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GK0160 - Die Totenkopf-Gang

GK0160 - Die Totenkopf-Gang

Titel: GK0160 - Die Totenkopf-Gang
Autoren: Jason Dark
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Büro hoch.
    Er hatte es kaum betreten, da klingelte das Telefon.
    »Sinclair«, meldete sich John.
    »Na endlich«, hörte er die Stimme seines Freundes Bill Conolly.
    »Mann, ich habe schon ein paarmal versucht, dich zu erreichen. Aber immer…«
    »Nun halt mal die Luft an, Bill. Ein guter Beamter ist pünktlich.«
    »Aber doch nicht heute. Hast du denn nicht die Zeitungen gelesen?«
    »Du spielst auf den Artikel an.«
    »Ja.«
    »Aber damit habe ich doch nichts zu tun.«
    »Und ob.«
    »Dann mal raus mit der Sprache.«
    »Okay. Welche Zeitung hast du gelesen?«
    »Die Times.«
    »Da stand natürlich nichts drin. Ist zu seriös, das Blatt. Du mußt den Mirror lesen. Paß auf, ich zitiere.« John hörte Papier rascheln und dann wieder Bills Stimme. »Wie wir von glaubwürdigen Zeugen erfuhren, sollen die Gangster keine normalen Menschen, sondern Skelette gewesen sein. Hörst du, John? Skelette! Das ist ein Fall für uns!«
    »Nun mal langsam, Bill. Die Zeugen können sich auch getäuscht haben. Und Reporter haben die Art, so manches aufzubauschen, denk mal an deine Zeit.«
    »Das stimmt schon, aber gleich mehrere Zeugen auf einmal haben das doch bestätigt. Nein, John, da geht etwas nicht mit rechten Dingen zu. Wann sehen wir uns?«
    »Ich weiß nicht so recht, was Superintendent Powell vor hat. Vielleicht in der Mittagspause.«
    »Das ist mir zu spät. Ich komme zu dir ins Büro. Sagen wir, in zwei Stunden bin ich da.«
    »Meinetwegen.«
    »Bis später dann.« Bill legte auf.
    John lehnte sich aufseufzend zurück und zündete sich die Morgenzigarette an. Nachdenklich blickte er dem blauen Rauch nach.
    Wenn Bill Conolly mit seinen Vermutungen tatsächlich recht behalten sollte, dann würde auf John Sinclair einiges zukommen, das stand fest.
    Er hatte die Zigarette noch nicht aufgeraucht, als abermals das Telefon schrillte.
    Diesmal war Superintendent Powells Sekretärin an der Leitung.
    Anstelle eines »Guten Morgen« sagte sie mit belegter Stimme: »Sie möchten sofort zum Chef kommen, Sir.«
    »Na, Ihnen scheint ja eine Laus über die Leber gelaufen zu sein«, erwiderte John.
    »Die Laus wird Sie bestimmt auch noch beißen«, erwiderte die Vorzimmerelfe und hängte auf.
    John grinste, zuckte die Achseln und verließ sein Büro. Er war kaum auf dem Gang, da spürte er, wie sich ein unangenehmes Gefühl in seinem Magen breitmachte.
    Ein Gefühl, das immer dann auftrat, wenn schwerster Ärger in der Luft lag…
    ***
    In einem Treibhaus konnte die Luft nicht anders sein als in dem luxuriös ausstaffierten Zimmer. Leider besaß der Raum keine Klimaanlage, aber das war nicht das einzige, worüber sich Lana Leroy ärgerte.
    Ricky Lord war nicht nach Hause gekommen.
    Normalerweise traf er immer gegen drei Uhr morgens ein, trank dann mit ihr noch einen Whisky, legte sich anschließend für einige Stunden hin, um sich danach völlig der rothaarigen Lana widmen zu können.
    Doch in der vergangenen Nacht war Ricky nicht erschienen, er hatte nicht einmal telefoniert, und Lana war zu stolz gewesen, um bei ihm in der Bar anzurufen.
    Sie hatte einige Stunden am Fernsehapparat gesessen, viel geraucht, noch mehr getrunken und war dann auf der breiten beigefarbenen Couch eingeschlafen.
    Als Lana Leroy erwachte, war es mittlerweile vier Uhr. Draußen wurde es bereits hell, und die ersten Vögel zwitscherten.
    »Verdammter Mist«, knurrte die Leroy, als sie einen Blick auf die Uhr geworfen hatte. »Ist dieser Kerl denn immer noch nicht da? Na, der kann was erleben.«
    Lana verzog das Gesicht und schwang ihre langen, gutgewachsenen Beine von der Couch. Der leichte duftige Morgenmantel verrutschte und präsentierte einen makellosen Körper, an dem kein Gramm Fett zuviel war.
    Lana Leroy war von einer animalischen Schönheit. Sie war ein Vollblutweib mit langen roten Haaren und leicht schrägstehenden grünen Augen. Das Gesicht erinnerte entfernt an die Film-Schauspielerin Ursula Andress, und Lana war tatsächlich damals – als sie noch blonde Haare gehabt hatte – oft mit dem Filmstar verwechselt worden.
    Nun, diese Zeiten waren vorbei. Lana trauerte ihnen auch nicht nach, obwohl sie die Dreißig bereit um fünf Jahre überschritten hatte.
    Anderen Frauen ging es schlechter. Sie war die Freundin eines wohlhabenden Mannes und hatte einfach nur da zu sein.
    Seufzend stand Lana auf und schüttelte die rote Mähne. Dann ließ sie das dünne Gewebe endgültig fallen und schritt nackt, wie Gott sie erschaffen hatte, durch das Zimmer. Sie
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