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GK0160 - Die Totenkopf-Gang

GK0160 - Die Totenkopf-Gang

Titel: GK0160 - Die Totenkopf-Gang
Autoren: Jason Dark
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kam an der Stereoanlage vorbei und schaltete sie ein.
    Tanzmusik von Ray Coniff drang aus den Lautsprecherboxen.
    Lanas Laune besserte sich, als sie die Tür zur Dusche aufzog und den schwarz gekachelten Raum betrat.
    Ein großer, vom Boden bis zur Decke reichender Spiegel reizte Lana, sich zu betrachten.
    Sie fuhr mit den Händen über ihre Hüften und drehte sich wie eine Tänzerin. Kritisch musterte sie ihren Körper. Dabei kam sie zu dem Schluß, daß sie sich durchaus sehen lassen konnte und sich nicht hinter einer zehn Jahre Jüngeren verstecken brauchte.
    Wenig später drehte sie die Dusche auf.
    Die nadelfeinen Wasserstrahlen spritzten in das Becken. Lana setzte sich ihre grüne Badekappe auf und hüpfte unter das eiskalte Wasser.
    Sie hätte schreien können, so sehr traf sie die Eisdusche. Jede Pore am Körper zog sich zusammen, doch wenig später schon hatte sich Lana an das Wasser gewöhnt und empfand die Eisstrahlen als eine Wohltat.
    Zehn Minuten blieb sie unter der Dusche. Dann trocknete sie sich ab und schlüpfte in den flaschengrünen flauschigen Bademantel, der sich wie eine zweite Haut um ihren Körper legte.
    Beschwingt durch die Musik ging Lana zurück in den großen Wohnraum.
    Sie hatte die Tür kaum geöffnet, da hatte sie das Gefühl, eine eiskalte Hand würde ihr den Hals zupressen.
    Lana Leroy war nicht mehr allein in der Wohnung.
    In einem der Sessel saß ein Mann!
    ***
    »Daß Sie mitmischen, hätte ich mir eigentlich denken können«, sagte Inspektor Spencer und zog ein säuerliches Gesicht, als John Sinclair das Büro seines Chefs betrat.
    Superintendent Powell hockte hinter seinem Schreibtisch wie ein liebeskranker Pavian. Er blickte John an, als ob er am Untergang der Welt Schuld sei.
    Sinclair nickte freundlich in die Runde und setzte sich auf den einzig noch freien Stuhl.
    »Darf man fragen, um was es geht?« erkundigte er sich.
    »Der Teufel ist los!« schnaubte Powell, »und das im wahrsten Sinne des Wortes. Haben Sie heute morgen schon die Zeitungen gelesen?«
    John nickte. »Ja, die Times. Sie spielen sicher auf den Bandenkrieg an. Fünf Tote hat es, soviel ich weiß, gegeben.«
    »Nein, die Zahl der Leichen hat sich auf sieben erhöht. Wir fanden auf einem stillgelegten Pier noch zwei, von Kugeln tödlich getroffene Männer. Aber am allerschlimmsten an der Sache ist«, Powell nahm einen Schluck Mineralwasser und wischte sich über das Gesicht, »laut Zeugenaussagen sollen die Männer von Skeletten umgebracht worden sein.«
    »Ach, das sind doch Hirngespinste«, wehrte Inspektor Spencer ab.
    »Die Zeugen sind durchgedreht.«
    John mußte grinsen. »Hoffentlich irren Sie sich nicht, lieber Kollege. Ich kann mich da an einen Fall erinnern, da wollten Sie mir auch nicht glauben…«
    »Sie meinen die Unsichtbaren?«
    »Genau.«
    Spencer winkte ab. »Da glaube ich auch heute noch nicht dran.«
    »Dann ist Ihnen nicht zu helfen.«
    »Bitte, keinen Streit, meine Herren«, sagte Superintendent Powell.
    »Dazu ist die Lage zu ernst. Wir haben uns schließlich versammelt, um eine gemeinsame Arbeitsgrundlage zu finden. Sollte in London tatsächlich die Mafia mitmischen, so ist es Inspektor Spencers Aufgabe, den Fall zu lösen. Trifft es aber zu, daß übersinnliche Mächte ihre Hände im Spiel haben, dann sind Sie an der Reihe, Sinclair. Bis sich jedoch die Fronten geklärt haben, arbeiten Sie zusammen.«
    John Sinclair und Inspektor Spencer waren nicht gerade begeistert. Sie hatten sich noch nie richtig leiden können, und Spencer gehörte zu den Kollegen im Yard, die Johns Job immer noch abfällig als »Spinnerei« bezeichneten. Außerdem hatte er es nicht überwunden, daß John – obwohl zwanzig Jahre jünger – schon Oberinspektor war. Er hielt nichts von übersinnlichen Dingen, für ihn mußte alles eine logische Erklärung haben.
    »Ich hoffe nur, daß sich meine Theorie durchsetzen wird«, sagte Spencer steif.
    »Mal sehen.« John hob die Schultern.
    Superintendent Powell hatte inzwischen die ersten Ergebnisse der Mordkommission auf dem Schreibtisch liegen, zusätzlich mit den Zeugenaussagen.
    Die Ballistiker hatten sich mit den Kugeln beschäftigt und herausgefunden, daß sämtliche Geschosse aus Thompson Maschinenpistolen stammten. Diese Spur verlief jedoch im Sand, denn Waffen dieser Art bekam man auf dem schwarzen Markt bald nachgeworfen. Interessanter waren die Zeugenaussagen der Gangster und Bargäste. Übereinstimmend hatten sie erklärt, daß von den Männern nur die
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