Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0129 - Das Phantom von Soho

GK0129 - Das Phantom von Soho

Titel: GK0129 - Das Phantom von Soho
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
griff wieder an. Diesmal kam die Klinge von oben. Und damit lief das Phantom von Soho genau in John Sinclairs Karateschlag.
    Das Messer flog aus Parkers Fingern, klirrte mit einem metallischen Geräusch auf das schmutzige Kopfsteinpflaster.
    Johns Linke war wie ein Dampfhammer. Krachend explodierte sie an. Monty Parkers Kinn.
    Der mehr schmächtige Mann wurde fast aus seinen Schuhen gehoben. Mit flatternden Armbewegungen segelte er zurück, prallte gegen die Mauer und rutschte bewußtlos an ihr herab.
    John Sinclair blieb schweratmend stehen. Er fühlte plötzlich, daß seine Knie zitterten.
    Irgend jemand reichte ihm eine Zigarettenschachtel. Dankbar nahm John ein Stäbchen und steckte es sich zwischen die Lippen. Ein Feuerzeug schnippte auf, und gleichzeitig zuckten die Blitzlichter der Fotografen. Die Leute von der Presse hockten auf der Mauer, die für Monty Parker zu hoch gewesen war, um sie zu überklettern.
    Jemand schlug John auf die Schulter. Einige Leute begannen zu klatschen.
    John Sinclair war der Held des Tages. Ein junger Inspektor hatte das Phantom von Soho gefaßt. Etwas, das nie jemand für möglich gehalten hatte. Am wenigsten John Sinclair selbst.
    Dann wurde plötzlich eine Gasse gebildet. Zwei bärenstarke Beamte führten Monty Parker ab. Das Phantom von Soho war aus seiner Bewußtlosigkeit erwacht, und nach wie vor verzerrte der Hass sein Gesicht, das unterhalb des Kinns eine blaugelbe Färbung aufwies.
    Monty Parker hob die gefesselten Hände. So dicht es ging, hielt er sie vor John Sinclairs Augen.
    Der Inspektor hielt dem Blick stand.
    »Du hast mich gefangen!« stieß Monty Parker zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Aber merke dir eins, Polizist: Du hast mich nicht besiegt. Irgendwann werde ich wiederkommen. Vielleicht in einem Jahr, vielleicht in fünf Jahren oder in zehn Jahren. Ich habe Zeit für meine Rache. Man kann keinen Teufel töten! Verstehst du, Polizist? Man kann keinen Teufel töten!«
    Den beiden Beamten wurde es zu viel. Sie zogen das Phantom von Soho zu einem Streifenwagen, wo ihre Kollegen Mühe hatten, die lynchwütige Menge in Schach zu halten.
    Bevor Monty Parker in den Streifenwagen gestoßen wurde, wandte er John Sinclair noch einmal voll sein Gesicht zu.
    Zwei, drei Lidschläge lang starrten die Männer sich an. Und dann sah John Sinclair plötzlich, wie sich eine makabre Teufelsfratze über das Gesicht des Mörders schob.
    John wollte etwas rufen, doch genauso schnell, wie er auch gekommen war, verschwand der Spuk wieder. Nur das Gesicht des Teufels blieb John Sinclair in steter Erinnerung.
    ***
    Die Verhandlung gegen Monty Parker fand bereits acht Wochen später statt. Es brauchten keine umfangreichen Recherchen angestellt werden, die Fakten lagen klar und deutlich auf dem Tisch.
    13 Morde schrieb man Parker zu. Über zwei Jahre lang hatte das Phantom von Soho die Weltstadt in Atem gehalten.
    Schon Tage vorher beschäftigten sich die Schlagzeilen der Gazetten nur mit dem bevorstehenden Prozeß. Noch einmal wurden die Taten aufgerollt, Fortsetzungen erschienen und erzeugten bei den Lesern sanfte Schauer.
    Der Tag der Verhandlung war auch ein großer Tag der Presse. Wer das Glück gehabt hatte, eine Zulassungsbescheinigung zum Prozeß zu bekommen, war König. Die Scheine wurden sogar zu hohen Schwarzmarktpreisen gehandelt.
    Menschen drängten sich in den hohen Fluren des alterswürdigen Gerichts Old Baily. Noch war der Verhandlungssaal verschlossen. Zwei Polizisten hielten vor der dicken Holztür mit unbewegten Gesichtern Wache.
    Dann wurde Monty Parker gebracht. Ein besonders gut gepanzerter Kastenwagen fuhr in den Hof des Gerichts. In Windeseile sprach sich die Nachricht herum.
    Blitzlichter flammten auf. Parker hob beide Arme schützend vor den Kopf. Er haßte Fotografen.
    Vier Polizisten drängten die Reporter zur Seite. Durch eine schmale Tür verschwanden sie mit Monty Parker im Innern des Gerichtsgebäudes.
    Noch eine Stunde bis zum Beginn des Prozesses.
    Nervosität breitete sich aus. Selbst unter den abgebrühten Journalisten. Schließlich war Monty Parker nicht irgendwer, nein, er war ein Massenmörder, und manche behaupteten, er stünde mit dem Teufel im Bunde. Das war natürlich nur Geschwätz, aber immerhin, wenn jemand erst nach 13 Morden gefaßt wurde, konnte das nicht mit rechten Dingen zugehen.
    Inspektor John Sinclair erschien. Er war der Mann gewesen, der Monty Parker gefaßt hatte.
    Kaum stieg er aus dem Dienstwagen, war er von Reportern
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher