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GK0129 - Das Phantom von Soho

GK0129 - Das Phantom von Soho

Titel: GK0129 - Das Phantom von Soho
Autoren: Jason Dark
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soviel…«
    »Woher weißt du, daß…«
    »Ich kenne dich doch.«
    John Sinclair unterbrach die Verbindung. Bill ließ ebenfalls den Hörer auf die Gabel sinken und nahm noch einen kleinen Schluck, den er genüßlich auf der Zunge hin- und herrinnen ließ.
    »Oberinspektor Sinclair wird in ungefähr 20 Minuten hier eintreffen«, informierte er den Staatsanwalt.
    Mansing nickte. »Das ist gut. Sie hätten ihm auch gleich von dem Toten berichten können. Schließlich muß die Mordkommission…«
    Bill winkte ab. »Daran habe ich vorhin wirklich nicht gedacht. Aber das kann John selbst machen.«
    Es dauerte genau 17 Minuten, bis John seinen Bentley vor Mansings Haus stoppte. Bill und der Staatsanwalt hatten die Ankunft schon vom Fenster aus beobachtet.
    »Ich öffne«, sagte Bill und ging zur Haustür.
    Die beiden Freunde begrüßten sich per Handschlag. Auch Superintendent Powell grinste erfreut, was bei ihm selten vorkam.
    Und dann sahen John und Powell die Leiche.
    Die Neuankömmlinge brauchten erst gar keine Fragen zu stellen. Bill erzählte den Vorgang, noch während sie im Flur standen.
    »Also doch noch ein Opfer«, sagte John leise und preßte die Lippen hart aufeinander. »Aber das war das letzte, das schwöre ich dir, Monty Parker.«
    Die Männer gingen in den Living-room. »Wir müssen die Mordkommission verständigen«, sagte Powell gleichzeitig und begrüßte den Staatsanwalt.
    »Aber erst erzähl mal, wie du es geschafft hast, das Phantom zu bändigen«, wandte sich Bill Conolly an seinen Freund.
    John lächelte. »Es war ganz einfach. Schließlich habe ich Erfahrung mit Geistern und Dämonen. Ich habe Parker ein Kreuz auf die Brust gelegt. Dadurch ist es für den Geist nicht mehr möglich, in den Erstkörper zurückzukehren.«
    »Er ist aber nicht ausgeschaltet worden«, warf Bill ein.
    »Doch. Das geweihte Kreuz verbreitet eine Aura, die den Astralleib bannt, und – was sehr wichtig ist – ihm ein Grossteil seiner Kräfte raubt. Das heißt, er kann aus dieser Zelle nicht mehr heraus, ist gefangen wie in einem Gefängnis. Ich hoffe, daß der Geistkörper im Laufe der nächsten Stunden zerfällt. Trotzdem werde ich noch in dieser Nacht wieder zum Sanatorium fahren und durch eine magische Beschwörung den Geist endgültig zum Teufel schicken.«
    »Hoffentlich hast du recht, John. Wenn du mich fragst, habe ich so ein komisches Gefühl. Ich glaube, die Sache ist noch nicht ausgestanden.«
    »Ihr Freund hat recht, Oberinspektor«, sagte plötzlich eine heisere Stimme. »Ich bin noch nicht ausgeschaltet, und mein Messer wartet auf neue Beute!«
    Die Köpfe der Männer ruckten herum. Was niemand für möglich gehalten hatte, war eingetreten.
    Das Phantom von Soho stand vor ihnen!
    ***
    Doktor Conrad wußte, daß es jetzt auf den Bruchteil einer Sekunde ankam. Wenn es Reeves gelang, einen Alarmschrei auszustoßen, konnte der gesamte Plan ins Wanken geraten.
    Wie ein Torpedo flog Conrad vor. Er hatte beide Arme ausgestreckt und rammte die Fäuste in Reeves’ Magengrube.
    Der Wärter war viel zu überrascht, um reagieren zu können. Niemals hätte er mit einer solchen Attacke seines Chefs gerechnet.
    Reeves wurde zurückgeschleudert und krachte gegen den Türrahmen. Sein Schrei erstickte schon im Ansatz. Die Comic – Hefte rutschten ihm unter dem Arm weg und klatschten zu Boden.
    Wieder schlug Conrad zu. Seine Faust schrammte an Reeves Stirn vorbei. Der Schlag ließ den Wärter aufstöhnen.
    Doch Reeves war hart im Nehmen. Er hatte sich Tag für Tag mit widerspenstigen Kranken herumzuschlagen. Jetzt machte sich dieses Training bezahlt.
    Ein blitzschneller Tritt krachte gegen Conrads Schienbein. Der Arzt heulte auf und wankte zurück.
    »Du Hund«, ächzte Reeves und kam schwankend auf die Füße. Mit blutunterlaufenen Augen stierte er Conrad an. Der Arzt kannte seinen Untergebenen und wußte, wenn man ihn zu sehr reizte, dann drehte Reeves durch.
    Conrad verbiß sich den Schmerz und sprang zurück. Plötzlich fiel ihm die Pistole in seiner Kitteltasche ein. Er riß die Waffe hervor und richtete sie auf den Wärter.
    »Bleib ja stehen!« keuchte Conrad. »Einen Schritt noch, und ich schieße dich ab wie einen räudigen Schakal.«
    Reeves lachte heiser. »Das willst du wirklich tun, Conrad? Du feige Memme, du bringst es doch nicht einmal fertig, auf einen Vogel zu schießen. Du…«
    Im gleichen Augenblick verzerrte sich das Gesicht des Wärters zu einer Fratze des Grauens. Weit quollen die Augen aus seinen
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