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GK0134 - Die Drachenburg

GK0134 - Die Drachenburg

Titel: GK0134 - Die Drachenburg
Autoren: Jason Dark
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durch einen Bann in seiner Macht eingeengt worden. Ein Priester hat sich vor vielen hundert Jahren zu ihm vorgekämpft und diesen Bannfluch ausgesprochen, während der Mann selbst sein Leben lassen mußte. Seit dieser Zeit ist Tok-El in die unterirdischen Gewölbe verbannt und hat auch einen Teil seiner Macht eingebüßt. Aus diesem Grund ist es auch nur möglich, daß ich und meine Dienerinnen immer nur in Vollmondnächten aus dem Tunnel der Zeiten auftauchen, und Tok-El huldigen. Jahrhundertelang gilt dieser unselige Fluch schon, doch es kommt die Zeit, in dem er aufgehoben wird. Drei Menschen müssen die Drachenburg betreten, um den Fluch null und nichtig zu machen. Erst dann wird Tok-El die Freiheit haben, die ihm zusteht. Du bist die erste, die freiwillig den Weg zur Drachenburg gefunden hat.«
    Sandras Augen waren bei der Erzählung immer größer geworden, und da sie klar und nüchtern überlegen konnte, wußte sie auch, was der Count mit seinen letzten Worten sagen wollte.
    »Ich soll dann also für immer hier bleiben«, sagte Sandra Lee leise.
    »Genauso ist es, meine Liebe.«
    Würgende Angst schnürte Sandra die Kehle zu, doch sie bezwang tapfer das Gefühl und stellte weitere Fragen. »Woher kennen Sie meinen Namen?«
    Der Count lachte. »Ich weiß so manches. Ich bin zwar auf dieser Burg gefangen, doch die Vorgänge in der Welt sind mir nicht unbekannt. Ich habe in den vielen Jahrhunderten nur immer gewartet und beobachtet, habe miterlebt, wie Kriege die Menschheit dezimiert haben, und kenne auch ihre Sternstunden. Viele haben versucht, in die Geheimnisse des Lebens einzudringen, und vor allen Dingen in letzter Zeit versuchen die Menschen das Rätsel der Schwarzen Magie zu lösen. Doch bis auf ein paar Auserwählte sind sie zu schwach, um den Hütern des Kosmos und der Hölle auf die Spur zu kommen. Aber diese Philosophie wird Sie wohl kaum interessieren. Was Sie persönlich betrifft, so waren Sie vom Schicksal dazu ausersehen, Tok-El zu dienen. Bei Ihrer Geburt standen die Sterne in einer so günstigen Konstellation zueinander, daß Sie gar keinen anderen Weg einschlagen konnten, Sandra Lee. Und nun sind Sie am Ziel. Tok-El wartet. Sie werden ihm Ihr Leben geben müssen!«
    Ihr Leben geben müssen…
    Die Worte hallten wie Gongschläge in Sandras Kopf wider, und ihr wurde klar, daß sie sich freiwillig in die Hände eines Satans begeben hatte.
    Doch kampflos wollte sie sich nicht ergeben. Noch lebte sie!
    Mit einer heftigen Bewegung sprang Sandra Lee auf. Der Stuhl wankte und kippte zu Boden.
    »Ich werde hier herauskommen!« schrie Sandra. »Und auch Sie können mich nicht daran hindern.«
    Ehe der Count of Blackmoor reagieren konnte, war Sandra zur Seite geglitten und rannte auf die Tür zu. Während ihre rechte Hand auf die Klinke schlug, dröhnte ihr das Lachen des Count in den Ohren. Es war ein siegessicheres teuflisches Gelächter, das er ausstieß, denn von der Drachenburg war noch nie jemand entkommen.
    Sandra riß die Tür auf und sah den Schloßhof vor sich liegen und blieb plötzlich wie angewurzelt auf der Türschwelle stehen.
    Die beiden Steinmonster, die die Treppe flankierten, waren zu unseligem Leben erwacht. Zwei gräßliche Augenpaare starrten Sandra Lee mit tödlicher Grausamkeit an…
    ***
    Träge hoben die Fabelwesen die Flügel. Sie besaßen eine Spannweite von mindestens zwei Metern, und die schuppige Haut glänzte im kalten Licht des Mondes. Die langen Schnäbel waren geöffnet. Nach Pest und Schwefel riechende Wolken zischten daraus hervor.
    Sandra Lee stand schreckensstarr auf dem Fleck. Ein Drachenwesen stieß sich plötzlich von seinem Sockel ab und segelte wie ein Pfeil der runden Scheibe des Mondes zu. Unwillkürlich folgten Sandras Augen dem Wesen.
    Die Studentin sah, wie es kehrtmachte, eine Schleife flog und dann mit ungeheurer Geschwindigkeit wieder dem Boden entgegenstieß.
    Genau auf Sandra Lee zu!
    Einem lebenden Geschoß gleich jagte die unheimliche Echse auf die Studentin zu. Noch ein paar Sekunden, dann würde der lange Schnabel das Mädchen wie ein Speer durchbohren.
    Sandra schrie!
    Im gleichen Augenblick tauchte hinter ihr die Gestalt des Count auf. Während Sandra Lee schreiend dem heranrasenden Ungeheuer entgegenblickte, wurde sie gepackt und in das Innere der Burg gezogen. Der Schnabel des Drachenmonsters verfehlte sie nur um Haaresbreite. Mit einer kaum wahrnehmbaren Bewegung änderte die unheimliche Flugechse die Richtung und stieß wieder in die
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