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GK0160 - Die Totenkopf-Gang

GK0160 - Die Totenkopf-Gang

Titel: GK0160 - Die Totenkopf-Gang
Autoren: Jason Dark
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Inspektor waren bereits an der Tür. Johns Augen begannen zu tränen. Er jagte mit angehaltenem Atem durch eine dicke Tränengaswolke, stolperte über einen im Weg liegenden Stuhl, sah die Stufen einer Treppe und rannte nach oben.
    Auf dem ersten Absatz machte er halt. Hier war die Luft besser. Die Tränengasschwaden wurden von der drückenden Schwüle mehr auf dem Boden gehalten.
    John wischte sich den Schweiß von der Stirn. Dann riskierte er es und schaltete seine mitgebrachte Taschenlampe ein.
    Der Strahl schnitt durch die Finsternis, wanderte die Stufen des nächsten Treppenabsatzes hoch.
    Da sah John die Gestalt!
    Es war eines der Gerippe. Der Knochenmann wollte soeben in einem Raum verschwinden.
    John feuerte aus der Hüfte – und traf.
    Die Kugel fauchte in die Schulter des Skelettes und schleuderte es nach vorn.
    Mit marionettenhaften Bewegungen kippte der düstere Todesbote nach vorn, blieb liegen und verendete.
    John warf dem Skelett keinen einzigen Blick zu. Er suchte den Mandarin.
    John war in einen Flur gelangt, von dem zu beiden Seiten zahlreiche Türen abzweigten.
    Mit schußbereiter Waffe trat John jede einzelne Tür auf und leuchtete in die dahinter liegenden Zimmer.
    Sie waren leer – bis auf eins.
    Der Geister-Jäger spürte plötzlich hinter seinem Rücken einen Luftzug. Aus dem Stand heraus warf er sich nach vorn.
    Die würgenden Hände des Skelettes verfehlten seinen Hals um Haaresbreite.
    John warf sich sofort wieder herum.
    Da sprang ihn der unheimliche Knochenmann an. Der Oberinspektor kam gar nicht mehr dazu, seine Waffe abzudrücken, er spürte plötzlich das fleischlose Gerippe auf sich und zwei Hände, die nach seinem Hals tasteten.
    Wild warf John Sinclair den Kopf herum.
    Die Totenhände rutschten ab, rissen die Haut an Johns Hals auf. Mit einem Fußtritt verschaffte sich John Sinclair etwas Luft und konnte – als er noch einmal nachsetzte – das Skelett von sich schleudern.
    John sprang auf. Er sah die Maschinenpistole des Gerippes in der Ecke liegen und fragte sich, warum der Unheimliche ihm nicht längst eine Kugelgarbe mitgegeben hatte. John konnte nicht ahnen, daß die Waffe leergeschossen war.
    Mit einem unmenschlichen, fauchenden Laut schnellte das Skelett sich hoch, genau auf John Sinclair zu.
    Der Geister-Jäger schoß.
    Zwei Kugeln trafen das Gerippe mitten im Sprung. Mit einem klagenden Laut brach es zusammen, und Sekunden später schon begann die magische Auflösung.
    John Sinclair kümmerte sich nicht weiter darum. Er sprang über das verendende Skelett hinweg und lud seine Pistole nach. In der Tür prallte er fast mit Inspektor Spencer zusammen.
    »Mann, Sinclair, hier stecken Sie«, sagte der Inspektor. Sein Gesicht war gerötet und schweißüberströmt. »Verdammt, wir haben es geschafft. Es hat keinen Toten gegeben, bis auf diesen Killer-Pete. Die anderen haben sich alle ergeben.« Dann fiel sein Blick auf den Knochenmann, der sich mitten in der Auflösung befand. »Um Himmels willen, was ist…?«
    »Nichts für Sie«, erwiderte John und schob Spencer nach draußen auf den Flur. »Und wo ist der Mandarin?« fragte er.
    »Verdammt, das weiß ich nicht. Er ist…«
    Plötzlich waren vor dem Lokal Schüsse zu hören, und dann jagte ein gellender Schrei durch die Nacht.
    John ließ den Inspektor stehen und hetzte die Treppen hinunter. Als er draußen ankam, lagen zwei Polizisten mit schmerzverzerrten Gesichtern auf dem Boden. Die Haut ihrer Arme war schwarz verbrannt. »Dieser Teufel!« brüllte einer. »Er hat mit Feuer…«
    John hatte genug gehört.
    Noch während er loslief, spaltete ein greller Blitz die stockfinstere Nacht.
    Da sah John den Mandarin. Er stand am Waldrand und hatte sich gerade umgesehen.
    John riß die Pistole hoch.
    Das Bellen des Schusses vermischte sich mit dem Krachen des Donners. John wußte nicht, ob er getroffen hatte, und als der nächste Blitz gegen die Erde fuhr, hatte John bereits die Verfolgung aufgenommen.
    Wieder blitzte und donnerte es. Dann öffnete der Himmel seine Schleusen, und ein sintflutartiger Sturzregen prasselte auf den ausgedörrten Boden.
    Im Nu war John Sinclair bis auf die Haut naß.
    Wieder ein Blitz!
    Und diesmal sah John Sinclair den Mandarin. Er tauchte soeben im Wald unter. Der orkanartige Wind zerrte an seinem langen Mantel und verhakte ihn in einem knorrigen Strauch.
    Der Mandarin verlor kostbare Sekunden. Doch ehe John ihn erreicht hatte, konnte er sich wieder losreißen und stürzte davon.
    John Sinclairs
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