sie hatte mit den Kräften der Natur nicht zu kämpfen. Sie stammte aus einer anderen Dimension, wo es besondere Probleme gab, mit denen ein normaler Mensch wiederum nicht konfrontiert wurde.
    »Du jämmerlicher Wicht!« heulte die Alte. »Du bist nicht einmal in der Lage, dich auf den Beinen zu halten, und dann willst du noch gegen mich kämpfen? Lächerlich! Ich werde dich zertreten wie einen Wurm.«
    John hatte sein Gleichgewicht wiedergefunden. Der kalte Wind schnitt ihm ins Gesicht. Er stand vornübergebeugt. Wenn er an Florence Barkley vorbeisah, konnte er die Lichterkette der Stadt London sehen.
    »Nimm mich mit, Florence Barkley!« schrie der Geister-Jäger. »Aber verschone die Menschen. Sie haben dir nichts getan. Sie können nichts dafür, daß ihr Hochhaus auf deinem Boden errichtet wurde.«
    Das Gesicht der Alten verzerrte sich. Ihre Augen begannen zu glühen. »Auf meinem Boden?« keifte sie. »Auf des Satans Boden! Seit Urzeiten schon hat der Teufel hier einen Stützpunkt gehabt. Und er läßt ihn sich nicht so einfach wegnehmen. Nein, mit dem Satan treibt man keine Spielchen. Aber wir kommen vom Thema ab. Ich habe dich zu einem Zweikampf gefordert. Fang an, John Sinclair!«
    »Nein!«
    Der Geister-Jäger versuchte zum letzten Mittel zu greifen. Er fiel vor der Frau auf die Knie. Etwas, das er noch nie gemacht hatte. Vor einem Dämon auf die Knie fallen und um Gnade bitten. Aber John versuchte es, doch gleichzeitig hatte er auch einen kleinen Hintergedanken dabei.
    Florence Barkley sah nicht, daß John Sinclair die magische Kreide aus der Tasche geholt hatte. Sie fühlte sich bereits als Siegerin, blickte triumphierend über den knieenden John Sinclair hinweg und kostete voll ihren Sieg aus.
    John hielt die magische Kreide in der rechten Hand. Er hob den Kopf, bemerkte, daß die Frau nicht auf ihn niedersah, streckte seinen Arm aus und zog mit der magischen Kreide blitzschnell einen Kreis um Florence Barkley.
    Die Geisterfrau bemerkte es im letzten Augenblick.
    Fluchend wollte sie zur Seite springen, doch schon nach einem Schritt prallte sie zurück, als wäre sie gegen eine Mauer gelaufen. Der magische Kreis hielt!
    John Sinclair hatte sich nach hinten geworfen. Das gräßliche Fluchen der Alten gellte in seinen Ohren. John hockte auf allen vieren. Mit der Kreide, die in
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