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GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor

GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor

Titel: GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor
Autoren: Jason Dark
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Menschen, doch sonst sah er aus wie eine aus dem Sumpf gestiegene Mumie.
    Die lederartige grüne Haut spannte sich über den Knochen, die weißen, mit roten Äderchen durchzogenen Augen fixierten die hilflose Mary Wicker.
    Das Ungeheuer streckte seine Pranken vor. Wie ein Roboter setzte es sich in Bewegung.
    Genau auf Mary Wicker zu…
    ***
    Mary Wicker durchlebte in den nächsten Sekunden die Hölle. Sie wollte wegrennen, in ein anderes Zimmer, um dort aus einem Fenster fliehen zu können. Aber ihre Beine gehorchten ihr einfach nicht. Es war, als hätte man sie mit dem Boden fest verbunden.
    Der Drang, die grünhäutige Bestie anzustarren, war einfach stärker als der Fluchtgedanke. Die Augen des Unheimlichen übten eine schreckliche Faszination auf Mary Wicker aus.
    Nicht ein Laut war bisher aus dem Maul des Grünhäutigen gedrungen.
    Sein rechter Fuß berührte die auf dem Boden liegende Tür.
    Knirschend brach das Holz.
    Dieses Geräusch riß Mary Wicker wieder zurück in die Wirklichkeit.
    Der Schock löste sich.
    Ein gellender, nervenzerfetzender Schrei löste sich aus Mary Wickers Kehle.
    Die weißen Augen der Bestie begannen zu glühen. Wie zwei Pfeile schossen die Pranken vor.
    Mary sah die Hände auf sich zurasen und tat instinktiv das einzig Richtige Sie duckte sich.
    Die Pranken streiften ihre Schultern. Mary, die schon einen Schritt zur Seite gemacht hatte, wurde aus dem Gleichgewicht gebracht. Sie fiel gegen die Wand, stand dadurch in einem so ungünstigen Winkel, daß ihr der Weg zur Tür versperrt war.
    Hinaus konnte sie nicht – aber nach oben, die Stiege hinauf.
    Über der Stiege befand sich der Speicher des kleinen Hauses. Er war nicht groß, und die Stützbalken nahmen viel Platz weg. Aber dort gab es ein Fenster – und vielleicht Rettung.
    Durch eine schnelle Drehung gelang es Mary abermals, den Pranken zu entwischen. Dann stand sie vor der Leiter. Sie war aus massivem Holz, und erst kürzlich hatte sie von Tom einen grünen Anstrich bekommen.
    Mary packte mit beiden Händen die fünfte Sprosse, zog ihre Beine nach und begann mit zitternden Gliedern die Leiter hochzuklettern.
    Die grünhäutige Bestie drehte sich. Ihre Bewegungen waren zum Glück nicht so geschmeidig wie die eines Menschen. Als die Pranke zuschlug, um nach Mary Bein zu greifen, zog die Frau soeben ihren rechten Fuß hoch.
    Die Sprosse zersplitterte unter der Wucht des Aufpralls.
    Mary schrie, kletterte aber weiter.
    Jetzt sah sie dicht vor sich die Luke. Die Scharniere waren zum Glück gut geölt, und Mary konnte die Luke mit einer Hand aufstoßen.
    Unter ihr wütete das Ungeheuer. Die Fäuste krachten gegen die Leiter.
    Die beiden untersten Sprossen waren schon weggebrochen. Jetzt donnerte die Bestie der Faust gegen den rechten Holm.
    Wie ein Karatekämpfer durchtrennte der Grünhäutige das Holz.
    Die Leiter wankte.
    Mary Wicker wußte selbst nicht, woher sie die Kraft nahm, um sich am Lukenrand festklammern zu können Als die Leiter unter ihr zu Boden krachte, zog sie sich mit einem verzweifelten Klimmzug hoch.
    Sie strampelte mit den Beinen, bog ihren Oberkörper nach vorn und kroch schließlich mühsam auf den Speicher.
    Mary drehte sich auf der Stelle, blickte nach unten.
    Die Bestie befand sich in einer ungeheuren Zerstörungswut Sie schlug den kleinen Dielenschrank kurz und klein. Die Arme bewegten sich wie die Flügel einer Windmühle, der kleine Schirmständer ging ebenfalls zu Bruch.
    Mary Wicker wandte sich ab. Auf allen vieren kroch sie über den stockfinsteren Speicher, auf dem es kein Licht gab; Doch die Frau kannte sich hier aus und hatte bald das kleine viereckige Fenster erreicht.
    Der rechte Flügel klemmte etwas, als sie ihn aufzog.
    Feuchte Nachtluft wehte in ihr erhitztes Gesicht. Regentropfen klatschten auf die Haut.
    Und dann hörte Mary die Stimmen. Durch ihre Schreie waren einige Bewohner des Dorfes aufmerksam geworden. Schemenhaft sah Mary Wicker Gestalten angerannt kommen.
    Sie winkte mit beiden Händen.
    »Hilfe!« gellte ihre Stimme. »Helft mir, die Bestie bringt mich um!«
    Die Menschen hatten schon bald den kleinen Vorgarten erreicht. Mary erkannte Slim Bekker, den Kaufmann des Dorfes, über seinen Schlafanzug hatte er nur eine Hose gezogen. Die helle Pyjamajacke leuchtete in der Dunkelheit.
    »Mary, was ist los?« brüllte Bekker.
    »Holt eine Leiter, schnell!« Marys Stimme überschlug sich. »Die grüne Bestie, sie ist im Haus! So beeilt euch doch!« Zwei Männer rannten weg.
    In diesem
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