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GK0160 - Die Totenkopf-Gang

GK0160 - Die Totenkopf-Gang

Titel: GK0160 - Die Totenkopf-Gang
Autoren: Jason Dark
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anzuhalten.
    Casey trat auf die Bremse. Dann wandte er den Kopf. »Was soll das? Wir kommen zu spät.«
    »Irrtum, ich komme zu spät. Du kannst gleich weiterfahren«, sagte Killer-Pete. Mit einem raschen Griff holte er Caseys Luger aus der Halfter. Anschließend öffnete er die Beifahrertür und stieg aus. Er steckte noch einmal seinen Kopf in den Wagen und sagte: »Okay, Casey, du weißt Bescheid. Ein Wort nur, daß ich in der Nähe bin, und du bist ein toter Mann.«
    Casey nickte verkrampft.
    Killer-Pete trat zwei Schritte zurück, und der Wagen fuhr ab.
    Sekunden später hatte sich der Mörder in die Büsche geschlagen.
    Seine linke Schulter schmerzte wieder, aber Killer-Pete kümmerte sich einen Dreck darum. Für ihn gab es nur noch die Rache.
    So schnell es ging, huschte er durch den Wald. Er achtete nicht auf Zweige, die ihm ins Gesicht schlugen. Stechmücken umtanzten ihn, setzten sich in seinen Nacken und stachen.
    Wenige Minuten nach zweiundzwanzig Uhr hatte er das Lokal erreicht. Sieben Wagen parkten vor dem Holzbau. Einer davon war ein Lieferwagen. Stimmen drangen aus den offenen Fensterhöhlen an seine Ohren, Killer-Pete hörte die des Mandarins deutlich heraus.
    Der Mörder schlich näher, verschmolz mit der tintigen Dunkelheit und preßte sich mit dem Rücken gegen die Holzwand.
    Seinen Revolver hielt er in der rechten Hand. Die Luger steckte im Hosenbund.
    Er wartete noch, lauschte.
    Der Mandarin hatte das Wort übernommen. Laut sagte er: »Tyler und Graf sind tot, das wißt ihr. Von heute an regiere ich. Wir werden das Geschäft mit dem Rauschgift zentralisieren und ausweiten. Neue Märkte sollen erschlossen werden. Die normalen Fixer interessieren uns nicht mehr. Ich will weiter. Hinein in die Oberen Zehntausend, in die Regierungskreise. Wir werden die Menschen von uns abhängig machen. Wir sind unbesiegbar, denkt immer daran!«
    Killer-Pete grinste. Unbesiegbar, das würde sich gleich zeigen. Er blickte auf seine Waffe. Sie war immer sein bester Freund gewesen.
    »Und sollte sich einer von euch gegen mich stellen«, rief der Mandarin soeben, »werde ich ihm meine Diener auf den Hals schicken. Sie sind gegen Kugeln gefeit. Fragt Ricky Lord, er wird euch das bestätigen können.«
    Schweigen!
    Killer-Pete konnte sich vorstellen, wie geschockt die Männer waren.
    Sie waren bisher noch nie mit übersinnlichen Dingen konfrontiert worden, und bestimmt würde der Mandarin noch ein paarmal ein Exempel statuieren müssen, um sie richtig zu überzeugen.
    »Ich werde im Hintergrund bleiben«, rief der Mandarin mit Stentorstimme.
    »Alle Geschäfte laufen über Ricky Lord, meinen Stellvertreter. Und er wird euch auch jetzt Einzelheiten erklären.«
    Killer-Pete erhob sich aus seiner hockenden Stellung. Ein großer Schritt brachte ihn direkt neben das Fenster.
    Drinnen im Lokal waren Kerzen angezündet worden. Der geisterhaft zuckende Schein tanzte über Wände und Gesichter, übergoß sie mit einer gelbroten Farbe.
    Der Mandarin war zur Seite getreten, hatte Ricky Lord Platz gemacht.
    Wie ein begossener Pudel stand der Barbesitzer vor den Männern. Er hatte seine Hände ineinander verkrampft, suchte noch zweifelhaft nach den richtigen Worten.
    Killer-Pete grinste teuflisch.
    Behutsam hob er den rechten Arm, ging selbst wieder etwas in die Knie und stützte das Handgelenk auf den Rahmen der Fensterbank.
    Jetzt hatte er Ricky Lord genau im Visier.
    Killer-Pete zielte auf die schweißnasse Stirn des Mannes.
    Zwei, drei Sekunden vergingen.
    Langsam krümmte sich Killer-Petes Zeigefinger um den Abzug.
    Da bohrte sich etwas Hartes, Kaltes in seinen Rücken. Eine Waffenmündung! Killer-Pete vereiste, hielt den Atem an. »Und nun wirf ganz langsam die Kanone weg«, sagte hinter ihm eine kalte Stimme…
    ***
    Killer-Pete wußte, wann er verloren hatte. Die Stimme des Mannes, der hinter ihm stand, hörte sich nicht so an, als wenn mit ihm zu spaßen wäre.
    Behutsam zog der Mörder die Hand mit der Waffe zurück. Nur keine hastige Bewegung, die der Kerl in seinem Rücken falsch deuten könnte. Ein fast schmerzhaftes Grinsen lag auf Killer-Petes Gesicht, Er war wütend, daß er sich so hatte reinlegen lassen. Aber wer war der Typ? Gehörte er zu den anderen im Lokal? Kaum. Sosehr Killer-Pete auch überlegte, er fand keine Lösung.
    »Mach schon, ich warte nicht lange!« befahl wieder die leise Stimme.
    Killer-Pete gehorchte. Er streckte seinen rechten Arm aus, spreizte die Finger, und der Revolver verschwand zwischen dem
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