Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor

GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor

Titel: GK0163 - Der Unheimliche von Dartmoor
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Hörer tönte das Freizeichen.
    Der unbekannte Anrufer hatte aufgelebt.
    Schwer warf Bannister den Hörer zurück auf die Gabel. Als er das erloschene Zigarillo aus dem Ascher nahm und es anzünden wollte, merkte er, wie sehr seine Hände zitterten. Dieser Anruf hatte ihn doch mehr mitgenommen, als er sich eingestehen wollte.
    Der blaue Rauch des Zigarillos kräuselte der Decke entgegen.
    Bannister lehnte sich in seinem gepolsterten Drehstuhl zurück. Er hatte den Schock jetzt wieder überwunden, sein Verstand arbeitete bereits auf Hochtouren.
    Die Stimme des Anrufers. Irgendwo hatte er sie schon mal gehört.
    Bannister zerbrach sich den Kopf, aber er kam nicht darauf. Er ließ sämtliche Zuchthausangestellten vor seinem geistigen Auge Revue passieren und kam doch zu keinem konkreten Ergebnis. Allerdings beschloß er, in Zukunft noch mißtrauischer zu sein.
    ***
    Tom Wicker fluchte.
    Die Fahrt nach Scranton wurde für ihn zur Tortur. Er ärgerte sich, daß er nicht die normale asphaltierte Straße genommen hatte, doch der Weg durch den Sumpf war kürzer, und hinterher war man sowieso immer schlauer.
    Der Regen hatte den Weg aufgeweicht, ihn zu einer regelrechten Schlammbahn gemacht. Tom Wicker trat in die Pedale, daß die Muskeln schmerzten. Die beiden Räder des Rades wühlten sich durch Matsch und Pfützen. Hinzu kam noch die schlechte Sicht. Dicke Dunstschwaden breiteten sich wie eine Decke über Sumpf und Weg aus. Der Lichtkegel des Scheinwerfers wurde schon nach wenigen Handlangen verschluckt.
    Tom Wicker hatte es aufgegeben, sich das Regenwasser aus dem Gesicht zu wischen. Er schwitzte und fror gleichzeitig, war durchnäßt bis auf die Haut, denn der Umhang wurde nicht selten durch den Wind hochgeweht, und dann klatschte jedesmal ein neuer Regenguß auf die schon nasse Uniform.
    Tom Wicker keuchte. Die Fahrerei war verdammt anstrengend. Selbst zum Fluchen fehlte dem Aufseher jetzt die Luft. Außerdem hätte es sowieso nicht geholfen.
    Der Weg führte quer durch den Sumpf. Er vereinigte sich kurz vor Scranton mit der Straße.
    Angst hatte Tom Wicker nicht. Die Gegend um Dartmoor war zwar verrufen, und er kannte auch einige Leute, die sich nachts nicht in das Gebiet trauten, weil sie vor Geistern Angst hatten, aber darüber konnte Tom nur lachen. Er zählte sich zu den Realisten. Übersinnliche Erscheinungen gab es für ihn nicht. Er glaubte auch nicht daran, daß die verschwundenen Gefangenen mit dem Teufel im Bunde gestanden hatten, nein, seiner Meinung nach hatte ihr Verschwinden eine vollkommen natürliche Ursache.
    Wenn Tom seinen Kopf nach rechts oder links drehte, sah er die Umrisse der Büsche, die gürteiförmig um den Sumpf lagen. Sie wurden vom Regen bewegt und sahen mit ihren krumm wachsenden Zweigen oft aus wie große Hände.
    Tom Wicker hatte etwa die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht, als er das Fauchen hörte.
    Wicker stoppte. Er sprang aus dem Sattel und stellte sich mit beiden Füßen auf den Boden Wicker lauschte! Doch nur das eintönige Rauschen des Regens war zu hören.
    »Das werde ich mir wohl eingebildet haben«, murmelte der Gefängniswärter, stieg wieder in den Sattel und wollte gerade abfahren, als er dicht vor sich eine Bewegung sah.
    Wickers Herz klopfte plötzlich bis zum Hals.
    Auf dem Weg stand jemand!
    Wicker nahm allen Mut zusammen und rief: »Wer sind Sie?«
    Die Antwort war ein schreckliches Fauchen, Ehe Wicker etwas unternehmen konnte, stand die Gestalt plötzlich vor ihm Der Aufseher hatte das Gefühl, jemand würde ihm eine Rasierklinge über den Rücken ziehen. Seine Nackenhaare sträubten sich. Sein Gehirn konnte nicht verarbeiten, was seine Augen sahen Vor ihm stand ein Monster, eine Ausgeburt der Hölle!
    Die Haut schimmerte grünlich. Weiße hervorquellende Augen starrten ihn an. Aus dem Maul des Ungeheuers drang ein urwelthaftes Brüllen, als es mit dem Fuß gegen das Vorderrad des Fahrrads trat.
    Wicker hatte nicht mit der Attacke gerechnet. Das Rad kippte um und riß Wicker mit.
    Er klatschte auf den schlammigen Boden, paßte nicht auf, und Dreck und brackiges Wasser drangen in seinen Mund.
    Das Ungeheuer bückte sich und riß das Rad hoch Schwungvoll warf er es über den Weg in das nahe Gebüsch.
    Dann war Tom Wicker an der Reihe. Er hatte sich auf den Rücken gerollt und dabei abwehrend die Hände ausgestreckt. Er wollte schreien, doch Dreck und Wasser waren ihm in die Luftröhre gedrungen. Aus dem Hilfeschrei wurde nur ein trockenes Husten.
    Da packte die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher