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GK0160 - Die Totenkopf-Gang

GK0160 - Die Totenkopf-Gang

Titel: GK0160 - Die Totenkopf-Gang
Autoren: Jason Dark
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Superintendent Powell befand sich noch Inspektor Spencer im Raum.
    Ein Polizeiarzt hatte sich sofort um Lanas Verletzungen gekümmert, sie mit Salben und Jod behandelt, eine Spritze gegeben und ein Pflaster und Verbände angelegt.
    Dann hatte Lana zu trinken und zu essen bekommen und konnte – nun wieder einigermaßen bei Kräften – mit ihrem Bericht beginnen.
    Atemlos hörten die drei Männer zu. Als der Name »Mandarin« fiel, hielt es John Sinclair nicht mehr länger auf dem Stuhl. Mit einem Fluch sprang er hoch. »Ich habe es mir doch gedacht!« zischte er.
    »Dieser verdammte Teufel ist nicht gestorben.«
    »Nun beruhigen Sie sich mal, Sinclair«, sagte der Superintendent. »Sie werden ihn noch früh genug bekommen.«
    »Hoffentlich.«
    Lana erzählte weiter. Sie berichtete von Ricky Lords Mord und von dem Treffen im Beauty View.
    Inspektor Spencer machte sich eifrig Notizen, während das in Johns Schreibtisch eingebaute Tonband die Worte der Frau aufnahm.
    Als Lana Leroy mit ihrem Bericht fertig war, zeigte die Uhr zwanzig Uhr zweiundzwanzig.
    Superintendent Powell persönlich kümmerte sich um die rothaarige Frau, während John Sinclair und Inspektor Spencer eine halbe Hundertschaft Bereitschaftspolizisten in Alarm versetzten.
    Um Punkt einundzwanzig Uhr starteten die Männer in neutralen Wagen. Jeder Beamte war mit einer Maschinenpistole und mit Tränengas bewaffnet.
    Alles war jetzt nur noch eine Sache der Disziplin und des Glücks.
    Aber normalerweise konnte nichts mehr schieflaufen…
    ***
    »Oh, du verdammter Knochenflicker«, stöhnte Killer-Pete und setzte sich ächzend auf die Kante des mit einem schmuddeligen Laken überzogenen Bettes.
    Der Arzt trat ein paar Schritte zurück und zog sich die Gummihandschuhe von den Fingern. Dabei grinste er tückisch. »Du hättest ja zu einem anderen gehen können. Aber der hätte dir wahrscheinlich einige unangenehme Fragen gestellt. Zum Beispiel…«
    »Wo kann ich hier telefonieren?« fragte Killer-Pete den versoffenen Unterweltsarzt.
    »Komm mit.«
    Der Mann führte den Mörder in einen Nebenraum, der nur durch einen Vorhang von der »Praxis« getrennt war. Der Raum war spärlich möbliert. Ein Bett, ein Schrank, ein Tisch und zwei Stühle bildeten die gesamte Einrichtung. Das Telefon stand auf dem Bett. Der Doc trieb auch noch irgendwo ein zerfleddertes Telefonbuch auf, aus dem sich Killer-Pete Ricky Lords Nummer suchte.
    Er ließ achtmal durchläuten, aber es meldete sich niemand.
    »Scheiße«, knurrte Killer-Pete und schielte auf seine Armbanduhr.
    »Schon zwanzig Uhr«, murmelte er, überlegte kurz und rief dann bei Jamie Tyler an. Diese Nummer hatte er im Kopf.
    Wieder läutete es ein paarmal durch, und Killer-Pete wollte die Hoffnung schon aufgeben, daß jemals abgehoben wurde, da meldete sich eine knurrige Stimme mit: »Ja, verdammt.«
    »Hier ist Pete. Ist der Boß da?« versuchte es Killer-Pete mit einem Bluff.
    »Willst du mich verarschen?« brüllte die Stimme zurück, »Der Boß ist tot.«
    Killer-Pete kicherte. »Du wirst es kaum ahnen, Freund, aber das weiß ich.«
    »Und warum fragst du dann so dämlich?«
    »Langsam, langsam«, erwiderte Killer-Pete. »Es sei denn, du bist scharf auf eine Unze Blei. Und bevor wir weiterreden, möchte ich deinen Namen wissen.«
    »Ich bin Paul Casey.«
    »Warum denn nicht gleich so.« Killer-Pete rückte sich seine Brille zurecht. »So, und jetzt werde ich dir flüstern, wer Jamies Tod auf dem Gewissen hat.«
    Casey lachte. »Das weiß ich längst.«
    »Und?« dehnte Killer-Pete.
    »Ricky Lord, Pete. Ricky ist jetzt der große Mann.«
    »Und ihr habt ihn akzeptiert?«
    »Das müssen wir wohl. Denn wer sollte sonst die Geschäfte fortführen. Wir treffen ihn übrigens heute abend.«
    »Oh, das finde ich prächtig.« Hinter Killer-Petes Stirn jagten sich die Gedanken. Dieser Lord schien ja in den letzten Stunden schon alles klar gemacht zu haben. Noch ein Grund mehr, ihn abzuschießen. »Wo trefft ihr euch denn, wenn ich fragen darf?« hakte Killer-Pete nach.
    Paul Casey lachte. »Glaubst du, das binde ich dir auf die Nase? Nein, du bist aus dem Spiel. Am besten ist, du suchst dir in irgendeiner anderen Stadt einen Job. Ich habe gehört, in Brüssel bekriegen sich neuerdings die Banden. Wäre das nichts für dich?«
    Killer-Petes Stimme klang tödlich sanft, als er erwiderte: »Ich finde es ja reizend von dir, Paul, daß du dir Gedanken über meine Zukunft machst, aber meinst du nicht auch, daß das allein mein
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