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GK0172 - Die Killerpuppen

GK0172 - Die Killerpuppen

Titel: GK0172 - Die Killerpuppen
Autoren: Jason Dark
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Seite und setzte sich. Dabei verzog er das Gesicht. Er hatte das Gefühl, als könne er seinen Kopf mit einem Luftballon vergleichen. Hinter seiner Stirn nahm der Druck immer weiter zu.
    Torkano faßte nach dem Hörer. Hoffentlich ist es nicht wieder dieser Sinclair, dachte er.
    »Ja«, krächzte er.
    »Rick, bist du’s?«
    Schlagartig war Rick Torkano hellwach. Er kannte die Person, die bei ihm angerufen hatte. Es war Diana, seine Frau.
    Rick atmete tief ein. »Was willst du?«
    »Dich treffen.«
    Torkano lachte. »Bei dir ist wohl einiges im Oberstübchen locker. Nein, meine Liebe, ich will dich nur noch bei unserem Scheidungstermin sehen.«
    »Sei doch vernünftig, Rick. Hör mir wenigstens zu. Es ist wichtig, daß ich dich sehe. Ich…«
    »Verdammt noch mal, ich will aber nicht!« schrie Rick Torkano. »Du hast schon genug Unheil angerichtet.«
    »Wie meinst du denn das?«
    »Ich meine – äh – ich…«
    »Na, siehst du, mein Freund. Es beruht da wohl einiges auf Mißverständnissen. Wir sollten uns aussprechen, Rick, denn da wäre noch eine Kleinigkeit.«
    »Und?«
    »Denk mal an das Vermögen. Wer hat es denn mit in die Ehe gebracht? Ich doch – oder. Solltest du jetzt Schwierigkeiten machen, wirst du hinterher keinen Cent sehen.«
    »Du Aas«, knurrte Rick Torkano heiser. Er angelte nach seinem Zigarettenpäckchen und den Streichhölzern. Hastig zündete er sich ein Stäbchen an.
    »Hast du es dir überlegt, Rick?«
    »Okay, Diana.«
    »Gut, dann hör zu. Wir treffen uns – sagen wir – in einer Stunde im Battersea-Theater.«
    »Wo ist denn das?«
    »Ich erkläre dir das. Paß gut auf, es ist gar nicht leicht zu finden.« Diana Torkano redete über eine Minute lang mit ihrem Mann wie ein Lehrer mit seinem dümmsten Schüler.
    Dann meinte Torkano: »Okay, ich hab’s begriffen. Nur verstehe ich nicht, weshalb wir uns dort treffen sollen. Du kannst auch ins Hotel kommen.«
    »Nein, das geht nicht.«
    »Und warum nicht?«
    »Erzähle ich dir später.«
    »Battersea-Theater«, murmelte Rick Torkano, »ist das der Schuppen, den du dir mal vor Jahren gekauft hast?«
    Er wartete vergeblich auf eine Antwort, Diana Torkano hatte schon aufgelegt.
    Rick Torkano drückte die Zigarette aus, dann wischte er sich über die Stirn.
    Er hatte sich geschworen, seine Frau nie mehr wiederzusehen, aber das Wort Geld hatte seinen Entschluß doch ins Wanken gebracht. Sicher, er hatte noch ein paar Pfund auf der Bank, aber die reichten bei seinem Lebensstil höchstens für ein halbes Jahr. Nein, er mußte versuchen, seiner Frau noch ein paar Scheine locker zu machen. Wenn nur nicht diese verdammten Kopfschmerzen gewesen wären, die das Denken zur Tortur machten.
    Als Rick Torkano sich im Spiegel sah, konnte er sich selbst nicht leiden. Kurzentschlossen riß er sich den Verband ab, nahm ein Pflaster aus dem Erste-Hilfe-Schrank und klebte es sich auf die Wunde. Dann stieg er unter die Dusche, machte Alkoholverdunstungsstunde. Danach ging es ihm etwas besser.
    Er zog sich frische Kleidung an, steckte die Zigaretten ein und fuhr mit dem Lift nach unten.
    Sein Wagen parkte in der großen Hotelgarage. Es war bereits schon Tag, und der Nachtportier hatte seinen Dienst beendet. Der Mann von der Tagschicht blickte Rick Torkano erstaunt an.
    »So früh schon auf den Beinen, Sir?«
    »Ja, ich muß mal dringend weg. Ich habe vorhin einen wichtigen Anruf bekommen.«
    »Soll ich Ihnen ein Taxi bestellen, Sir?«
    »Nein, nein, ich nehme meinen eigenen Wagen.«
    Dazu kam es nicht mehr, denn ein blonder, hochgewachsener Mann wirbelte durch die Drehtür.
    Oberinspektor John Sinclair.
    Er und Rick Torkano guckten beide erstaunt, als sie sich sahen. »Das ist ja ein Klopfer«, sagte John Sinclair. »Erzählen Sie mir nur nicht, Sie wollten Spazierengehen.«
    »Nein, aber spazierenfahren!«
    »Und wohin, wenn ich mal neugierig sein darf?«
    »Zu meiner Alten – äh – Frau meine ich. Sie hat angerufen. Sie will sich mit mir treffen.«
    Johns Augen wurden groß. »Das ist doch nicht möglich.«
    »Wieso nicht? Ist etwas nicht in Ordnung?«
    Über John Sinclairs Gesicht glitt ein Lächeln. »Es ist alles in Ordnung, Mister Torkano. Nur erlauben Sie mir eine kleine Bitte.«
    »Natürlich. Und welche?«
    »Ich möchte mich gern als Fahrer anbieten.«
    »Meinetwegen. Wenn es Ihnen Spaß macht. Kommen Sie, Oberinspektor, der Weg ist ziemlich weit.«
    ***
    Es gibt Menschen, die im Sommer auf der Parkbank übernachten. Zu diesen Spezies gehörte auch
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