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GK0172 - Die Killerpuppen

GK0172 - Die Killerpuppen

Titel: GK0172 - Die Killerpuppen
Autoren: Jason Dark
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wurde das nicht mehr passieren, das schwor er sich.
    John Sinclair riß die beiden Fensterflügel auf und flankte nach draußen.
    Er war auf der Rückseite des Hauses gelandet und hatte kaum den Boden berührt, als er den Motor des Mercedes aufbrummen hörte. John begann zu rennen. Zwei Gartenstühle, die ihm im Weg standen, fegte er kurzerhand zur Seite. Dann mußte er einen gewaltigen Satz über das schmale Ende eines nierenförmigen Pools machen und landete prompt in einem Gebüsch.
    Bevor John wieder in voller Fahrt war und die Vorderseite des Hauses erreicht hatte, fuhr die Frau bereits auf das Tor des Grundstücks zu. John blieb stehen und biß sich vor Wut die Unterlippe blutig. Er hatte sich nicht einmal die Nummer des Wagens gemerkt. Trotzdem lief der Geisterjäger zurück in das Haus und telefonierte mit der Fahndungsabteilung im Yard.
    Er gab die Suchmeldung nach dem Mercedes durch und erwähnte auch, daß eine schwarzhaarige Frau am Steuer saß, die bewaffnet war. Mehr konnte er im Moment nicht tun.
    John lief wieder hinüber zum Bungalow der Conollys. Sheila hatte schon auf ihn gewartet.
    »Was ist passiert, John? Ich habe einen Wagen abfahren gehört.« Der Geisterjäger lachte bitter. »Willst du mal einen Idioten sehen, Sheila? Dann guck mich an. Die Torkano ist mir entwischt, nachdem sie eiskalt ihre Verbrechen zugegeben hat. Das ist mir noch nie passiert. Langsam habe ich das Gefühl, ich werde alt.« Johns Narbe auf der rechten Wange glühte dunkelrot. Sie war ein Souvenir von seinem bisher stärksten Gegner: Doktor Tod.
    »Und was ist mit Bill?« fragte Sheila ängstlich.
    John hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. Die Torkano hat mir zwar erzählt, sie hätte Bill bewußtlos geschlagen und in den Keller geschafft, aber daran glaube ich nicht. Die hat mir soviel Märchen unter die Weste geschoben, daß ich ihr so etwas einfach nicht abnehme.«
    »Hast du denn nachgesehen?« Sheila ließ nicht locker. Die Sorge um ihren Mann brachte sie fast um den Verstand.
    »Nein.«
    »Dann werde ich es machen. Bitte, John, laß mich«, sagte sie, als sie bemerkte, daß John zu einer Erwiderung ansetzen wollte. »Warte, ich komme nach.«
    John rief noch einmal beim Yard an, doch die Fahndung hatte bisher nichts eingebracht.
    Er und Sheila durchsuchten den Keller der Torkanos, doch von Bill fanden sie keine Spur.
    Sheila begann zu weinen. »Keine Angst«, sagte John, »Bill lebt.«
    »Du willst mich doch nur trösten.«
    »Das auch, aber wenn Diana Torkano Bill getötet hätte, hätte sie mir das mit großem Vergnügen unter die Nase gerieben. Dafür kenne ich sie zu gut.«
    Sheila und John hatten sich mittlerweile wieder in dem Conollyschen Bungalow eingefunden. Sheila putzte sich mit einem weißen Taschentuch die Nase.
    »Aber – aber wo kann er denn sonst noch sein, John?« fragte sie verzweifelt.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Hast du wenigstens einen Verdacht?«
    John ließ sich in einen Sessel fallen und blickte nachdenklich aus dem Fenster.
    Im Osten begann bereits die Sonne aufzugehen. Die ersten goldenen Strahlen verzauberten das Grau der Dämmerung. Vögel zwitscherten in den Bäumen. Ihr fröhlicher Gesang kündete einen neuen Tag an. John Sinclair wischte sich über die Augen. Sheila hatte sich auf die Couch gesetzt und ihr Gesicht in den Händen vergraben. Sie schreckte hoch, als sie Johns Stimme hörte.
    »Diana Torkano muß noch ein Ausweichquartier haben«, sagte John mehr zu sich selbst. »Aber wo, das ist die Frage.«
    »Vielleicht kann dir Rick Torkano helfen. Er ist schließlich lange genug mit ihr verheiratet.«
    John sprang auf und lief zur Tür. Im Hinausgehen rief er: »Ich fahre noch einmal zu Rick Torkano. Er muß sich einfach erinnern, und wenn ich ihm die Würmer einzeln aus der Nase ziehe.«
    ***
    Diana Torkanos Fuß nagelte das Gaspedal fest. Der Mercedes wurde zu einer kleinen Rakete.
    Rücksichtslos jagte sie den Wagen über die Queenstown Road nach Norden, in Richtung Chelsea. Dieser verfluchte Oberinspektor hatte ihr Spiel durchschaut, und sie hatte es nicht geschafft, ihn auszuschalten.
    Jetzt mußte sie sich erst einmal verstecken. Und da war das kleine Theater genau der richtige Ort.
    Niemand wußte davon, nicht einmal Rick.
    Oder…?
    Diana Torkano war sich plötzlich nicht mehr sicher. Irgendwann hatte sie es doch einmal erwähnt. Es war schon einige Zeit her, sie hatte auch keine genauen Angaben gemacht, welches Theater es war, aber Rick wußte doch so ungefähr
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