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GK0183 - Das Hochhaus der Dämonen

GK0183 - Das Hochhaus der Dämonen

Titel: GK0183 - Das Hochhaus der Dämonen
Autoren: Jason Dark
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Nähe der beiden Männer geschlichen.
    Es waren Alptraum-Wesen. Übergroße schleimige Gestalten, die an langgezogene Flaschen erinnerten. John zählte mindestens ein Dutzend. Arme und Hände jedoch waren knochig, die Nägel spitz wie Messer. Die Wesen veränderten von einem Augenblick zum anderen ihre Gestalt. Mal waren sie lang und dünn, dann wieder dick und aufgeschwemmt.
    Eins hatten sie jedoch gemeinsam.
    Das Ziel John Sinclair.
    »In den Lift!« schrie John dem wie erstarrte dastehenden Reporter zu. Ted Storm gehorchte zitternd.
    John Sinclair blieb mitten im Gang stehen.
    Sein Gesicht wirkte wie aus Granit gemeißelt. Der Mund bildete nur noch einen schmalen Strich. Die Augen waren zu Schlitzen verengt. Sollen sie kommen, dachte John. Er würde ihnen schon den richtigen Empfang bereiten.
    Winselnd und schlürfend kamen die Gestalten näher. Die Körper waren halb durchsichtig, man sah aber außen an den Armen und Händen keine Knochen.
    Sie erinnerten den Geister-Jäger an eine amorphe gestaltlose Masse. Okay, Florence Barkley hatte ihre Helfer ausgeschickt, um das Hochhaus zu vernichten.
    Und John Sinclair war bereit, den Kampf aufzunehmen.
    Er zielte wie auf dem Schießstand.
    Dann drückte er ab.
    Dreimal ruckte die Waffe in seiner Hand.
    Drei Echos vereinigten sich zu einem, das hallend durch den großen Keller schwang.
    Drei Kugeln waren aus dem Lauf der Pistole gejagt – und… John Sinclair glaubte seinen Augen nicht zu trauen.
    Die geweihten Silberkugeln konnten den Ungeheuern nichts anhaben. Sie waren in der schleimigen Masse steckengeblieben.
    Zwei Sekunden stand John wie festgenagelt. Vermutungen und Gedanken zuckten durch seinen Kopf. Wenn Silberkugeln diesen Wesen nichts anhaben konnten, dann gehörten sie zu einer höheren Stufe der Dämonen und dann…
    Ein zweiter Schreck durchzuckte den Geister-Jäger. Er sah, daß die Wesen die in ihren Körpern steckengebliebenen Kugeln regelrecht verdauten, daß das Silber sich einfach auflöste.
    Und die Horror-Gestalten gingen weiter.
    Zehn Schritte waren sie noch von Sinclair entfernt.
    »Kommen Sie, los!« brüllte der Reporter, der die Fahrstuhltür offenhielt und in dessen Augen das nackte Entsetzen stand. John wollte noch einen Schuß abfeuern, besann sich aber und sprang in den Lift.
    Hastig riß Ted Storm die Tür zu.
    »Wohin?«
    »Erdgeschoß«, erwiderte der Geister-Jäger.
    Storms Zeigefinger tippte auf den entsprechenden Knopf. Ruckartig setzte sich der Lift in Bewegung.
    Ted Storm packte John an der Schulter. »Sagen Sie, Sinclair, wie wollen Sie diese Ungeheuer stoppen?«
    »Ich weiß es nicht, verdammt!«
    ***
    Suko hatte die Wohnungstür geschlossen. Auf dem Gang standen noch immer die neugierigen Hausbewohner und redeten aufgeregt miteinander. Gedämpft waren die Stimmen bis in die Wohnung zu hören.
    Ed Musso war noch bewußtlos. Er lag in der kleinen Diele, neben dem Schuhschrank. Dort, wo Johns Schlag ihn getroffen hatte, war sein Nacken angeschwollen.
    Suko bückte sich und hob das Augenlid des Bewußtlosen hoch. Dann nickte er zufrieden. Der Mann würde noch eine Weile »schlafen«. Suko betrat den Living-room. May Chandler hatte das beste aus der Lage gemacht und Wilma Musso einen Gin eingeschenkt. Tapfer schluckte die Frau den scharfen Alkohol. Der alte Plummer stand am Fenster und starrte hinaus in die Nacht.
    May Chandler hob die Schultern, als sie Suko anblickte. »Die Frau hat den Schock noch immer nicht überwunden. Wenn ich mir vorstelle, daß ich so einen Kerl hätte…«
    »Sie müssen den Mund halten«, sagte Suko. »Ihr Gewerbe ist auch nicht gerade astrein. Sind Sie eigentlich registriert?«
    Da senkte May Chandler den Kopf.
    Suko grinste.
    Er setzte sich neben Wilma Musso auf die Couch. »Sie brauchen keine Angst mehr zu haben, Mrs. Musso. Ihrem Mann ist nichts geschehen. Er wird noch einige Zeit bewußtlos bleiben und sich wahrscheinlich an nichts mehr erinnern können.«
    Wilma Musso breitete in einer hilflos anmutenden Gebärde beide Arme aus. Sie war eine verhärmt aussehende Frau, an der das Leben wahrscheinlich nicht spurlos vorbei gegangen war. »Ich verstehe ihn einfach nicht. Welch einen Grund hatte er denn gehabt, einfach unsere Wohnung anzuzünden? So urplötzlich? Und woher hatte er überhaupt diese Fackel? Ich habe sie nie bei ihm gesehen.«
    »Das weiß ich auch nicht«, erwiderte der Chinese, obwohl er sich denken konnte, von wem Ed Musso die Fackel bekommen hatte. Aber er wollte die Frau nicht noch
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